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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht
Autoren: Jason Dark
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der Pistole hinweg. Es war ein stummes Ringen mit den Blicken.
    Zwei, drei Sekunden geschah nichts. Die Luft zwischen ihnen schien vor Spannung zu knistern. Bis Will das Steuer an sich riß.
    »Heb ganz vorsichtig die Hände!« flüsterte er.
    Jetzt lachte der Vampir. »Willst du mich töten?«
    »Ja. Wenn du nicht tust, was ich dir sage!«
    »Womit denn?«
    »Mit einer Silberkugel. Oder bist du neuerdings gegen geweihte Kugeln immun?«
    Da stieß der Blutsauger ein schreckliches Fauchen aus. Er nahm die Arme nicht hoch, sondern streckte sie aus und sprang vor.
    Genau auf Will Mallmann zu.
    Der Kommissar sah den Schatten, zögerte und schoß.
    Das Silbergeschoß peitschte aus dem Lauf, und noch in der gleichen Sekunde krachte der Untote gegen den Kommissar.
    Für Will Mallmann begann ein Kampf auf Leben und Tod!
    ***
    Hinter Suko hastete ich die Stufen hoch. Wie tot lag Jane Collins in meinen Armen. Manchmal murmelte sie sinnlose Worte, die ich nicht verstand. Sie befand sich am Rande einer Ohnmacht. Die Macht des silbernen Kreuzes mußte tief in ihrem Innern etwas zerrissen haben.
    »Kennst du dich in diesem verfluchten Labyrinth aus?« rief ich Suko an.
    »Einigermaßen.«
    »Okay. Mich haben sie hier bewußtlos reingeschleppt.«
    Am Ende der Treppe riß Suko eine Fackel aus der Halterung. Er wandte kurz den Kopf. »Soll ich Jane nicht lieber tragen?«
    »Nein.«
    »Wie du willst.«
    Wir gingen weiter. Und das so rasch wie möglich, denn de Besançon und der Vampir waren entkommen.
    Jane wurde auf meinen Armen immer schwerer. Auch hatte ich die Nachwirkungen des Schlages noch nicht überwunden, in meinem Kopf hämmerte und bohrte es.
    Ich biß die Zähne zusammen und folgte Suko auf dem Fuß. Er schaffte es auch nicht auf Anhieb, den richtigen Weg zu finden. Zweimal verliefen wir uns.
    Dann aber wußte Suko Bescheid.
    Ich spürte meine Arme kaum mehr und schwankte schon bedenklich, als wir endlich den Ausstieg erreichten.
    Suko kletterte als erster hoch, beugte sich in die Luke hinunter und nahm mir Jane Collins ab.
    Dann half er mir hoch.
    Erschöpft blieb ich stehen und holte erst einmal tief Luft. Der Schwindel legte sich, die Kraft kehrte wieder zurück.
    »Weiter!« forderte mein Partner.
    Ich nickte. Diesmal hatte ich nichts dagegen, daß er mir Jane Collins abnahm.
    Wir befanden uns in einem Teil des Schlosses, den ich noch nicht kannte. Über Geröll und Schutt stiegen wir hinweg, erreichten den Ausgang und standen im Innenhof der alten Burg.
    Nebelschwaden umhüllten uns.
    Von de Besançon war nichts zu sehen.
    Und auch der Vampir ließ sich nicht blicken.
    Wir überlegten noch, was wir unternehmen sollten, da peitschte ein Schuß auf.
    »Will Mallmann!« rief ich.
    Suko reagierte schon. Er legte Jane zu Boden, rannte los, und schon bald hatte ihn die Nebelwand verschluckt.
    Ich blieb bei Jane Collins zurück, wollte sie in dieser Situation nicht allein lassen.
    Wie gut dieses Vorhaben war, bemerkte ich zwei Sekunden später. Aus dem Nebel tauchte eine Gestalt auf. Vorsichtig bewegte sie sich auf den freien Burginnenhof zu. Die Gestalt wandte mir die Seite zu, hatte mich noch nicht entdeckt.
    Aber ich sah ihn.
    »Graf de Besançon!« rief ich ihn an.
    Der Kerl wirbelte herum. Gleichzeitig riß er seinen Morgenstern hoch.
    Da schnellte ich auf ihn zu!
    ***
    Der Nebel verzerrte alle Geräusche. Deshalb fand Suko auch nicht sofort die Stelle, an der wir Will Mallmann zurückgelassen hatten.
    Der Kommissar kämpfte inzwischen verbissen gegen seinen dämonischen Gegner. Der erste Schuß war fehlgegangen. Zu einem zweiten kam Mallmann nicht mehr.
    Der Vampir war ungeheuer schnell.
    Er drosch die Waffenhand des Kommissars zur Seite und warf sich auf ihn.
    Mallmann versuchte, den Körper abzublocken, doch der Vampir besaß die Kräfte der Hölle. Der angeschlagene Kommissar war für ihn kein Gegner. Noch hielt Will die Beretta umklammert. Er wollte den Arm drehen und die Mündung gegen die Schläfe des Vampirs pressen.
    Doch Jean ahnte das Vorhaben. Gedankenschnell drehte er Mallmanns Gelenk herum. Die Beretta rutschte dem Kommissar aus den Fingern und fiel ins feuchte Gras.
    Triumphierend heulte der Vampir auf. Jetzt hatte er sein Opfer. Zu lange schon wartete er.
    Doch Jean freute sich zu früh.
    Ein Schatten tauchte aus der Nebelwand auf. Ehe sich der Vampir versah, wurde er von harter Hand hochgerissen und herumgeschleudert. Jean warf die Arme in die Luft, riß weit die Augen auf und sah den Chinesen vor
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