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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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elenden Zeitungsfritzen! Jetzt war der Mörder gewarnt. Ich würgte meinen Ärger hinunter. So ganz gelang es mir nicht. Ellington bekam es zu spüren.
    »Sie waren gestern abend am Tatort. Wann Sie kamen und gingen, ist mir bekannt. Ebenso, wer außer Ihnen in der Wohnung war. Matamoros und Ginnis brachten zuerst Miß Mullins nach Hause und kehrten dann nach Westchester zurück. Blieben Sie und Mrs. Widdison noch? Fuhren Sie in Ihrem Wagen, oder wie war das?«
    »Mein Wagen befindet sich in der Reparaturwerkstatt, Mr. Cotton«, erwiderte Ellington mit schmalziger Freundlichkeit. »Mrs. Widdison war so liebenswürdig, mich mitzunehmen und auch wieder hier abzusetzen.«
    »Na, hören Sie mal, von Mitnehmen und Absetzen kann wohl keine Rede sein, denn über Claremont nach Woodside ist ein riesiger Umweg.«
    »Mrs. Widdison und ich sind befreundet. Nun gut, sie hat mich hier abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Sagt Ihnen diese Formulierung mehr zu, Mr. Cotton?«
    »Lassen wir das. Wann betraten Sie Ihre Wohnung?«
    »Gegen ein Uhr.«
    »Fuhr'Mrs. Widdison gleich weiter?«
    »Nein. Wir tranken noch in meiner Wohnung einen Cocktail.«
    »Sind Sie verheiratet?« fragte ich.
    »Ich bin Witwer.«
    »Wie lange?«
    »Zwei Jahre«, sagte Ellington.
    »Haben Sie Kinder?«
    »Leider nicht.«
    »Wo befindet sich Ihre Wohnung?«
    »In den übrigen Part.erreräumen.«
    »Wem gehört das Haus?« Pausenlos stellte ich ihm Fragen.
    »Es ist mein Eigentum.«
    »Wie lange befand sich Mrs. Widdison bei Ihnen?«
    »Etwa eine Zigarettenlänge.«
    »Also zehn Minuten.«
    »Es können auch zwanzig gewesen sein. So genau weiß ich es nicht mehr.«
    »Hat Mrs. Widdison etwas verlauten lassen, daß sie noch einmal in die Stadt zurück wollte?«
    »Sie hatte Kopfschmerzen und fuhr bestimmt sofort nach Woodside in ihre Villa. Ich gab ihr noch zwei Aspirintabletten.«
    »Mrs. Widdison interessiert mich im Augenblick weniger. Mich interessiert, ob Sie einen Zeugen haben, der Sie nach Hause kommen sah und weiß, daß Sie sich nicht mehr entfernt haben.«
    »Genau das verlangte bereits ein Kollege von Ihnen«, strahlte Ellington. »Alle Achtung vor unserer Polizei. Doppelt genäht hält besser. Hihihi!«
    »War es Inspektor Costa von der Mordkommission?«
    »Jawohl. Ein freundlicher Herr, ein äußerst sympathischer Herr.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an, um meinen Ärger nicht zu zeigen und mich zu beruhigen. Costa war wirklich ein außerordentlich eifriger Beamter.
    »Und was haben Sie meinem Kollegen für ein Alibi präsentiert?« fragte ich dann.
    »Der Herr Inspektor hat sich überzeugen können, daß ich ein einwandfreies Alibi habe.«
    »So, und wie sieht das Alibi aus, Mr. Ellington?« fragte ich stirnrunzelnd. Das Lächeln des Burschen ging mir an die Nerven.
    »Meine Hausdame, Mr. Cotton. Wollen Sie auch mit ihr sprechen?«
    Ich nickte, und wir begaben uns in die Wohnung. Donnerwetter, dachte ich, dieser Kurpfuscher muß ja ganz nett Dollars machen. Alles sehr modern, sehr bunt, sehr teuer. Soviel verstand ich auch, um feststellen zu können, daß der Picasso an der Wand genauso echt war wie der Smyrna auf dem Fußboden. Ich ließ mich vorsichtig in einen kardinalroten Fernsehsessel nieder und merkte zu meinem Erstaunen, wie bequem es sich in so einem Möbel saß.
    Stephen Ellington zog eine Bar auf Rädern heran und bat mich, nach Belieben zu wählen. Was ich auch tat. Ich mixte einen »Gimlet« — halb Gin, halb Portwein — und wartete auf die Hausdame.
    Das scharfe Zeug machte mich freundlicher. »Woher kennen Sie eigentlich Tobias Chatham?« fragte ich.
    »Ich lernte ihn durch seine Braut kennen.«
    »Wie? Durch Sheila Mullins?« fuhr ich auf. »Und woher kennen Sie Sheila?«
    »Mr. Cotton«, sagte Ellington. »Sie sind in- dienstlicher Eigenschaft hier. Und trotzdem fürchte ich, Ihnen die Antwort verweigern zu müssen. Ich stehe in diesem Fall unter dem Zwang des ärztlichen Berufsgeheimnisses.«
    »Vergessen Sie nicht«, erwiderte ich scharf, »daß es sich um einen Mord handelt. Im übrigen haben Sie wohl in der Zeitung gelesen, daß Toby Chatham mein Freund war. Ich kenne daher Sheilas Martyrium. Jeder Bürger — auch Sie — haben pflichtgemäß die Polizei in ihrer Arbeit zu unterstützen.«
    »Nun gut«, sagte er. »Miß Mullins litt nach ihrer Entziehungskur noch längere Zeit an den Nachwehen. Ich glaube nicht, daß Sie sich ein Bild machen können, was für einen Rauschgiftsüchtigen — zumal wenn er dem
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