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002 - Stadt der Verdammten

002 - Stadt der Verdammten

Titel: 002 - Stadt der Verdammten
Autoren: Jo Zybell
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diesen Barbaren. So viel hatte Matt herausgefunden. Sie erwarteten von ihm, dass er sie sicher dort hin führte. Immerhin war er in ihren Augen ein Gott.
    »Woher weiß er das?«, wollte Matt wissen. »Kennt er diesen Fluss? Kennt er den Weg?«
    Aruula und Sorban palaverten miteinander. Matt verstand nicht alles, was die Frau ihm anschließend übersetzte. Er begriff immerhin so viel, dass irgendwelche Vorfahren Sorbans schon einmal versucht hatten, in das sogenannte »Südland« vorzudringen. Sein Vater oder sein Großvater. Vielleicht auch sein Urgroßvater.
    Matt schwirrte der Kopf. Schon wieder, taten diese Barbaren so, als würden Leute wie sie seit Urzeiten durch diese Gegend streifen. Leute mit Schwertern und Spießen, Leute, die auf Riesenheuschrecken ritten, sich in Fell hüllten und mit Monsterratten herumschlugen. Um diese Jahreszeit pflegten sich normalerweise Millionen von Skitouristen in den Alpen zu tummeln; Matt hatte noch nicht einmal einen verbogenen Skilift aus dem Schnee ragen sehen.
    Und was zum Teufel war mit den Folgen des Kometentreffers? Allen Berechnungen zufolge müsste ganz Europa in Mitleidenschaft gezogen und der Himmel vom Staub des Aufpralls verfinstert worden sein. Nun schien es, als wäre »Christopher-Floyd« an der Erde vorbei gerast obwohl Matt von seinem Stratosphärenjet aus den Einschlag doch beobachtet hatte!
    Zum hundertsten Mal kapitulierte sein Verstand vor diesen Fragen. Es war, als hätte er einen Knoten im Hirn. Als würden seine Gedanken gegen eine Stahltür anrennen, die keinen Millimeter nachgab., Was war mit ihm geschehen?
    Sorban stapfte durch das spärliche Gras zurück zu seinen Leuten. Aruula blieb neben Matt stehen. Seit sie ihn aus dem Höhlensystem der Taratzen befreit hatte, wich sie kaum noch von seiner Seite. Es war gut, jemanden neben sich zu haben, auf den man sich verlassen konnte.
    Matt zog den Reißverschluss seines Pilotenanzuges auf. Er war nassgeschwitzt von dem mühsamen Marsch des zurückliegenden Tages. Ein milder Wind blies von Süden her auf das Hochplateau.
    Matt holte den Kompass aus der Brusttasche. Sein Blick folgte dem Flusslauf tief unter sich. Nicht einmal einen Kilometer weiter südöstlich verschwand er in der tiefen Kerbe zwischen den beiden Hängen. Jedenfalls behauptete Matts Kompass, dass der Fluss in südöstliche Richtung floss.
    Matt hatte keine Ahnung, wo die anderen beiden Jets und Smythes Schleudersitz gelandet waren. Aber wenigstens einer der Jets hatte sich auf dem gleichen Kurs wie er selbst von »ChristopherFloyd« entfernt. In südlicher Richtung. Kurz vor dem Einschlag des Kometen hatte Matt die Maschine vor sich durch die Stratosphäre trudeln gesehen. Die Wahrscheinlichkeit, Irvin Chester, Jenny Jensen und die anderen zu finden, war lächerlich gering. Aber auch nicht gleich Null. Matt hatte keine Wahl, er musste nach ihnen suchen. Vielleicht im »Gelobten Land«: Seite an Seite gingen er und Aruula zu den anderen. »Traurig?«, fragte Aruula leise. Matt zuckte mit den Schultern. »Du denkst an andere Feuervögel?« Matt nickte. Es überraschte ihn schon nicht mehr, dass diese erstaunliche Frau seine Gedanken erahnte. »Ich helf dir«, sagte sie.
    Matt wandte sich ab, um sein bitteres Lächeln vor ihr zu verbergen.
    Wie sollte diese halbwilde Frau ihm helfen können, seine Kameraden wiederzufinden?
    ***
    Laute Stimmen mischten sich in das monotone Getrommel des Regens. Laute Stimmen und ein zeterndes.Kreischen, das Drulza bekannt vorkam. Sie erhob sich von ihrem Lager aus Fellen und mit Trockengras gefüllten Säcken und hinkte durch den Saal bis zu einem der vier riesigen Bogenfenster.
    Ihre kurzen haarigen Finger griffen in das Efeugestrüpp und bogen es auseinander. Zwischen den morschen Stützbalken hindurch spähte sie hinunter auf einen weitläufigen quadratischen Platz. Gestrüpp und kleine Bäume wuchsen dort unten.
    Auf drei Seiten war der Platz durch grüne Wälle aus Efeu, Weinranken und anderen Kletterpflanzen begrenzt. Zugewucherte Hausfassaden. Gegenüber von Drulzas Fenster, etwa einen Speerwurf weit entfernt, bildete ein langgestreckter flacher Hügel die Grenze des Platzes. Ein Schutthaufen. Büsche wuchsen auf ihm und hüfthohes gelbliches Gras.
    Acht ihrer Leute sah Drulza zwei Stockwerke unter sich durch das Gestrüpp schaukelten. Sie stießen Gefangene vor sich her. Drei Nackthäute. Und einen Gefangenen zerrten sie an zwei starken Ketten zwischen sich über den Platz. Einen ungewöhnlich großen
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