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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten
Autoren: K. H. Scheer
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tiefster Brust hervor, um dann nach einer Sitzgelegenheit zu tasten. Er brauchte genau 8 Sekunden, um die überraschende Nachricht zu verdauen. Wenn der Chef sagte, er käme mit einem Überschlachtschiff zurück, obwohl er mit einer winzigen Gazelle gestartet war, so hätte das einen jeden unbefangenen Psychiater veranlaßt, mit allen zehn Fingern auf die Alarmknöpfe zu drücken.
    Freyt war kein Psychiater, wohl aber ein guter Psychologe. Da er Rhodan außerdem lange genug kannte, nahm er das anscheinend Unmögliche als möglich an. Als die acht Sekunden vorüber waren, fuhr er heftig von dem drehbaren Hocker auf.
    „Kann die Hyperkommeldung ein Trick sein?" erkundigte er sich nur der Form halber.
    „Kein Trick, Sir. Das war der Chef persönlich."
    Freyt sauste auf quietschenden Plastiksohlen durch die Panzerschleuse der Funkabteilung zur Zentrale hinüber. Augenblicke später vernahmen die auf den besetzten Gefechtsstationen dösenden Männer ein Gebrüll. Freyts hektisch gerötetes Antlitz erschien auf allen Verbindungsschirmen.
    „Kommandant an alle", dröhnte es aus den Geräten. „Volle Gefechtsbereitschaft, Waffentürme klar zum Ausfahren. Plan Vesuv ist ab sofort wirksam. Raumanzüge schließen, umschalten auf Helmfunk. Ausbruch erfolgt in zirka dreißig Minuten Bordzeit. Achtung, Maschine: Fertigmachen zum Alarmstart. Waffenleitoffizier: Energiegeschütze vorrichten auf die erkannten Zielgebiete. Wenn Sie die Türme ausfahren, muß es schlagartig knallen. Wenn wir die im Boden eingebauten Fesselfeldprojektoren nicht in einem Feuerüberfall vernichten, kommen wir nie hoch. Achtung, Transmitterbesatzung: Den wichtigen Fernsteuerturm südlich des Hafens einpeilen. Eine zwanzig-Kilotonnen-Fusionsbombe genügt, wenn sie innen explodiert. Energiezentrale: Alle Stationen anlaufen lassen. Wenn der Chef ankommt, müssen die Schutzschirme innerhalb von einer Sekunde stehen. Er wird mit einer Kurztransition aus dem Hyperraum donnern, wahrscheinlich sehr dicht über dem Planeten. Sie wissen, was wir dabei ohne Abwehrschirme erleben können. Zur Information: Der Chef sprach von der Ankunft mit einem Überschlachtschiff. Wenn er diesen Ausdruck gebraucht, ist wenigstens ein Raumer der Imperium-Klasse zu erwarten. Verlieren Sie also nicht die Nerven, wenn Sie plötzlich ein Ungeheuer bemerken. Bestätigen!"
    Seitdem die GANYMED von menschlichen Wesen besetzt war, hatte es noch niemals ein solches Rennen und Hasten gegeben. Kartenspiele flogen in die Ecke, angebissene Rationen klatschten auf den Boden. Infolge der schon bestehenden, indirekten Gefechtsbereitschaft meldeten alle Stationen knapp drei Minuten nach dem Befehl klar. Desintegrator-Geschütze drehten sich in ihren Kuppeln. Wenn sie ausgefahren wurden, war eine Zielerfassung nicht mehr nötig.
    Der 1. Geschützoffizier tastete mit den Fingerspitzen seine „Feuerorgel" ab. Immer mehr grüne Lämpchen leuchteten auf. Der Fiktiv-Transmitter arbeitete getrennt. Auf dem einfach erscheinenden Bildschirm erschien der mehr als 500 Meter hohe Fernlenk- und Nachrichtenturm, in dem man die Schaltzentrale für die Fesselfeldprojektoren entdeckt hatte. Noch vor Rhodans Abflug hatten die Mutanten genau die Stellen bezeichnet, wo die Geräte im Boden eingebaut waren. Inmitten dieses Kreises stand die gewaltige GANYMED auf ihren Heckflossen.
    Maschinen begannen zu brummen. Zehn Minuten nach Rhodans Durchsage über Hyperkom gab es nichts mehr, was man noch hätte berichtigen oder besser machen können. Fast tausend Mann lauerten auf den entscheidenden Augenblick. Die Funksprechverbindung zu jedem einzelnen Besatzungsmitglied gewährten die Helmgeräte. Freyt ließ den laufenden Empfänger auf die Sendeanlage des Funkverkehrs schalten. So konnte jedermann mithören, wenn die entscheidende Nachricht ankam.
    Freyt wußte, daß Rhodan vor dem Sprung noch Hinweise geben würde. Die Sekunden wurden zu Ewigkeiten, die in sich nochmals dehnbar erschienen. Ausgerechnet in den Augenblicken sprach die Sonderschaltung zum Verbindungsoffizier des Planeten Naat an. Freyt flüchtete hastig in eine Ecke und gab ein Zeichen. Leutnant Tanner, ein dunkelhaariger, geschmeidiger Typ, trat seelenruhig vor die Aufnahme. Auf dem Schirm erschien das dreiäugige Rundkopfgesicht des Naats Novaal. Er trug wieder die Uniform eines Schlachtschiffkommandanten.
    „Ist Ihr Kommandant Perry Rhodan inzwischen von dem fraglichen Ausflug zurückgekommen?" erkundigte sich der Fremde ironisch.
    „In etwa einer
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