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003 - Höllenkommando »Phönix«

003 - Höllenkommando »Phönix«

Titel: 003 - Höllenkommando »Phönix«
Autoren: STAR GATE - das Original
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Dolchstöße zu spüren.
     
    *
     
    Zuerst war das Geräusch nur ein leises Brummen gewesen, einem fernen Donnergrollen gleich, aber innerhalb kurzer Zeit war es angeschwollen.
    Es war – Pferdegetrappel!
    »Da!«, rief Tanya Genada plötzlich und wandte den Blick einer nahe gelegenen Hügelkuppe zu. Die Wissenschaftler und auch die meisten Bulowas folgten ihrem Blick.
    Der Anblick war bizarr. Fast zwei Dutzend Reiter preschten über die Kuppe auf den Tempel zu. Sie trugen metallische Rüstungen. Ihre Helme und Harnische blitzten im Sonnenlicht. Mit sich führten sie sechs unberittene Pferde. Ja, die Tiere hatten tatsächlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit ihren irdischen Verwandten!
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Mario Servantes verwirrt. Er bekam keine Antwort.
    Vor den Bulowas zügelten die Reiter ihre Pferde und sprangen ab. Tanya hatte Gelegenheit, sie genauer zu betrachten.
    Die Fremden waren von ebenso dunkler Hautfarbe wie die Barbaren, aber sie trugen ihre Haare kürzer geschnitten und machten alles in allem einen gepflegteren, kultivierteren Eindruck. Ihre Beine steckten in eng geschnittenen Hosen, die in kniehohen Stiefeln endeten.
    Einer der Fremden trat auf Namur, den Häuptling der Bulowas, zu. Ein Wortgefecht entspann sich zwischen ihnen, das rasch hitzig wurde. Die Survival-Spezialistin entnahm es der Lautstärke und den Gebärden der beiden Männer.
    Vom Inhalt des Gesprächs verstand sie kaum etwas. Zwar hatte sie sich im Verlauf der vergangenen Tage ihrer Gefangenschaft einige Brocken aus der Sprache der Bulowas angeeignet, aber hier kam sie nicht mit. Dafür sprudelten die Worte zu schnell und undeutlich.
    Nur ganz wenige Begriffe konnte Tanya Genada auffangen. Die ungleichen sich Streitenden sprachen von Dämonen, also ging es um die Menschen. Der Zahl der freien Pferde nach zu urteilen, hatten sie vor, die Menschen mitzunehmen. Es konnte sich aber auch um einen Zufall handeln.
    Tanya schöpfte wieder neue Hoffnung, auch wenn sie nicht wusste, was die Reiter wirklich wollten. Jedenfalls schien der hünenhafte Häuptling der Bulowas nicht allzu begeistert über ihre Forderungen zu sein.
    »Verstehen Sie etwas?«, erkundigte sich Dimitrij Wassilow.
    Tanya bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung, zu schweigen. Es erforderte ihre höchste Konzentration, wenigstens einige Sprachfetzen aufzufangen.
    Der Begriff Xarith fiel einige Male und immer wieder war von Dämonen die Rede. Auch das Schattentor, wie die Bulowas die Station mit dem Star Gate nannten, wurde erwähnt.
    Es war der Survival-Spezialistin nicht geheuer, dass hier über ihr Schicksal und das ihrer Begleiter entschieden wurde, ohne dass sie darauf den geringsten Einfluss nehmen konnte. Aber sie erkannte rein gefühlsmäßig, dass es besser war zu schweigen.
    Auch wenn sie nicht wusste, was die fremden Reiter vorhatten, hoffte sie, dass sie sich würden durchsetzen können. Schlimmer als der geplante Opfermord der Bulowas konnten ihre Pläne mit den Menschen kaum sein.
    Schließlich legte der Anführer der Reiter in einer beziehungsreichen Geste die Hand auf den Knauf seines gewaltigen Schwerts.
    Namur starrte ihn einige Sekunden lang mit unverhohlenem Hass an, dann wandte er sich brüsk um. Er gab einige laute Befehle. Protestierendes Gemurmel wurde unter den Bulowas laut. Er unterband es mit einer knappen Geste.
    Dann zogen die Barbaren davon.
    »Verdammt noch mal, was hat das nun wieder zu bedeuten?«, polterte Yörg Maister.
    »Ich glaube, die Reiter haben unsere Herausgabe verlangt«, erklärte Tanya Genada. »Keine Ahnung, was sie mit uns vorhaben, aber die Bulowas haben sich ihnen jedenfalls gebeugt.«
    »Einen Translator müsste man dabei haben«, stöhnte de Costa. »Wenn ich die Erde jemals wieder sehe, werde ich keinen Schritt mehr ohne ein solches Gerät machen.«
    »Keine Gegenwehr!«, befahl Tanya, als die Reiter auf sie zutraten. »Erst mal abwarten, was man von uns will.«
    Der Anführer der Fremden blieb vor ihr stehen. Es verwunderte die Survival-Spezialistin ein wenig, mit welcher Zielsicherheit er ausgerechnet sie als Gesprächspartnerin ausgewählt hatte. In archaischen Kulturen – und zu einer solchen musste man die Reiter trotz ihrer den Bulowas gegenüber höher stehenden Entwicklungsstufe wohl rechnen – galten Frauen normalerweise nicht viel. Umso erstaunlicher also, dass der Fremde sie ansprach.
    Fast eine Minute lang starrte er sie schweigend an. Ohne mit der Wimper zu zucken ertrug Tanya Genada die
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