Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
Vom Netzwerk:
in Sicherheit. Nach seinem Anruf von der 112. Straße aus mußte er gemerkt haben, daß, wir hinter ihm her waren. Dieser Teufel in Menschengestalt hatte eine Art sechsten Sinn. Jedenfalls hatte er geglaubt, daß Poggy die Polizei informiert hätte, und hatte, seinem Charakter entsprechend, sich rächen wollen.
    »Hier oben muß er irgendwo gestanden haben«, sagte ich, während Mr. High, Phil Decker und ich im zweiten Stock aus dem Lift kletterten. »Höher kann er nach dem Schußwinkel unmöglich gewesen sein.«
    Wir gingen den Flur entlang, an dessen rechter Wand eine Reihe Büros und Wohnapartments lagen. Links waren die Fenster. Ich blieb stehen und blickte nach unten.
    Natürich, man konnte direkt in die Portiersloge im Wilbing House hineinblicken. Wir sahen zwei unserer Jungens neben dem zerschossenen Fenster stehen, das Innere des Raumes lag im Schatten.
    »Es muß aber eine Stelle sein, bei der ein Telefon ist«, erklärte ich. »Es ging alles ziemlich rasch vor sich, Chef. Poggy legte auf und ging ans Fenster. Da knallte es auch schon. Myers kann höchstens vier, fünf Meter gelaufen sein.«
    »Dann war es hier!« sagte Phil Decker am Ende des Ganges. Dort gab es tatsächlich eine Telefonbox, und die Tür der Zelle war sogar noch offen. Auch das nächstgelegene Fenster war nur angelehnt. Und von diesem Fenster aus konnte man die Portiersbude noch besser einsehen.
    Oben und unten im Haus rumorten unsere Leute, rissen Türen auf, befragten die Mieter und beantworteten wütende Proteste mit trockener Sachlichkeit. Drei von den Uniformierten hatten Suchhunde bei sich, die mit gesenkten Schnauzen aufgeregt über den Linoleumboden hechelten.
    Bei der Durchsuchung der Villa von Myers am Vortag hatte sich Phil Decker eine Sportmütze eingesteckt, deren Witterung den Hunden mitgeteilt worden war. Diese kleine Maßnahme machte sich nun bezahlt.
    »Hierher, Corporal!« rief Mr. High einen der Hundeführer heran.
    Was soll ich Ihnen sagen? Wir hatten richtig vermutet! Sobald der Airedale-Terrier nämlich bei der Telefonbox war, begann er wütend an der Leine zu zerren.
    »Los, Mann, sehen Sie zu, wo die Spur des Burschen endet!« befahl ich dem Polizisten.
    Leider kamen wir nicht weit. Wir liefen den Gang entlang bis zum Lift, stiegen ein, fuhren nach unten und wanderten zu einem Seitentor zwischen den Häusern hinaus auf die Straße. Ungefähr fünfzig Yard ging es dann noch auf dem Gehsteig entlang, dann mußten wir stehenbleiben, denn der Hund gab auf.
    Wir standen bei einem Taxistop, aber von einem Wagen war weit und breit nichts zu sehen.
    »Sorry, Sir, tut mir wirklich leid«, sagte der Corporal zu unserem Chef.
    »Schon gut«, murmelte Mr. High. »Eine Spur ist es trotzdem. Er hat sich ein Taxi genommen. Wir werden den Fahrer schon finden!«
    »Hoffentlich nicht tot, Chef«, sagte Phil düster.
    ***
    9 Uhr 25
    Mit meinem Jaguar fuhren wir zum Office zurück. Poggy war inzwischen ins Polizeihospital abtransportiert worden. Ein paar Tage Ruhe, und Nathanael Sidowa konnte mit einem flotten Schmiß auf der Stirn wieder auf die Menschheit im allgemeinen und die Besucher des Wilbing House im besonderen losgelassen werden.
    Bessy Murray blieb weiterhin unter starker Bewachung. Ich hatte mit Absicht nur einen von ihren Schatten für meine spezielle Sache in Anspruch genommen, denn ich hatte damit gerechnet, daß der Schuß auf Poggy auch die Bewacher des Mädchens ablenken sollte.
    Als wir im Hauptquartier ankamen, war es gerade zwanzig Minuten nach neun. Wir hatten also nicht mal mehr sieben Stunden Zeit, um Nafty Myers unschädlich zu machen.
    »Von hier aus hat er Poggy angerufen«, sagte Mr. High und steckte ein kleines rotes Fähnchen in die riesige Wandkarte der Stadt und Umgebung von New York. »Hier liegt das Wilbing House!« Er nahm ein weiteres Fähnchen und setzte es auf den Punkt, der Nathanael Siwoda einen tüchtigen Fetzen Haut und etliche Knochensplitter gekostet hatte.
    »Eine ziemliche Entfernung, finde ich«, murmelte Phil Decker gedankenvoll.
    »Das finde ich auch«, stimmte ich bei. »Er muß also einen Wagen zur Verfügung haben.«
    »Aber er ist mit einem Taxi weitergefahren«, erinnerte Mr. High kopfschüttelnd.
    »Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, daß er auch mit einem Taxi gekommen ist«, sagte ich. »Es passiert bestimmt selten, daß sich ein Mörder ein Taxi nimmt, zum Tatort fährt, den Fahrer warten läßt, sein Opfer abschießt und seelenruhig wieder losfährt. Außerdem muß Myers
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher