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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten
Autoren: Jason Dark
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machen«, sagte Bill. »Das ist Tom Jeffers, ein junger Kollege von mir – John Sinclair, der Mann, von dem ich dir schon einiges erzählt habe.«
    Tom Jeffers reichte mir die Hand. »Sie sind also der berühmte Geisterjäger.«
    Ich winkte ab. »Das hat Ihnen sicherlich Bill erzählt.«
    »Ja – und einiges mehr.«
    Tom Jefferson war ein noch junger Mann. Er hatte die Zwanzig gerade überschritten. Wenn man ihn genau ansah, entdeckte man auf seinem Gesicht einen Ausdruck, den man mit dem Wort Angst bezeichnen konnte.
    Jeffers hatte ein Problem, und wahrscheinlich sollte ich ihm helfen, es zu lösen. Deshalb hatte Bill uns beide eingeladen.
    Raffiniert gemacht.
    Wir setzten uns. Bill grinste mich an. Er schien ein schlechtes Gewissen zu haben. »Möchtest du etwas trinken, John?«
    »Ja, ein Glas Sekt, das regt den Kreislauf an.«
    »Wieso? Hast du das nötig?«
    »Vielleicht…«
    Ich erhielt meinen Sekt, aber ich trank ihn nur, um einen Toast auf Sheila auszusprechen, die sich inzwischen zu uns gesellt hatte.
    Sheila trug ein lachsfarbenes Kleid von einfachem Schnitt. Aber gerade diese Schlichtheit machte die Raffinesse des Kleides aus.
    Ich hob mein Glas. »Auf die Hausfrau und den Abend, der noch vor uns liegt.« Außer Suko tranken alle Alkohol. Mein chinesischer Partner begnügte sich mit Mineralwasser, von dem Bill Conolly immer behauptete, man bekäme davon Läuse in den Bauch.
    Wir redeten über alte Fälle, und mir blieb nicht verborgen, daß mich der junge Reporter Jeffers hin und wieder von der Seite her musterte. Er hatte irgend etwas auf dem Herzen, traute sich aber nicht, es zu sagen.
    Dann bat Sheila zum Essen.
    Sie hatte sich wirklich Mühe gemacht. Auf dem Tisch stand eine Platte mit Meeresfrüchten. Fisch – fantastisch zubereitet –, bei dessen Anblick allein mir schon das Wasser im Mund zusammenlief.
    »Kinder, greift zu«, rief Bill und fing mit einem großen Stück Aal an.
    Wir ließen es uns schmecken. Auch während des Essens ging es nie steif zu, dafür sorgten schon Bill und ich. Anschließend begaben wir uns wieder in den Livingroom.
    »Ein Waldlauf wäre jetzt besser«, meinte Suko.
    Bill verzog das Gesicht. »Bei dem Wetter?«
    Ich unterstützte den Chinesen. »Mein lieber Bill, du bist zu verweichlicht geworden. Das müssen wir ändern.«
    »Und wie?« Bill grinste, als er sich setzte.
    Ich deutete auf das Whiskyglas in seiner Hand. »Mineralwasser trinken und schwere Weiber stemmen. Das fördert die Kondition.«
    »Nur stemmen?«
    »Wer stemmt hier wen?« Sheila hatte die letzten Worte gehört, wußte jedoch nicht, um was es sich handelte.
    Bill winkte ab. »Schon gut, ein Gespräch unter Männern.«
    »Schade, daß Jane Collins nicht hier ist. Da hätte ich wenigstens etwas Unterstützung.«
    Wir lachten.
    Dann aber kam Bill Conolly zur Sache. »John, die Einladung war nicht ganz uneigennützig, wenn ich das vorausschicken darf«, sagte er und lächelte dabei.
    Ich drehte mein Glas in den Händen. »Das habe ich mir fast gedacht.«
    »Es geht um Tom Jeffers.« Bill deutete auf seinen jungen Kollegen.
    Tom saß da, hatte seine Hände zusammengepreßt und den Blick gesenkt. »Ich wollte erst gar nicht soviel Wirbel machen«, sagte er, »aber nachdem mein Freund Pierre umgekommen ist, konnte ich einfach nicht schweigen. Ich wußte mir auch keinen Rat mehr, als Sie, Mr. Sinclair, um Hilfe zu bitten.«
    Ich zündete mir eine Verdauungszigarette an. »Aber Sie sollten jetzt berichten, was Sie auf dem Herzen haben, Mr. Jeffers.«
    Der junge Mann erzählte.
    Er konnte packend schildern. Wenn er auch so schrieb, brachte er für seinen Beruf die idealen Voraussetzungen mit. Mich faszinierte die Erzählung. Nur Suko saß da und hatte den Blick gesenkt. Ich wußte jedoch, daß ihm kein Wort entging. Sheila hatte sich zu ihrem Mann auf die Sessellehne gesetzt. Als der junge Reporter auf seine Flucht zu sprechen kam, bildeten sich rote Flecken auf seinen Wangen. So sehr hatte ihn das Ereignis mitgenommen.
    Er schloß mit den Worten: »Ich wußte mir keinen Rat mehr und fuhr zu Bill, da er ebenfalls schon Dinge erlebt hat, die mit dem normalen Verstand nicht zu begreifen sind. Auf dieser Insel geht es nicht mit rechten Dingen zu. Wie kann eine Steinfigur morden?«
    Ich drückte meine Zigarette aus. »Sie sind ganz sicher, Mr. Jeffers, daß die Steinfigur, dieser Bogenschütze, Ihren Freund umgebracht hat?«
    »Ja. Ich selbst bin ja von einer anderen Statue verfolgt worden. Von einem römischen
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