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0029 - Ich, das Gift und Mister X

0029 - Ich, das Gift und Mister X

Titel: 0029 - Ich, das Gift und Mister X
Autoren: das Gift und Mister X Ich
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Munition. Ich hängte mir ihn um den Hals und schwamm sachte los.
    Das Flugzeug war inzwischen nach unten gestoßen und wasserte. Harris hatte mit einer Taschenlampe Signal gegeben, aber trotzdem musste der Pilot ein tollkühner Bursche sein. Langsam tastete sich die zweimotorige Maschine an das Ufer heran. Ich war eher bei ihr als bei Harris, der offenbar nicht einmal ein Fußbad nehmen wollte.
    Von dem schmalen Steg sprang Harris auf die Flächen und stieg dann in die Führerkanzel. Ich tauchte auf und befand mich unter dem Rumpf des Flugzeuges dicht hinter den Schwimmern. Verzweifelt suchte ich nach der Ladeluke, fand sie endlich und hatte Glück - sie war von außen zu öffnen.
    Durch ein handgroßes Fenster in der Wandung zwischen Laderaum und Pilotenkanzel sah ich, dass Harris mit dem Mann am Steuerknüppel redete. Verstehen konnte ich kein Wort, aber die erleuchteten Skalen am Armaturenbrett ließen mich alles erkennen, was vom vor sich ging.
    ***
    Wir starteten. Wir schossen pfeilschnell über den Long Island Sound hinweg, hoben ab und stiegen verhältnismäßig rasch auf 2000 Fuß Höhe. Während wir aufwärts kletterten, gingen mir ein paar unangenehme Gedanken durch den Kopf. Zuerst einmal fragte ich mich, was sich Phil denken und was er unternehmen würde, wenn ich nicht zurückkehrte. Dann fiel mir ein, dass ich keinen Fallschirm besaß, während sich Harris gleich beim Einsteigen einen umgeschnallt hatte.
    Ein paar Ziffern auf den Skalen konnte ich erkennen. Deshalb wusste ich inzwischen, dass wir nicht mehr über den Spund flogen. Wir donnerten über Long Island auf den Atlantik zu.
    Well, sehr gemütlich fand ich die Geschichte nicht, trotzdem es aufgehört hatte zu regnen. Wir flogen etwa fünf Minuten, dann deutete der Pilot nach unten. Harris nickte und wies auf eine der Uhren. Nach meiner Berechnung mussten wir jetzt das offene Meer erreicht haben, wahrscheinlich hatte der Pilot den Gangster darauf aufmerksam gemacht.
    Diesmal verstrich die doppelte Zeitspanne, ehe sich die beiden Männer in der Kanzel wieder rührten. Harris gestikulierte heftig mit der Rechten, der Pilot winkte ein paarmal ab. Wir zogen einige enge Schleifen, dann stießen wir in die Tiefe.
    Meinen Revolver, den ich die ganze Zeit in der Faust gehalten hatte, stopfte ich wieder in den Wachstuchbeutel. Dann kroch ich zu der Luke und machte mich zum Aussteigen fertig. Sobald ich das Klatschen der aufsetzenden Schwimmer vernahm, öffnete ich vorsichtig die Klappe. Gleich darauf wurden die Motoren leiser und leiser, und ich spähte hinaus.
    Nein, kein Scheinwerfer empfing uns. Ringsum war nichts als Nacht. Ich ließ mich durch die Öffnung rutschen, tastete mit den Füßen nach der Verstrebung des linken Schwimmers und glitt abwärts.
    Wieder glitt ich ins Wasser. Ich dachte, meine Zähne müssten so heftig anfangen zu klappern, dass mich Harris und der Pilot hören würden, aber überraschenderweise wurde mir geradezu heiß, als in der Kanzel ein Licht aufblitzte. Nicht weit von uns entfernt antwortete ein ähnliches Blitzen. Von dort näherte sich dann rasch ein großer Schatten. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste… ich tauchte.
    Zwei Minuten später, ich hatte inzwischen ein paarmal nach Luft geschnappt, lag das Flugzeug direkt neben dem Schiff, das sich als kleiner Frachter entpuppte.
    Harris und der Pilot übernahmen die Ware von einem Mann, der mit einer Strickleiter auf die Tragflächen des Flugzeuges gestiegen war.
    »Buenos noches!«, sagte der Mann auf der Fläche kichernd. »Kommen wir gleich zur Sache, Amigos! - Als Erstes zwei Kilo Rohopium! - Das Geld, wenn ich bitten darf!«
    Anscheinend war er bezahlt worden, denn etwas später fuhr er fort: »Jetzt anderthalb Kilo Kokain! - Das Geld, bitte!«
    Sie erledigten ihr schmutziges Geschäft Zug um Zug. »Zwei Kilo Heroin! - Das Geld Amigos!«
    »Zweitausend Ampullen mit Morphium-Präparaten, wie bestellt!«, ertönte dann wieder die Stimme schräg über mir.
    »Fünfzigtausend Marihuana-Zigaretten«, verkündete der Unbekannte so sachlich und klar wie eine Apotheker. »Das Geld bitte!«
    »Noch mal fünfzigtausend Stück! -Mille gracias!«, kam es nach einer Weile. »Das war für heute alles hombres!«
    Ein Spanier oder Mexikaner! - dachte ich. Der Mann vom Dampfer lief auf der Tragfläche entlang und schwang sich auf die Strickleiter. Einen Augenblick blitzte Harris Lampe hilfreich auf und ich geriet fast in Versuchung, mich bei dem Gangster zu bedanken. Der
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