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0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor

Titel: 0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor
Autoren: K. H. Scheer
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waren sie von ferronischen Raumoffizieren recht kühl empfangen worden. Man hatte lediglich dafür gesorgt, daß die schwerbeschädigte GOOD HOPE sofort von dem ungeschützten Landefeld verschwand. Nun lag der langsam auskühlende, in allen Verbänden knackende Körper in einem Tiefbunker, den man ebensogut auf der fernen Erde hätte finden können.
    Klein und Deringhouse waren mit ihren Raumjägern einwandfrei gelandet. Zur Zeit standen sie bereits wieder im Raum, um die fluchtartig auf den achten Planeten zurückkehrende Ferronen-Flotte zu unterstützen. Rhodan hatte diesen Beitrag zur allgemeinen Verteidigung für unerläßlich gehalten. Nachdem Deringhouse über Hyperfunk gemeldet hatte, das so plötzlich aufgetauchte Riesenraumschiff hätte zur Invasionsflotte der Topsider aufgeschlossen, war ein kaltes Lächeln über Rhodans Lippen gehuscht.
    Von da an hatte er nicht mehr viel gesprochen. Sie befanden sich auf einer fremden Welt unter fremden Lebewesen, die die schwere Beschädigung der GOOD HOPE mit äußerst gemischten Gefühlen aufzunehmen schienen. Die psychologische Beratung durch Dr. Haggard wäre kaum erforderlich gewesen. Rhodan wußte auch so, daß der anfängliche Begeisterungssturm für ihn und die so kampfstarke GOOD HOPE merkbar abgeklungen war.
    Nur Chaktor, der im leeren Raum aufgefischte Ferrone, hockte trübsinnig in der Zentrale. Bull und die Techniker waren dabei, wenigstens die wichtigsten Kontrollgeräte wieder gangbar zu machen. Crest schien innerlich zerbrochen zu sein. Stumpf und teilnahmslos saß er in einer Ecke. Thora, noch empfindlicher als der arkonidische Wissenschaftler, hätte mit einem beginnenden Nervenzusammenbruch zu kämpfen.
    Die Mutanten waren dabei, die Lage zu erkunden. Ralf Marten, der Mann mit den wohl eigenartigsten Fähigkeiten unter der kleinen Gruppe der Mutanten, testete die mittelbare und unmittelbare Umgebung. Seit einer Stunde schon ruhte er wie erstarrt in einem der Kontrollsessel. Nur gelegentlich gab er kund, was er durch die Augen führender Ferronen gesehen und durch deren Ohren gehört hatte. Demnach schien die Stimmung gegen die gelandeten Menschen nicht bösartig zu sein. Man bedauerte nur allgemein, daß die mit der GOOD HOPE aufgetauchte Hoffnung ein so jähes Ende gefunden hatte.
    Die Telepathen bestätigten Martens Ergebnisse. So erteilte Rhodan endlich die Anweisungen, die einsatzbereiten Kampfroboter in die Lagerhallen zurückzuschicken. Reginald Bull tauchte aus dem engen Mannschott der Nottreppen auf. Die Antigravlifts waren restlos ausgefallen. Leise fluchend schälte er sich aus seinem schweren Schutzanzug. Der nächste Griff galt einer Zigarette.
    Unterdessen hatten die in der Zentrale anwesenden Personen den Eindruck gewonnen, als hätte sich Perry Rhodan in einen stillen Träumer verwandelt. Er hatte kaum ein Wort gesprochen. Nun hob er den Kopf. Bedächtig schob er sich aus dem Kontrollsessel des Ersten Astronauten. Die Blicke der Männer trafen sich.
    „Und?"
    Das „Und" hing in der Luft wie ein drohendes Unheil. Bully hob die Schultern. Die kaum angerauchte Zigarette zerbröckelte unter seiner Schuhsohle.
    „Aus, wir sind fertig", erklärte er tonlos. Sein breitflächiges Gesicht zeigte keine Regung. „Der Strahlschuß des Übergiganten hat genügt. Ich beginne langsam zu begreifen, weshalb Crest immer von unserem Beiboot gesprochen hat. Gegen ein wirkliches Kampfschiff hatten wir nicht mehr aufzubieten, obwohl wir immer dachten, wir hätten ein schlagkräftiges Instrument in den Händen."
    „Es genügte, um die normalen Topsider-Schiffe in ihre Schranken zu weisen."
    „Zugegeben. Gegen einen Arkonidenkreuzer wären wir schon ein lächerliches Nichts gewesen. Wenn man dann ganz und gar noch mit einem Superschlachtschiff auftaucht, dessen Stromraketen allein größer sind als die GOOD HOPE, dann ..."
    Er unterbrach sich mit einem rauhen Auflachen. Nach einem Augenblick schloß er knapp: „Nun, was soll man noch darüber reden. Wir sitzen fest. Es ist überhaupt ein Wunder, daß wir noch landen konnten. Die Impulstriebwerke sind überholungsreif. Ein Überlichtflug ist nicht mehr möglich. Da die Ferronen das Prinzip nicht kennen, werden wir für alle Zeiten im Wega-System verbleiben müssen. Gelinde ausgedrückt, ist das der schwerste Schlag, den die Dritte Macht jemals erhalten hat. Die Kraftstation geht zu reparieren. Wir werden demnach wenigstens eine Nachricht an die Erde absetzen können. Es wird an Oberst Freyt liegen, ob
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