Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose
Autoren: Dara Joy
Vom Netzwerk:
seufzte John. „Und ich traue Malleaux alles zu. Selbst wenn die Schwarze Rose zufällig ein Engländer wäre, könnte sie in einem französischen Gefängnis aus einer tiefen Ohnmacht erwachen - drauf und dran, den Kopf zu verlieren."
    „Nun, manche Risiken lohnen sich."
    „Zweifellos. Aber die Schwarze Rose hat schon genug gewagt. Nun sollte der Mann sein Glück nicht länger herausfordern und sich mit dem begnügen, was er bisher geleistet hat."

    Percy gab keine Antwort.
    „Und er sollte an die Menschen denken, die er gerettet hat."
    „Und wenn er an die anderen denkt, die er noch nicht gerettet hat?" murmelte Percy nachdenklich.
    „Wie sollte er sie alle befreien?" John runzelte die Stirn. Hinter der ganzen Sache schien viel mehr zu stecken, als er ahnte. „Das kann ein Mann allein unmöglich schaffen."
    Percy lächelte geheimnisvoll. „Angeblich gibt es mehrere Schwarze Rosen. Erinnerst clu dich an die verschiedenen Verkleidungen?"
    „Davon habe ich gehört. Der Mann, der sich verkleidet, könnte meine Freundschaft suchen ..." prüfend schaute John ihn an, „ . . . weil er weiß, dass ich ihn niemals den Behörden ausliefern würde. Und so würde er meine Freundschaft für seine eigenen Zwecke benutzen."
    „Auf welche Weise?" flüsterte Percy.
    „Nun, mein Haus wäre seine Operationsbasis. Von seinen Verkleidungen geschützt, könnte er kommen und gehen, wie er wollte. Niemand würde ihn verdächtigen, und er fände die besten Gelegenheiten zu seinen heimlichen Aktionen."
    Percys Lippen verzogen sich zu einem wehmütigen Lächeln. „Eins hast du vergessen."
    „Was?"
    „Vielleicht bedeutet ihm deine Freundschaft sehr viel."
    Verwirrt wandte sich John ab und starrte wieder in den Garten. „Es wäre gefährlich für die Schwarze Rose, noch länger hier zu bleiben. Malleaux wird weder ruhen noch rasten, bis er ihren Kopf rollen sieht."
    Offensichtlich nahm Percy die Warnung ernst. Er zupfte geziert seine Spitzenmanschetten zurecht und seufzte: „Leider muss ich abreisen, John."
    Jetzt ist der Geck zurückgekehrt, dachte John. „Wann sehen wir dich wieder?"
    „Da bin ich mir nicht sicher. Nach einem Mann, der gerade en vogue ist, besteht eine gewaltige Nachfrage."
    „Nimm dich in Acht, mein Freund." John umfasste Percys Schultern.
    „Und du pass auch gut auf dich auf, John", erwiderte Percy leise. „Aber ich glaube, du hast den Ort gefunden, wo du bleiben möchtest."
    John nickte. Zu seiner eigenen Verblüffung ging ihm der Abschied nahe.
    Wahrscheinlich hatte er sich einfach nur an Percys Anwesenheit gewöhnt. Irgendwie wirkte der alberne Bursche - liebenswert.
    „Weißt du. was bei der Verbindung von Herz und Sex herauskommt?" fragte Percy, als John die Balustrade verließ.
    „Nein."
    „Nun, Herz und Sex bilden ein perfektes Paar. So was nennt man Romantik."
    Bevor John in den Ballsaal zurückkehrte, winkte er Percy lächelnd zu.
    „Und was du gewonnen hast, ist sehr kostbar, John. Ave atque vale, mein Freund.
    Heil dir und leb wohl." Percy verneigte sich, dann schwang er sich über das Geländer und verschwand in der Nacht.
    Der Ball näherte sich dem Ende. Inzwischen hatten sich die meisten Gäste auf ihre Zimmer zurückgezogen oder in ihren Kutschen die Heimfahrt angetreten. Das Furcht erregende Gerücht, das John verbreitet hatte, übte bereits seine Wirkung aus.
    Ein letztes Mal tanzten Chloe und John durch den Saal, im Rhythmus eines schottischen Volkstanzes.
    Nach dem lebhaften Tanz führte er seine Frau hastig zum Ausgang. Belustigte Blicke folgten den beiden, und die wenigen Gäste, die immer noch im Saal blieben, wünschten ihnen eine gute Nacht.
    Statt mit Chloe die Treppe hinaufzusteigen, zog John sie zur anderen Seite des Hauses.
    „Wohin gehen wir?" Sie versuchte stehen zu bleiben und ihn zurückzuhalten. Aber seiner Entschlossenheit war sie nicht gewachsen. Schon gar nicht in ihren dünnen Satinschuhen.
    „Das wirst du gleich sehen."
    In diesem Teil des Hauses herrschte tiefe Stille. Als John seine Frau zielstrebig einen Korridor entlangführte, war nur das Geräusch seiner Absätze auf dem Parkett zu hören.
    Erstaunt folgte sie ihm durch eine Tür, die fast unsichtbar in eine Wandtäfelung eingelassen war und die sie nie zuvor gesehen hatte. Sie eilten zum Ende eines weiteren Gangs, wo John eine zweite verborgene Tür öffnete.
    „Willkommen im Paradies, Mylady."
    Beim Anblick üppiger Grünpflanzen und Blumen in allen Farben rief Chloe entzückt:
    „Oh, ein zweiter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher