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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa
Autoren: A.F. Morland
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die ihn quälten, bis in den Morgen hinein umhergewälzt, er hatte sie gedreht und gewendet, war aber wegen des ermatteten Geistes zu keinem brauchbaren Ergebnis gekommen.
    Es stand für ihn nach wie vor fest, daß es fast unmöglich war, der Medusa nachzulaufen.
    Man mußte sie kommen lassen.
    Man mußte sie irgendwie veranlassen, anzugreifen, vielleicht sogar in dieses Haus zu kommen.
    Aber wie sollte man das bewerkstelligen? Dieses Wie war die harte Nuß an der Sache, die Professor Zamorra nicht zu knacken vermochte.
    Auch die anderen wußten ihm diesbezüglich keinen Rat zu geben.
    »Ein zweites Mal hat es jedenfalls keinen Sinn, dieselbe Taktik anzuwenden«, sagte Mehmet Akbar. Der Meinung war auch Zamorra.
    »Keine weiteren Patrouillenfahrten mehr! Zu gefährlich, zu unsicher.« stimmte der Professor dem Lehrer zu.
    »Heißt das, daß Sie die Sache jetzt aufgeben, Professor?« fragte Mireille Dorleac verblüfft.
    »Das heißt es auf gar keinen Fall, Mireille«, erwiderte Zamorra und hob grimmig das Kinn. »Ich gebe niemals auf! Niemals! Ich höre erst dann auf zu kämpfen, wenn ich tot bin!«
    »Wie sehen Ihre nächsten Pläne aus?« erkundigte sich Akbar.
    Zamorra trat zum Fenster und zuckte die Achseln.
    »Ich werde doch einmal zu Kommissar Afsak fahren.«
    »Was versprechen Sie sich von einem solchen Besuch?«
    »Ich weiß es nicht. Jedenfalls möchte ich ihn wissen lassen, daß sich die Medusa zwei weitere Opfer geholt hat. Boris Baschkin und Mustafa Bursa.«
    Mehmet Akbars Augen weiteten sich erschrocken.
    »Sie werden auch über Baschkin reden?«
    Zamorra lächelte müde.
    »Keine Sorge. Ich werde nicht sagen, daß wir ihn in Ihrem Haus hatten, Mehmet.«
    Der Lehrer atmete erleichtert auf.
    Zamorra fiel auf, daß sich Nicole Duval überhaupt nicht an der Unterhaltung beteiligte. Er sprach sie daraufhin an, und sie sagte ihm, daß sie sich nicht besonders wohl fühle, ohne lokalisieren zu können, wo das Zentrum ihrer Unpäßlichkeit lag.
    Der Professor bekam den Wagen des Lehrers. Kurz bevor er das Haus verließ, um Kommissar Örgen Afsak in seinem Büro aufzusuchen, kam ein Anruf für ihn.
    Jeff Coon war am anderen Ende der Leitung.
    Der Amerikaner bat ihn, mit ihm zu speisen, und Zamorra willigte ein.
    Er traf Coon nahe der Universität. Das Lokal war gut besucht.
    Sie nahmen Haifischflossensuppe, Kevdedes und mehrere Nachspeisen.
    Als sie beim Raki waren, fragte Zamorra nach dem Grund dieser Einladung.
    Jeff Coon lachte.
    »Sie meinen wohl, Leute wie ich tun nie etwas ohne Grund?«
    »Ist es nicht so?« fragte Zamorra.
    Coon nickte.
    »Sie haben recht, Professor. Ich habe ein Anliegen an Sie.«
    »Ein Anliegen? Welcher Art?«
    Coon bestellte noch zwei Raki. Er goß Wasser in den seinen. Der Schnaps färbte sich milchig. Zamorra trank den seinen lieber pur.
    »In einem Hotel wie dem Hilton wohnen eine Menge Leute, Professor.«
    »Dazu wurde es schließlich errichtet«, sagte Zamorra schmunzelnd.
    »Gestern nachmittag traf ein Ehepaar aus New York ein. Stinkreiche Leute. Er ist in der Helikopterbranche. Die beiden sind verdammt verrückt. Sie denken, alles auf den Kopf stellen zu müssen, wohin sie auch kommen. Heute abend soll Istanbul drankommen. Die beiden haben bereits ein Schiff gechartert und wollen ein Bordfest veranstalten. Mit Feuerwerk und allem Drum und Dran. Natürlich haben sie als ersten gleich mich eingeladen. Ich wollte ablehnen, aber das hätten mir die beiden nie verziehen. Deshalb mache ich ihnen die Freude. Zum Glück haben sie mir gestattet, jemanden mitzubringen. Sozusagen als Gesellschafter, damit ich außer den beiden verrückten Leuten noch jemanden kenne. Ich dachte sofort an Sie und an Ihre reizende Sekretärin. Sie würden mir eine große Freude machen, wenn Sie heute abend mit dabei wären. Dann hätte ich wenigstens zwei vernünftige Menschen, mit denen ich mich unterhalten kann. Weiß der Teufel, wen die beiden sonst noch einladen. Von denen sind die schlimmsten Dinge zu erwarten. Werden Sie kommen, Professor?«
    Zamorra lächelte.
    »Nun, wenn Ihnen soviel daran liegt, Mr. Coon.«
    »Es liegt mir sehr viel daran.«
    »Dann werde ich es möglich machen.«
    »Fein. Ich wußte, daß Sie mich nicht im Stich lassen.«
    »Solange ich nicht mit Nicole gesprochen habe, gilt dieses Versprechen selbstverständlich nur für meine Person, Mr. Coon.«
    »Das ist klar. Aber Ihre Sekretärin wird doch bestimmt zusagen?«
    »Sie fühlt sich nicht besonders wohl«, meinte der
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