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0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

Titel: 0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus
Autoren: Wir zogen ihm den Schafspelz aus
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konnte es auffangen und meinen Körper auspendeln. Ein Ruck, und meine Finger rutschten weiter nach vorn. Ich bekam den Holzrahmen des geöffneten Fensters zu fassen, und ein Klimmzug brachte mich auf die Fensterbank.
    Ich ließ mich vorsichtig in den Korridor rutschen und nahm schnell meine Waffe in die Hand. Ein kurzes Lauschen, dann pirschte ich mich an die Ecke des Korridors heran, von wo aus man die Zimmertüren beobachten konnte.
    Dort standen zwei Männer vor Climax Wohnungstür. Sie rauchten Zigaretten und flüsterten miteinander. Sie wussten wohl nicht, was sie tun sollten.
    Soweit ich feststellen konnte, hatten sie kein Mädchen als Geisel benutzt. Sie hatten mich tatsächlich bluffen wollen.
    »Wartet ihr etwa noch auf die Akten?«, fragte ich sehr sanft. Sie wirbelten herum und wollten schießen, aber sie kamen nicht dazu. Sie starrten fasziniert auf meine Waffe.
    ***
    Ich war am Drücker und nicht gewillt, ihn so schnell wieder aus der Hand zu geben.
    Nachdem die beiden Ganoven von einer Polizeistreife abgeholt worden waren, machte ich sofort weiter. Die Verhöre hatten noch etwas Zeit, das heißt, während ich weiter in der Gegend herumschwirrte, wurden die vier Leutchen bereits von unseren Spezialisten vernommen.
    Ich meldete mich von der Wohnung aus bei meiner Dienststelle. Das Telefon spielte plötzlich wieder mit, nachdem der betäubte Mann in der Zentrale wieder zu sich gekommen war. Er war von den Gangstern überfallen und ausgeschaltet worden.
    Meine Dienststelle nahm zur Kenntnis, dass ich einen gewissen Gangster namens Matt Wilson besuchen wollte. Sie war sogar in der Lage, mir seine Adresse nennen zu können. Man sage mir nichts gegen ein gutes Archiv.
    Ich fuhr mit dem Wagen in die Hafengegend hinunter, ließ ihn aber bald auf dem einem Parkplatz stehen. Der Verkehr auf den Straßen war zu verrückt. Zu Fuß kam man tatsächlich schneller voran.
    Matt Wilson bewohnte in einem Miethaus eine Vierzimmerwohnung. Erstaunlicherweise war er anwesend. Er selbst öffnete und sah mich einen Moment lang sprachlos an. Er hatte mich übrigens sofort erkannt, daran war nicht zu zweifeln. Er ließ sich seinen Ärger aber nicht anmerken, denn ich hatte ihn damals bei einer Erpressung erwischt.
    »Cotton… Sie?«
    »Ich werde nicht lange stören«, sagte ich.
    »Ich habe mit Ihnen nichts zu schaffen«, erwiderte er ruppig. »Ich habe eine saubere Weste.«
    »Das wollen wir erst einmal näher untersuchen«, sagte ich. »Ihre Leute sind da anderer Meinung, verstehen Sie?«
    »Meine Leute? Ich habe keine Leute! Ich habe mich aus dem Geschäft zurückgezogen.«
    Er führte mich in seinen Wohnraum, der etwas altväterlich eingerichtet war.
    »Sind sie inzwischen verheiratet?«, fragte ich ihn.
    »Ist das etwa verboten?«, kläffte er zurück. »Meine Frau betreibt das Gemüsegeschäft unten im Haus. Alles solide und ehrlich. Ich will von meiner Vergangenheit nichts mehr wissen.«
    »Wer will davon schon wissen«, sagte ich lächelnd, an eine Quittung denkend, die ganz anders aussagte. »Sagen Sie, Winston, was suchten Ihre Leute eigentlich bei Climax?«
    »Ich verstehe kein Wort«, sagte er verärgert. »Sie sind auf dem Holzweg, ich habe saubere Hände. Mir hat die letzte Strafe voll gereicht.«
    »Hoffentlich«, sagte ich. »Und was treiben Sie so den lieben, langen Tag, Winston? Ein Mann von Ihrer Betriebsamkeit kann doch unmöglich die Hände in den Schoß legen?«
    »Ich helfe meiner Frau, ist doch klar«, sagte er. Er hatte sich gefangen und sah mich erwartungsvoll an. Er wusste nicht, wie mein Angriff aussehen würde.
    »Sie arbeiten also Hand in Hand, wie?«
    »Was interessiert Sie das eigentlich?«
    »Mitgefühl, nichts als Mitgefühl«, sagte ich spöttisch. »Gehört zu Ihren Kunden auch ein gewisser Red Welton?«
    Der Schuss saß.
    Er bekam einen Hustenanfall und benutzte anschließend sehr umständlich ein Taschentuch. Er brauchte Zeit.
    »Was wollen Sie eigentlich?«
    »Feststellen, ob Sie Red Welton auch beliefern.«
    »Das weiß ich doch nicht. Meine Frau kennt sich im Geschäft besser aus. Kann aber sein.«
    »Sie selbst haben noch nie Gemüse an Red Welton geliefert?«
    »Nein«, fuhr er mich gereizt an.
    »Sie kennen ihn doch, ja?«
    »Ich beantworte keine Frage mehr«, brüllte er mich an und stand auf. »Hinaus, Cotton, Sie haben kein Recht mir solche Fragen zu stellen. Hinaus, oder ich bringe Sie vor die Tür!«
    »Im Falle eines guten Gewissens würden Sie mich doch fragen lassen«, sagte
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