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0027 - Das Leuchtturm-Monster

0027 - Das Leuchtturm-Monster

Titel: 0027 - Das Leuchtturm-Monster
Autoren: Jason Dark
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verdrehte die Augen und blieb liegen.
    Sofort fuhr ich herum.
    In den Kampf brauchte ich nicht mehr einzugreifen. Sechs Polizisten stürmten in den Keller und packten zwei Hexenjünger.
    Die anderen hatte Suko k.o. geschlagen.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Die widerlich riechende Luft war kaum zu atmen.
    Suko kam grinsend auf mich zu. »Tat mal richtig gut, die kleine Gymnastik«, meinte er.
    »Ansichtssache. Ich bevorzuge lieber die Turnmatte.«
    Sergeant Crispin, Leiter des Einsatzkommandos, salutierte und machte Meldung.
    Ich dankte ihm. »Okay, Sergeant, verfrachten Sie die sechs Personen in Ihren Transporter und schaffen Sie sie zum Yard Building. Mein Partner und ich haben hier noch zu tun.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Handschellen klickten, dann wurden die überrumpelten Hexenjünger hinausgetragen.
    »Und was willst du noch hier?« fragte Suko.
    Mein Gesichtsausdruck wurde ernst. »Maxine fehlte noch!«
    »Verflixt, an die hatte ich gar nicht gedacht.«
    Maxine war die Oberhexe des Hexenbundes. Wegen ihr hatten wir diese Aktion gestartet.
    Vor drei Monaten hatte alles begonnen. Eine Frau, die sich Maxine nannte, behauptete, aus dem Jenseits zu kommen. Und zwar mit dem Auftrag, einen Hexenclub zu gründen. In der Zeitung warb sie um Mitglieder. Wir ließen den Hexenzirkel überwachen. Über Wochen zog sich das hin. Ich erlebte inzwischen andere haarsträubende Abenteuer, doch gestern lag ein Zwischenbericht auf meinem Tisch. Darin hieß es unter anderem, daß die Anhänger des Clubs Gräber aufgebrochen hatten, um an Menschenknochen zu gelangen, die sie für magische Beschwörungen verwendeten. Damit hatten sie sich der Grabschändung strafbar gemacht, und wir mußten eingreifen.
    Jetzt suchten wir Maxine.
    Bestimmt war sie in der Nähe, denn wir hatten ihre Anhänger bei einer Beschwörung gestört.
    Aber wo fanden wir sie?
    Außerdem stellte sich noch die Frage, ob Maxine tatsächlich mit den Mächten der Finsternis in Kontakt getreten war oder ob sie nur geblufft hatte. In London gab es zahlreiche Hexenclubs, die durch allerlei Hokuspokus ihre Mitglieder materiell ausnahmen.
    Suko und ich suchten den Kellerraum ab. Wir fanden ein verkehrt aufgehängtes Kreuz, zahlreiche mir unbekannte Salben und Pasten, Kladden mit Beschwörungsformeln, Trinkbecher, Opferschalen und Berichte über Abhandlungen der Schwarzen Magie.
    Nur von Maxine sahen wir nichts.
    Suko blieb mitten im Raum stehen, stützte beide Hände in die Hüften und fragte: »Was nun?«
    »Sehen wir mal hinter den Vorhängen nach.«
    Gesagt, getan.
    Wir rafften die roten Vorhänge auseinander. Dahinter sahen wir die nackten, grauen Kellermauern.
    Doch dann hatten wir Glück.
    Direkt hinter dem Altar befand sich eine Tür. Sie war sehr schmal.
    »Wer sagt’s denn?« raunte ich. Die gußeiserne Klinke fiel mir sofort ins Auge. Ich drückte sie nach unten, und zu meiner Überraschung schwang die Tür lautlos auf.
    »Kommen Sie näher, Geisterjäger«, vernahm ich eine höhnisch klingende Frauenstimme, »ich habe auf Sie gewartet. Und Ihren Freund lassen Sie draußen.«
    Suko schüttelte den Kopf, doch ich überzeugte ihn mit wenigen leise gesprochenen Worten, auf die Forderung der Hexe einzugehen. Zu unserem Vorteil.
    Ich betrat das Verlies.
    Nur eine Lichtquelle befand sich in dem Keller. Und darauf saß Maxine, die Hexenkönigin!
    ***
    Wir starrten uns an. Ziemlich lange und ausgiebig. Ich hatte plötzlich das Gefühl, einer Todfeindin gegenüberzustehen. Und ich spürte auch die fremde, böse Aura, die über diesem Raum lag und ihn beherrschte. Auf einmal war ich mir sicher, es nicht mit einer Hexe zu tun zu haben, die ihre Künste nur angelesen hatte.
    Nein, vor mir saß eine wirkliche Hexe!
    Im Schneidersitz hockte sie auf einem leuchtenden Stein. Die Hände hatte sie an den Fingerspitzen gegeneinander gelegt, und das Licht, das von unten her aus dem Stein drang, schien ihren Körper zu durchfluten.
    Ich glaubte manchmal, ein bleiches Skelett zu sehen.
    Maxine sah unübersehbar häßlich aus. Ihr Gesicht kam mir vor wie ein zerknittertes Tuch. Tief lagen die Augen in den Hohlen. Es waren Augen, die eine unheimliche Willensstärke verrieten.
    Nur mit Mühe kämpfte ich gegen den hypnotischen Blick an. Außerdem schützte mich noch das Kreuz vor meiner Brust.
    Meiner Meinung nach hatte sich das Metall erwärmt. Ich spürte es durch den Stoff des Hemdes.
    »Komm nicht näher, Geisterjäger«, flüsterte die Hexe. »Ich weiß, was du von mir
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