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0027 - Das Leuchtturm-Monster

0027 - Das Leuchtturm-Monster

Titel: 0027 - Das Leuchtturm-Monster
Autoren: Jason Dark
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Grau.
    Da fiel Jane Collins Gibson ein.
    Siedendheiß zuckte der Gedanke durch ihr Gehirn, und sie dachte auch wieder an die letzten Ereignisse kurz vor ihrer Bewußtlosigkeit.
    Vorsichtig drehte Jane den Kopf und sah Ginny Gibson im Gras liegen. Tot!
    Jane Collins erkannte dies auf einen Blick. Oft genug hatte sie Leichen gesehen. Maxine oder deren Geist hatte sich grausam gerächt. Die Hexe hatte ihre Dienerin nicht geschont. In keiner Weise…
    Der Detektivin war klar, daß dieser Anblick einen Schock bei den Zwillingen ausgelöst haben mußte. Deshalb wollte sie so rasch wie möglich weg von dieser Lichtung.
    Sie kämpfte sich im wahrsten Sinne auf die Beine, faßte die Jungen an den Händen und lief mit ihnen auf den Waldrand zu.
    Ron Ritter weinte. Er hatte Angst.
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Jane. »Gleich sind wir bei deinen Eltern.« Ron nickte nur.
    Ritchie sagte nichts. Aber auch in seinen Augen schimmerte es feucht. Jane machte sich die schwersten Vorwürfe, daß sie die Kinder mit in den Fall hineingezogen hatte. Aber sie hatte einfach keine andere Möglichkeit gesehen.
    Sicherlich würden die Ritters schon voller Sorge warten. Doch Jane Collins ahnte nicht, was tatsächlich auf dem Campingplatz geschehen war und noch geschehen sollte.
    Sie tauchte mit den Zwillingen in den schon nachtdunklen Wald ein und hoffte nur, daß sie den Weg zum Platz nicht verfehlten.
    Dabei halfen ihr die Jungen. Sie besaßen einen hervorragenden Orientierungssinn, führten Jane in die exakte Richtung, und schon bald wurde der Wald etwas lichter, ein Zeichen, daß sie sich dem Platz näherten.
    »Gleich haben wir es geschafft«, sagte die Detektivin zuversichtlich. Sie war frohen Mutes, dach dieses Gefühl wurde im nächsten Augenblick brutal und gnadenlos zerstört.
    Das Schicksal schlug grausam zu und entriß dieser Welt zwei wertvolle Menschen. Urplötzlich loderte dort, wo sich der Campingplatz befand, eine Feuerlohe auf. Hellrot stieg sie gegen den Himmel. Dann donnerte die Explosion auf.
    Es war ein mörderisches Krachen. Feuer und Rauch wurden nach allen Seiten weggeschleudert. Brennende Teile zischten raketenartig durch die Luft, fegten in den Wald, rasierten dort Zweige und Äste ab und rammten dann in den Boden. Dazwischen gellten Schreie auf. Sie zerrissen die Stille der Nacht.
    Dann wurde es erneut totenstill.
    Jane und die Zwillinge lagen am Boden. Beide Hände hatte Jane auf den Körper der Jungen gelegt. Sie fühlte das Zittern unter ihren Fingern und preßte den Kopf in das Moos.
    Zu ihrem Glück waren sie noch zu weit vom Herd der Explosion entfernt, als daß die brennenden Teile sie getroffen hätten. Auch die Druckwelle hatte ihnen nicht geschadet Jane und die Jungen trugen keinen Kratzer davon.
    »Was war das?« schrie Ritchie erstickt. »Mein Gott, unsere Eltern. Mum und Dad!« Er wollte aufspringen und in sinnloser Panik zum Platz rennen, doch Jane hielt ihn zurück.
    »Bleib hier!«
    »Nein, lassen Sie mich!« Ritchie schlug und trat nach ihr. Jane blieb nichts anderes übrig, als ihm eine Ohrfeige zu geben. Jetzt wurde der Junge ruhig.
    Ron sagte nichts. Er schaute Jane nur aus seinen großen Augen an. Und dieser anklagende Blick war schlimmer als Ritchies Schreien. Er ging Jane durch und durch.
    »Ich glaube, sie sind tot«, sagte Ronny leise.
    »Wer?« fragte Jane und ging in die Knie.
    »Mummy und Dad!«
    Jane schluckte. Sie mußte sich die Kehle frei räuspern, um eine Antwort geben zu können. »Unsinn«, widersprach sie rauh. »Euren Eltern ist nichts passiert. Ihr bleibt jetzt hier sitzen, ich sehe mir die Sache an. Okay?«
    Die Zwillinge nickten.
    Jane Collins ging los. Ihre Knie schienen mit Schaumgummi gefüllt zu sein. Der Magen rebellierte. Ihr war schlecht. Wenn Ritchie und Ron nun doch recht hatten… Jane wagte nicht weiterzudenken.
    Und sie sah Menschen. Aufgeregt huschten die Gestalten hin und her. Sie strömten vom Campingplatz in den Wald. Eine schrille Stimme übertönte alle. Es war ein schauriges Bild. Im Widerschein des Feuers sah Jane die Kuttenträger flüchten. Dann hatte auch sie das Areal erreicht. Hinter einem Stamm blieb sie stehen und schaute auf das Inferno.
    Sekundenlang schloß Jane die Augen, als ihr die ganze Grausamkeit des Schicksals bewußt wurde.
    Pete Ritters Wohnwagen war explodiert!
    Von dem Ehepaar sah Jane nichts. Sie hatten sich wahrscheinlich im Wagen befunden…
    Nun standen die Zwillinge allein.
    Janes Blick wanderte weiter. Auch andere Wagen waren in
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