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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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weniger Stunden hatte ich noch nie gesehen. Und das alles wegen einiger lumpiger bunter Papierfetzen, um die sich drei Bosse bis zum Bandenkrieg stritten.
    Na, weit waren wir vom Schlußstrich unter dieser Rechnung nicht mehr entfernt. Und ich würde diesen Schlußstrich jetzt ziehen. So oder so.
    ***
    Ich stieg leise die Stufen hinan. Die Wohnungstür stand einen Spalt offen. Wahrscheinlich hatte sie Farlay geöffnet, als er sich in Sicherheit brachte, um Verstärkung herbeizutelefonieren. Daß er vorher auf der Treppe ohnmächtig geworden war, konnte man dem armen Kerl nicht vorwerfen. Mehr als seine Pflicht bis zum äußersten tun, kann keiner.
    Im Treppenhaus brannte ein trübes Licht, das von den schwachen Glühbirnen kam, die in jeder Etage schirmlos an einem verstaubten Kabel von der Decke herabhingen. Im Hause herrschte ziemlich Ruhe. Die meisten Hausbewohner saßen wahrscheinlich klopfenden Herzens hinter ihren verrammelten Türen und hatten nur den einen Gedanken, daß sie selbst von den Schießereien im Hause verschont bleiben möchten.
    Als ich vor der Wohnungstür stand und lauschte, hörte ich von drinnen dumpfe Geräusche. Während ich mich mit dem verwundeten Farley auf der Treppe unterhalten hatte, war es in der Wohnung ruhig gewesen. Jedenfalls war kein Laut bis zu mir ins Treppenhaus gedrungen. Jetzt aber war etwas los in der Wohnung. Also schien Guy Lodgers noch oben zu sein und nach dem Geld zu suchen.
    Es hätte mich auch gewundert, wenn er es schnell gefunden hätte. Wo zwei Spezialisten vom FBI in tagelangen Bemühungen nichts finden, da wird es einem ungeschulten Gangster kaum im Handumdrehen möglich sein, das gesuchte Versteck zu finden.
    Ich preßte mein Ohr an die Wohnungstür, genauer an den Spalt zwischen Tür und Wand, und lauschte. Ich hatte keine Lust, mich jetzt von Guy Lodgers halbtot peitschen zu lassen, wie es dem armen Farley ergangen war. Ich mußte mit äußerster Vorsicht zu Werke gehen, wenn ich der Sieger bleiben wollte.
    Die dumpfen Geräusche schienen aus dem Wohnzimmer zu kommen. Ich holte tief Luft, dann drückte ich die Flurtür weiter auf. Bei der Totenstille, die im Haus herrschte, war das leise Quietschen, das die Tür verursachte, überdeutlich zu hören. Ich fühlte mein Herz bis in den Hals hinein schlagen.
    Regungslos verharrte ich, als die Tür weit genug auf war. Nichts rührte sich. Die dumpfen Geräusche kamen immer noch aus dem Wohnzimmer. Ich wagte es und schob mich auf Zehenspitzen in den Flur.
    Genau vor meinen Füßen lag unser zweiter Mann: Richer. Ich blieb neben ihm stehen und sah ihn an. Hier kam jede Hilfe zu spät, Farley hatte recht gehabt.
    In mir war es eiskalt. Ich trat jetzt keinem Menschen gegenüber, sondern einer blutdürstigen Bestie. Er hatte das Leben von mehr FBI-Kameraden gefordert als je zuvor ein Gangster, mit dem ich es zu tun hatte.
    Ich kniete nieder und drückte dem toten Richer die Augen zu. Dann stand ich auf. Meine Finger tasteten unter meinen Rock ans Schulterhalfter. Kühl und schwer lag der Griff meiner Dienstpistole in meiner rechten Hand.
    Ich nahm mir noch so viel Zeit, wie nötig war, um festzustellen, daß das Magazin yoll aufgeladen war. Dann machte ich drei Schritte auf die Wohnzimmertür zu.
    Als ich die Hand auf die Türklinke legte, hörte ich hinter mir ein schwaches Geräusch.
    Ich wirbelte herum und hatte den Finger auch schon bis zum Druckpunkt durchgezogen. Einen Zehntelmillimeter weiter in der Fingerkrümmung, und die Kugel würde aus dem Lauf peitschen und Tod und Verderben in ihrer Bahn zurücklassen.
    Zwei Schritte hinter mir hatte sich die Tür zum Mädchenzimmer geöffnet. In der Türspalte stand Miß Gloria. Sie war außerordentlich bleich. Quer über ihr Gesicht lief eine blutige Schramme.
    Sie mußte einer Ohnmacht nahe sein, denn ich sah, wie ihre Knie zitterten. Hastig huschte ich zu ihr und hob sie auf. Mit der Linken schob ich sie in ihr Zimmer hinein, mit der Rechten zog ich hinter mir die Tür zu.
    Sie war leicht wie eine Feder. Ich legte sie auf ihr Bett und untersuchte sie flüchtig. Sie mußte ein paar Hiebe mit der Peitsche abbekommen haben, von Schußverletzungen war nichts zu sehen.
    »Mock…« stöhnte das Mädchen leise.
    Ich war überrascht. Soviel ich wußte, hieß Farley mit dem Vornamen Mock. Sollte sich hier etwas Privates angebahnt haben?
    Sie schlug die Augen auf.
    »Oh, Mister Cotton«, lächelte sie.
    »Gut, daß Sie gekommen sind. Er war hier. Er hat fürchterlich gewütet.
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