Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0032 - Der Schädeljäger

0032 - Der Schädeljäger

Titel: 0032 - Der Schädeljäger
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
ließ den Leihwagen in sicherer Entfernung stehen und schälte sich vorsichtig aus dem Fahrzeug.
    Pridhi Tharamat kletterte auf der anderen Seite aus dem Wagen.
    Sie warfen die Türen gleichzeitig zu.
    »Den Rest des Weges legen wir lieber zu Fuß zurück!« meinte der Professor.
    »Haben Sie den Lederbeutel des Rüsi bei sich?« fragte Tharamat.
    Zamorra klopfte auf seine Hosentasche, die ein wenig ausgebeult war.
    »Hier drinnen«, sagte er.
    Dann marschierten sie los.
    Bald tauchte das Haus auf, zu dem sie unterwegs waren.
    In den Bäumen lärmten die Zikaden.
    Plötzlich ging die Tür auf. Sally Hancock trat aus dem Haus. Ein Mann im schwarzen Havelock begleitete sie.
    »Das ist Pibul, der Voodoopriester!« stieß Tharamat aufgeregt hervor.
    Zamorra packte den Jungen und schnellte mit ihm hinter einige Yang-Bäume.
    Sie beobachteten, was weiter vor sich ging, Sally Hancock machte einen seltsam steifen Eindruck. Sie ging so, als würde sie schlafen.
    »Hypnose!« knurrte Zamorra.
    »Er hat sie hypnotisiert wie Sina, mein Mädchen; Er zwingt sie auf diese Weise alle, mit ihm zu gehen. Selbst wenn sie nicht wollen, müssen sie mit ihm kommen.«
    »Er ist ein verfluchter Teufel, dieser Voodoopriester. Es wird Zeit, daß wir ihm einen fetten Strich durch die grauenvolle Rechnung machen!« zischte Zamorra.
    Und es kribbelte ihn so sehr in den Fingern, daß er sich am liebsten sogleich an Sarit Pibul herangemacht hätte, um es zu einer Entscheidung kommen zu lassen.
    Aber eine solche Entscheidung wäre vermutlich zu Ungunsten von Nicole Duval und Jean-Paul Rovel ausgefallen.
    Deshalb beherrschte sich Zamorra.
    Der Mann im schwarzen Havelock verschwand mit dem Mädchen zwischen den Rhododendren.
    Tharamat schnaufte neben dem Professor unruhig.
    »Wir müssen hinterher«, stieß er aufgewühlt hervor.
    »Wir warten noch ein wenig.«
    »Wir müssen ihnen auf den Fersen bleiben. Wenn wir sie verloren haben, finden wir das Mädchen erst wieder, wenn es keinen Kopf mehr hat, Professor.«
    »Warte noch einen Augenblick!« sagte Zamorra grimmig. »Du darfst mit deinem Übereifer nichts kaputtmachen. Du darfst das Mädchen nicht gefährden. Also beruhige dich erst mal. Und dann folgen wir den beiden. Aber in sicherem Abstand. Wenn Sarit Pibul nämlich bemerkt, daß wir hinter ihm her sind, ist das Mädchen verloren.«
    ***
    Der Voodoopriester kannte unzählige Schleichwege im dichten Tropenwald.
    Eineinhalb Stunden lang schleppte er Sally Hancock mit sich durch das wild wuchernde Dickicht.
    Dann waren sie am vorläufigen Ziel angelangt.
    Mitten im Wald stand eine verwitterte Bretterhütte.
    Knarrend ließ sich die Tür öffnen. Sarit Pibul machte eine höhnische Verneigung vor dem Mädchen. Sein Grinsen war teuflisch.
    »Tritt ein, Sally.«
    Das Mädchen betrat die dunkle Hütte.
    An der gegenüberliegenden Wand hingen zwei weiße Totenschädel.
    Als Sally Hancock auf sie zukam, begannen die Köpfe auf eine grausige Weise zu leben.
    Ihre Kiefer klappten nach unten. Sie kicherten und hießen Sally spöttisch willkommen.
    Zwischen den beiden Totenschädeln hing Zamorras Amulett an der Wand.
    Von diesem silbernen Talisman ging eine seltsame Ausstrahlung aus.
    Eine Ausstrahlung, die den Trancezustand des Mädchen zwar nicht aufhob, aber doch ein wenig lockerte. Sally vermochte auf einmal zu begreifen, wo sie war, erkannte zum erstenmal ihre Umgebung und sah das Amulett des Professors richtig bewußt.
    Sie blinzelte, als wäre sie aus tiefem Traum erwacht.
    Mit einigen schnellen Schritten durchmaß sie die Hütte.
    Sie streckte die Hand nach Zamorras Amulett aus.
    Da begannen die gräßlichen Totenschädel zu knurren. Sie fletschten die langen Zähne, kreischten wütend und versuchten nach Sallys Hand zu schnappen. Wenn sie nicht ganz schnell zurückgezuckt wäre, hätten die Schädel sie gebissen.
    Sie stieß einen erschrockenen, heiseren Schrei aus.
    Der Voodoopriester lachte hinter ihr hämisch.
    »Was fällt dir ein, Sally?« brummte er drohend. »Wie kannst du es nur wagen, dich an meinem Eigentum vergreifen zu wollen?«
    »Es… es ist nicht dein Eigentum, Sarit Pibul!« erwiderte Sally trotzig.
    Der Voodoopriester wunderte sich.
    Er kniff die Augen mißtrauisch zusammen.
    Was sollte dieser Trotz? Wieso war das Mädchen seiner hypnotischen Kontrolle entglitten?
    Seine Nasenflügel blähten sich. Zorn ließ seine Wangen zucken.
    Die Augen funkelten böse.
    »Es ist mein Amulett!« brüllte er gereizt. »Es gehör mir!«
    »Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher