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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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tausend Worte, und sie begriffen in diesem Moment beide, daß sie füreinander bestimmt waren, daß sie zusammen gehörten.
    Er stellte sein Glas weg, nahm das ihre aus ihren zarten Fingern, stellte es gleichfalls auf den Schreibtisch, zog sie hoch, nahm sie in seine Arme, preßte sie an sich und spürte, wie sie zitterte.
    »Mein Gott, was war ich all die Jahre für ein Narr«, sagte er glücklich. »Wie war es möglich, daß ich dich so lange übersehen konnte?«
    Er küßte sie, und sie versanken in einen Rausch von hemmungsloser Leidenschaft. Ein Damm brach in ihnen. Eine Sturzflut riß sie mit sich fort. Irgendwann landeten sie im Schlafzimmer auf dem breiten Doppelbett und jagten einem Höhepunkt entgegen, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatten.
    Später lagen sie dann glücklich nebeneinander. Koenig rauchte.
    Rosalind streichelte zärtlich seine nackte Schulter. »Ich bereue nichts«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Gar nichts. Es war wunderschön, Huck.«
    »Wir werden heiraten«, sagte er.
    »Du brauchst dich nicht zu binden, Huck. Du bist mir nichts schuldig.«
    »Möchtest du nicht meine Frau werden?«
    »O, doch, doch. Ich möchte nur nicht, daß du dich mir gegenüber verpflichtet fühlst, weil wir uns dazu hinreißen ließen. Ich liebe dich. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dich liebe.«
    »Dann wirst du meine Frau, und keine Widerrede.« Er grinste.
    »Marion da Costa, meinen geldgierigen Neffen, wird der Schlag treffen, wenn er von diesem Entschluß erfährt.«
    »Er mag dich nicht?«
    »Ich bin ihm egal. Sein ganzes freundliches Getue gilt nur meinem Geld. Er möchte es erben. Ich würde ihm einen großen Gefallen erweisen, wenn ich noch heute das Zeitliche segnen würde, aber bei allem Verständnis kann ich mich dazu nicht entschließen. Er wird noch lange auf sein Erbteil warten müssen. Meine erste Ehe blieb kinderlos. Vielleicht habe ich in der zweiten Ehe mehr Glück. Was hältst du von Kindern?«
    »Sehr viel. Wir werden eine große, glückliche Familie werden, Huck.«
    »Und Marion da Costa wird bei jedem Baby, das du mir schenkst, vor Wut beinahe zerplatzen, denn dadurch wird das Tortenstück, das er einmal bekommen wird, immer kleiner.«
    Rosalind begab sich ins Bad. Er hörte, wie sie duschte, stand auf und schlüpfte in seinen Morgenmantel. Plötzlich vernahm er ein dumpfes Poltern. Es kam aus dem Arbeitszimmer. Erstaunt hob er den Kopf. War da jemand? Seine Miene verfinsterte sich. Furchtlos verließ er das Schlafzimmer. Energisch stieß er die Tür zum Arbeitszimmer auf und trat ein.
    Er schloß die Tür hinter sich.
    Da sprang ihn auf einmal das Grauen an wie ein reißendes Tier.
    Denn mitten im Raum stand… ein Skelett!
    ***
    Ich kannte Larry Latham nicht persönlich, hatte aber schon einige seiner Artikel gelesen. Er machte gern aus einer Mücke einen Elefanten.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Mr. Ballard«, sagte der Reporter.
    »Ich würde Sie nicht belästigen, wenn die Sache nicht wichtig wä- re.«
    »Wichtig für wen?« fragte ich. »Für Sie oder für mich?«
    »Für uns beide. Mir kam zu Ohren, daß Sie einen ungewöhnlichen Anruf erhielten.«
    »Ich gratuliere Ihnen zu Ihren Ohren.«
    »War wirklich der Sensenmann am Telefon, Mr. Ballard?«
    »Kann schon sein. Warum wollen Sie’s wissen?«
    »Sie sind ein bekannter Dämonenjäger. Ich würde gern eine brandaktuelle Story über Sie schreiben. Eine Geschichte, die von vorn bis hinten nicht aus den Fingern gesogen ist. Ich möchte einen Bericht bringen, der die Leser von den Stühlen reißt. Sind Sie einverstanden?«
    »Ich nehme an, ich soll Ihnen dafür die Fakten liefern.«
    »So ist es.«
    »Tut mir leid, meine Facts würden nicht einmal fünf Zeilen ergeben.«
    »Die Sache wird sich doch hoffentlich noch weiterentwickeln.«
    »Mir wäre lieber, wenn sie das nicht täte.«
    »Aus welchem Grund hat der Sensenmann Sie angerufen, Mr. Ballard?«
    »Woher wissen Sie von diesem Anruf?« fragte ich zurück.
    »Man hat eben so seine Quellen.«
    »Heraus mit der Sprache, Latham!« herrschte ich den Reporter ungeduldig an.
    »Sind wir Partner, Ballard? Vielleicht kann ich Ihnen ein paar gute Tips geben. Dafür brauchen Sie sich bloß mit dem Einverständnis zu revanchieren, daß ich nach Abschluß des Falles exklusiv darüber berichten darf. Es kostet Sie also nichts weiter als ein: ›Okay, Latham.‹«
    »Na schön. Okay, Latham.«
    »Sie werden Ihren Entschluß nicht bereuen, Mr. Ballard«, sagte der Reporter
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