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0011 - Mutanten im Einsatz

Titel: 0011 - Mutanten im Einsatz
Autoren: Kurt Mahr
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Ferrol ankommt. Kommt nichts - schließlich können wir nicht bis an das Ende unserer Tage warten - dann fliege ich auf eigene Faust nach Ferrol. - Wenn wenigstens der Transmitter im Roten Palast in der Lage wäre, über diese Entfernung hinweg zu empfangen! - Ich denke nicht, daß das Risiko allzu groß ist."
    Thora sah ihn nachdenklich an. „Was nennen Sie ein großes Risiko?" fragte sie leise; aber es war mehr eine rhetorische Frage. Sie erwartete keine Antwort.
    Tako Kakuta, der vierte der Gruppe, stand vor dem größten Transmitter und besah ihn von allen Seiten. Rhodan wußte, wie ihm zumute war: Dies hier waren Maschinen, gegen deren Fähigkeiten die eigenen nicht mehr waren als ein Ziegelstein gegen die Pyramiden von Gizeh. Tako konnte nach dreijähriger intensiver Schulung Teleportersprünge bis zu 50000 Kilometer ausführen, aber diese Maschinen transportierten über drei, vier, fünf Astronomische Einheiten hinweg. Er wandte sich schließlich um und sah Rhodan mit seinem lächelnden Kindergesicht an. „Keine Sorge, Tako", sagte Rhodan. „Am Ende werden Sie noch besser sein als die Transmitter."
     
    *
     
    Hopthmar war aufgeregter, als ihn Rhodan in den vergangenen Tagen jemals gesehen hatte. Er mußte von seinem Büro hierher gerannt sein, denn er schnappte nach Luft und brauchte ein paar Augenblicke, um das erste Wort hervorzubringen.
    „Die Transmitter...!"
    Rhodan sprang auf.
    „... Sendung von Ferrol!" ergänzte Hopthmar.
    Rhodan lief an ihm vorbei. Die Zeit war ihm zu kostbar, als, daß er auf den nächsten Wagen gewartet hätte. Er lief in weiten Sätzen durch den Gang, bog nach links ab, dann wieder nach links und erreichte die Transmitterstation fünfzig Meter vor Bull, der keuchend hinter ihm dreinhetzte. Rhodan sah es sofort. Es war eine kleine Metallrolle, jedes Ende in einer glitzernden Öse, von der dünne Drähte zu den Sendekontakten gingen. Sie zitterte noch, als sei sie eben erst angekommen. Rhodan trat vor den Käfig und entzifferte die Aufschrift der Rolle: „Kekeler, Sic-Horum."
    Bull hieb einen Hebel herunter und unterbrach die Energiezufuhr für den Transmitter. Rhodan öffnete die Tür des Käfigs und nahm die Rolle heraus. Bull betrachtete sie neugierig.
    „Was heißt das: Kekeler, Sic-Horum?"
    „Sic-Horum ist die Hauptstadt der Sichas, eines Gebirgsstammes auf Ferrol. Kekeler ist wahrscheinlich der Name des Absenders."
    Die Rolle hatte auf der einen Seite einen deckelähnlichen Verschluß. Rhodan schraubte ihn ab und entnahm der Rolle ein Stück Schreibfolie, wie es in der ferronischen Kultur anstelle des Papiers gebraucht wurde. Der Bogen war über und über mit Schriftzeichen bedeckt. Sie waren schön und regelmäßig, offenbar mit einem automatischen Stift geschrieben. Rhodan begann zu lesen: „Kekeler, der Bürgermeister von Sic-Horum, an den, der diese Botschaft empfängt. Der Feind hat Ferrol besetzt, der Widerstandswille der Bevölkerung ist gebrochen. Nur der Stamm der Sichas fühlt sich verpflichtet, die übrige Welt darauf aufmerksam zu machen, daß der Kampf noch lange nicht entschieden ist. Solange noch ein Sicha lebt, hat der Feind diesen Krieg nicht gewonnen. Aber wir brauchen einen, der uns sagt, was wir tun sollen..."
     
    *
     
    „Sicher, der Brief strotzt von heroischen Worten", gab Rhodan zu, „aber nach allem, was ich weiß, sind die Gebirgsvölker auch heroische Leute. Wer käme sonst schon auf die Idee, aus der Mitte einer besetzten Welt heraus anzufragen, was er tun könne, um dem Feind das Leben schwerzumachen?"
    Crest nickte zustimmend. „Aber wie können wir ihnen helfen?" fragte er nach einer Welle.
    „Sie brauchen Informationen", interpretierte Rhodan den Brief. „Die Topsider haben über Ferrol eine Art Reisesperre verhängt. Jedermann ist in seinem Heimatort registriert und darf sich nicht weiter als fünfzig Kilometer von ihm entfernen. Die Sichas würden es auf sich nehmen, durch die Sperre hindurchzuschleichen; aber sie möchten wissen, wohin sie sich wenden sollen. Schließlich ist es nicht gleichgültig, wo die Untergrundarbeit geleistet werden soll."
    „Alles richtig", meinte Thora spöttisch. „Und Sie wollen ihnen die Informationen verschaffen, nicht wahr?"
    „Genau!"
    Er setzte sich. Crest, Bull und Tako sahen ihn erwartungsvoll an; Thora wirkte überheblich, als wisse sie im voraus, daß Rhodan nichts anderes als Unsinn würde produzieren können.
    „Was brauchen die Sichas? Informationen über Truppenbewegungen,
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