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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen
Autoren: Larry Brent
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lebende Masse daraus hervor, die Banderolen weichten
im Nu durch, einzelne Noten schwammen davon, zu Hunderten.
    Und dazwischen, mit vor Angst geweiteten Augen – Forman. Er schrie, er
tobte, er versuchte, den Beckenrand zu erreichen, doch die Platten wichen immer
weiter zu beiden Seiten zurück. Und links und rechts konnte er nicht
hochsteigen. Da waren die glatten Wände, die wie eine steile Bergwand vor ihm
aufragten.
    Plötzlich entstand zwischen der Masse der aufquellenden, aufweichenden Scheine
ein Brodeln und Kochen, als ob sich das Wasser erhitzte! Aber es wurde um
keinen Grad wärmer.
    Forman begriff sofort, was es war. Piranhas! Tausende und Abertausende
bewegten plötzlich die Wasseroberfläche und brachten sie förmlich zum Schäumen.
    Forman schien unfähig, noch eine einzige Schwimmbewegung durchzuführen.
    Die Piranhas stürzten sich auf ihn. Er fühlte förmlich den Druck, der auf
seinen Körper ausgeübt wurde, spürte, wie sich tausend nadelfeine Zähne
gleichzeitig in seine Haut bohrten.
    Er warf sich herum, schlug mit den Armen um sich – und sie ließen ihn los.
    Er konnte nicht begreifen, dass die Wasseroberfläche um ihn herum plötzlich
wieder spiegelglatt wurde. Die Dollarnoten schwammen lautlos; sie färbten sich
rot von dem Blut, das aus seinen Armen und Beinen quoll. Er sah den blauen
Nebel, der unter dem Beckenrand hervordrang und das Wasser durchsetzte. Die
Piranhas wurden durch dieses Gas regelrecht betäubt. Sie schwammen mit den
Bäuchen nach oben, rührten sich nicht mehr und sammelten sich in der Nähe des
Beckenrandes.
    Die Platten zu beiden Seiten schoben sich wieder auf ihn zu.
    Schweratmend tastete Forman danach. Hände griffen nach ihm und zogen ihn in
die Höhe.
    Drei, vier dunkle Gestalten knieten am Beckenrand und sammelten die
durchnässten Scheine.
    Stöhnend kratzte Forman einen völlig durchweichten, zerfetzten
Hundertdollarschein von seinem Gesicht.
    »Sie sind ein Trottel, Forman«, stieß einer der Männer zwischen den Zähnen
hervor. »Glauben Sie denn wirklich, dass wir Sie nicht schon längst hätten
ausschalten können, wenn wir das gewollt hätten? Die Piranhas – es sind liebe
Tierchen, nicht wahr? Sie gehorchen aufs Wort. Ich hätte Sie zerfleischen
lassen können.«
    »Und warum haben Sie es nicht getan?« Forman starrte seinen unheimlichen
Gegner an. »Warum? Warum lassen Sie mich leben?« Forman wischte über sein
Gesicht. Sein Blick fiel auf sein zerrissenes Hemd, das die scharfen Zähne der
Piranhas zerfetzt hatten. Seine Arme sahen aus, als wäre er damit in einen
Fleischwolf geraten. Die Piranhas hatten ihr unheilvolles Werk gerade nur
beginnen können; er durfte nicht daran denken, was geworden wäre, wenn das
betäubende Gas nur drei oder vier Sekunden später in das Becken gelassen worden
wäre ...
    Formans Gegenüber gab nicht gleich Antwort. Er hob den Arm, und eine dunkle
Gestalt tauchte hinter ihm auf, die ihm schwarze Kleidung reichte, obenauf eine
Maske, ein totenkopfähnlicher Schädel.
    »Vielleicht haben wir Interesse an Ihnen«, sagte Formans Gegenüber, und die
dunklen Augen glühten wie Kohlen. »Manchmal ist es gut, allein zu arbeiten.
Aber meistens ist es besser, wenn sich eine Gruppe organisiert. Unsere
Organisation ist mächtig, Forman, sehr mächtig! Und ihre Macht wird von Tag zu
Tag zunehmen! Niemand weiß, wer wir sind, darin liegt unsere Stärke! Und
niemand wird es jemals herausfinden!«
    Forman fühlte, dass man ihm die schwarzen trikotähnlichen Kleidungsstücke
in die Hand drückte.
    »Ziehen Sie sich an«, forderte die dumpfe Stimme ihn auf.
    Was irritierte ihn an seinem Gegenüber? Forman dachte verzweifelt darüber
nach, während er seine nassen Kleider ablegte und in das schwarze Trikot
schlüpfte. Er wusste selbst nicht, wie er dazu kam, wortlos die Dinge
hinzunehmen. Doch er gehorchte, wie ein folgsamer Sohn den Befehlen des Vaters.
Die Augen vor ihm, ihr zwingender Blick, er konnte sich ihnen nicht entziehen
...
    »Die Organisation – ist sehr groß?« fragte Forman mit belegter Stimme, und
er fühlte zu seiner Überraschung, wie seine anfängliche Angst, die
Ungewissheit, schwand.
    »Sie ist so groß, dass sie den größten Gegner, das FBI – bald ausgeschaltet
haben wird«, lautete die Antwort, und Forman lief ein Schauer über den Rücken.
Er fühlte beinahe körperlich die Drohung, die tödliche Gefahr, die dieser
unheimliche Fremde vor ihm ausstrahlte.
    Forman fror. Einer der Maskierten stülpte ihm die
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