Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Geheimcode Alpha

004 - Geheimcode Alpha

Titel: 004 - Geheimcode Alpha
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
das vorbereitete Versteck. Tessa schloss die Verschalung wieder und händigte ihnen die restlichen Bomben aus. Haiko hörte, wie die drei noch einige Worte wechselten, dann befand er sich schon wieder an Bord des Halbkettenschleppers. Die gesamte Aktion war so schnell verlaufen, dass er, abgesehen von der durchbrochenen Schutzmauer, nicht viel von der Flibo-Forschungsstation gesehen hatte.
    Tessa wendete den Schlepper und beschleunigte mit Höchstwerten. Nach wenigen Sekunden waren sie schon wieder hinter dem Hügel verschwunden.
    Mit Professor von Wylbert in ihrer Gewalt!
     
    *
     
    »Ich begreife gar nichts mehr!«, sagte Haiko.
    Über eine Stunde hatte er schweigend da gesessen, während Tessa den Gleiter konzentriert durch die Venus-Einöde zurück nach Venus-Alpha steuerte. In wenigen Minuten würden sie die Gefangenenstation wieder erreicht haben.
    Doch nun riss dem Survival-Spezialisten der Geduldsfaden. »Ich verlange eine Erklärung!«, forderte er barsch.
    Tessa blickte nicht vom Pilotenpult auf.
    »Was waren das für Männer?«, fragte der Survival-Spezialist.
    »Du meinst diejenigen, die uns von Wylbert gebracht haben?«
    »Wen sonst?«, fuhr Haiko die Frau an.
    »Schläfer. Clint Fisher hat sie schon vor Monaten in das Flibo-Team auf der Venus eingeschleust. Was Flibo kann, kann Mechanics Inc. schon lange.«
    »Dann … dann war alles von langer Hand vorbereitet?«
    »Nicht unbedingt. Wahrscheinlich wird ihre Tarnung nun auffliegen. Aber Professor von Wylbert ist es Wert.«
    »Aber wieso …?«
    »Glaubst du etwa, wir beide allein hätten die Flibo-Station überfallen können? Wir benötigten Hilfe von innen. Die beiden Schläfer haben den Funkverkehr zwischen der Forschungsstation und Venus-Alpha lahm gelegt. Und jetzt stiften sie zusätzliche Verwirrung, um uns einen gewissen Zeitvorsprung zu geben.«
    »Wieso einen Zeitvorsprung?«
    »Cumbraith Jones wird uns bald abholen.«
    »Willst du mich nicht endlich in den Plan einweihen?«, rief Haiko erregt.
    »Warum?«, fragte Tessa. »Alles verläuft nach Plan. Belaste dich nicht mit überflüssigem Wissen.«
    »Wenn Cumbraith Jones uns abholen wird … Warum denn nicht sofort? Hier, mitten im Niemandsland? Warum müssen wir erst nach Venus-Alpha zurückkehren?«
    »Flibo hütet sein Einflussgebiet auf der Venus wie einen Augapfel«, erklärte Tessa. »Kein fremdes Raumschiff bekäme Landeerlaubnis. Überdies befindet sich der einzige Raumhafen weit und breit unmittelbar neben Venus-Alpha.«
    »Aber wie will Cumbraith Jones uns …?«
    »Verdammt!«, rief Tessa und deutete hinaus. »Wachsoldaten von Venus-Alpha!«
    Bevor Haiko aus der Sichtluke blicken konnte, wurde der Halbkettenschlepper von einem fingerdicken Laserstrahl getroffen. Eine Kette riss und das Fahrzeug kam schlitternd zu einem abrupten Stillstand.
    »Verdammt, verdammt, verdammt!«, wiederholte Tessa. »Im letzten Augenblick müssen sie uns dazwischen funken!«
    Über die Funkanlage meldete sich eine harte, befehlsgewohnte Stimme: »Wir haben Ihr Fahrzeug umstellt. Geben Sie auf. Jeder Widerstand ist zwecklos. Wir geben Ihnen eine Minute Bedenkzeit, dann sprengen wir den Meiler Ihres Schleppers!«
    »Die wissen noch nicht, dass wir von Wylbert haben, sonst hätten sie sich diese Drohung gespart!«
    »Und wenn sie sie verwirklichen?«, fragte Haiko.
    »Begreifst du denn nicht?«, fuhr Tessa ihn an. »Das ist unsere Chance! Unsere letzte«, fügte sie etwas kleinmütiger hinzu.
    »Verlassen Sie unbewaffnet Ihr Fahrzeug!«
    »Wir gehorchen!«, sagte Tessa. »Du musst durchhalten, Haiko. Kein Wort, verstanden?«
    In ohnmächtiger Wut ballte der Survival-Spezialist die Hände zu Fäusten. Nicht nur, dass er die Einzelheiten des Entführungsplans noch immer nicht kannte – nun war er auch den Schergen von Venus-Alpha hilflos ausgeliefert.
     
    *
     
    Haiko Chan erlebte die nachfolgenden Minuten, als sei er ein unbeteiligter Beobachter und kein unmittelbar Betroffener. Die Kampfmeditation half ihm, die Fassung nicht zu verlieren. Es zuckte dem kleinwüchsigen Mongolen zwar in den Fingern, einen Versuch zu wagen, seine Widersacher auszuschalten, doch deren Übermacht war zu groß.
    Also fügte er sich in sein Schicksal – auch wenn er sich dabei wie eine Marionette vorkam, an deren Fäden andere zogen.
    Tessa öffnete das Schott und sie verließen den Schlepper. Schwerbewaffnete Wachsoldaten erwarteten sie und trieben sie unsanft an Bord eines anderen Halbkettenfahrzeugs, während sich zwei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher