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0035 - Wir brachen den Terror

0035 - Wir brachen den Terror

Titel: 0035 - Wir brachen den Terror
Autoren: Delfried Kaufmann
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Halle erledigte ich ihn dann mit zwei Haken, in die ich alles hineinlegte, was ich überhaupt noch besaß. Er sackte zu Boden und blieb auf dem Rücken liegen. Ein paar Herzschläge lang stand ich mit noch geballten Fäusten über ihm. Dann bückte ich mich und tastete seine Taschen ab. Ich fühlte eine Waffe in der Innentasche seiner Jacke, und als ich sie herausnahm, war es meine eigene Smith & Wesson.
    Ich stieg über McFish weg, der sich bereits wieder leise regte. Ich riss ein paar Türen auf. Die dritte davon führte in die Küche und an der Stirnwand schimmerte in blankem Nickel, das mir wie pures Silber vorkam, ein Wasserkran.
    Ich taumelte hin und drehte ihn auf. Ich habe nie ein schöneres Geräusch gehört als das, mit dem das Wasser aus dem Kran schoss. Ich hielt meinen Mund darunter und ließ das Wasser in mich hineinlaufen. Ich dachte, ich könnte nie mehr genug davon kriegen, aber dann plötzlich war alle Gier verschwunden. Ich steckte meinen Kopf unter den Kran. Ich kühlte meine zerschundenen Hände, und als ich mich aufrichtete, fühlte ich mich so gekräftigt, als wäre ich gerade aus dem Urlaub gekommen und als wären diese bösen drei Tage nie gewesen.
    Ich ging in die Halle zurück. McFish hatte es inzwischen bis zu einer sitzenden Haltung gebracht, aber sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er immer noch nicht begriffen hatte, was eigentlich geschehen war. Richtiger gesagt, er hatte sich selbst verloren gegeben. Nicht einmal der Gedanke an einen Fluchtversuch war in ihm aufgestiegen, während ich in der Küche war.
    »Ist hier noch ein Wagen?«, fuhr ich ihn an.
    Er zuckte zusammen, als wären meine Worte Peitschenhiebe.
    »Frylers Wagen steht noch in der Garage«, flüsterte er.
    »Der Schlüssel?«
    »Er steckt.«
    Ich sah mich um, fand eine Gardinenschnur, die mir passend erschien, und riss sie herunter. Die halbe Dekoration kam mit.
    »Umdrehen!«, befahl ich McFish. Er gehorchte sofort. »Hände nach hinten!«
    In zwei Minuten hatte ich ihn gebunden. Er ließ es ohne die geringste Gegenwehr geschehen.
    »Du wirst abgeholt«, sagte ich. »Bleibe schön ruhig bis dahin.«
    Ich schaltete das Licht aus und ging nach draußen.
    Es war inzwischen dunkel geworden. Ich fand die Garage und darin Frylers Hudson.
    Ich drehte den Schlüssel und startete. Der Motor brummte auf. Es war alles in Ordnung, und Charles Längs Chancen sanken auf Null.
    Ich blickte auf die Uhr am Armaturenbrett. Die Zeiger zeigten auf acht Uhr. Nach meiner Berechnung musste ich noch massenhaft Zeit haben. Die Versammlung begann sicherlich nicht vor acht Uhr und dauerte mindestens eine Stunde.
    Ich wusste zwar nicht genau, wo ich war, aber dieser Privatweg musste irgendwann auf die Straße Tyrontown-Bronderee stoßen, und da die beiden Städte nur zwölf Meilen auseinanderlagen, musste ich in spätestens einer halben Stunde in Tyrontown sein.
    Ich erreichte die Landstraße nach einigen Minuten und schlug die Richtung Tyrontown ein. Nach knapp zehn Minuten sah ich ein Schild.
    Tyrontown 4 Meilen.
    ***
    Ich legte mir während der Fahrt einen ordentlichen, hübschen Plan zurecht, wie wir den Verein hochnehmen konnten, und so steuerte ich nicht gleich Farmer House an, sondern stoppte den Wagen vor dem Rathaus.
    Die Büros der Stadtverwaltung von Tyrontown waren jetzt selbstverständlich schon geschlossen, aber am rechten Seiteneingang leuchtete das rote Licht der Polizeiwache.
    Es war der übliche Wachraum, durch eine Barriere in zwei Hälften getrennt. Ein Sergeant und zwei Cops saßen hinter ihren Tischen. Der Sergeant blickte auf, als ich eintrat.
    »Hallo«, sagte er, »sind Sie unter die Räuber gefallen?«
    »Ungefähr«, antwortete ich, »aber ich möchte Lieutenant O’Negh sprechen.«
    »Ist nicht im.Haus«, antwortete er. »Was ist mit Ihnen geschehen?«
    Er kam an die Barriere. Die beiden Cops gesellten sich zu ihm, »Wo ist er?«, drängte ich.
    »Auf einer Versammlung im Farmer House.« Er blickte nach der Armbanduhr. »Wenn Sie warten wollen, brauchen Sie sich gewiss nicht mehr lange zu gedulden. Ich denke, die Versammlung wird gleich beendet sein. Sie begann um sieben Uhr, und es sollte nicht länger als eine Stunde dauern.«
    »Was?«, schrie ich. »Um sieben Uhr schon!«
    »Hör mal«, sagte einer der Cops. »Ist das nicht einer der Jungs, die zur Zeitung gehören? Einer der Männer von McFish?«
    Ich hatte mich schon herumgeworfen und sauste zur Tür.
    »Warten Sie mal!«, rief der Sergeant, aber genau das war es,
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