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0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor

Titel: 0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor
Autoren: K. H. Scheer
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schneller, dafür aber flinker. Ich beobachte weiter."
    „Crest!"
    Der Ruf war so scharf, daß der Arkonide jählings auffuhr. Er sah in harte, entschlossen glitzernde Augen. „Ehe Sie wieder in sich versinken, erbitte ich eine kurze Auskunft. Sie sind sicher, daß es sich bei dem Riesenschiff um einen Schlachtraumer Ihrer Flotte handelt?"
    Natürlich!" kam die Antwort. „Nichts hätte uns sonst besiegen können."
    „Es ist nicht anzunehmen, daß Arkoniden an der Invasion eines nichtmenschlichen Volkes teilnehmen. Daher muß das Schlachtschiff von Topsidern besetzt sein. Eine kurze Frage: Wie sind die Burschen zu einem Raumer gekommen, der zu den stärksten der Imperium-Flotte zählt?"
    Crest hob hilflos die Schultern. Er schien nicht zu begreifen. Thora starrte leer gegen die nächste Wand.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", fuhr Rhodan fort. „Entweder ist das Schlachtschiff von dekadenten, gleichgültig gewordenen Offizieren Ihres Volkes an die Topsider verkauft worden, oder man hat es einfach erobert. Bei der beispiellosen Gleichgültigkeit und Schlafsucht Ihrer Leute wäre das weiß Gott nicht verwunderlich. In beiden Fällen wirft sich jedoch die Frage auf, wieso Topsider die komplizierten Maschinen eines Arkoniden-Raumers in so einwandfreier Weise beherrschen können. Wahrscheinlich treffen beide der angenommenen Fälle zusammen. Gefangene Arkoniden haben mit ihrem Wissen ausgepackt."
    „Sie beleidigen mich", sagte Thora. „Ich erinnere an unsere eigenen Erlebnisse. Auch Sie waren in Not, also haben Sie gesprochen. Nur sind Sie dabei Menschen und nicht Topsidern in die Hände gefallen. Da liegt der Unterschied. Thora - Sie werden bitte sofort mit der Schulung unserer Männer beginnen."
    Sie hob langsam den Kopf. Rhodan ging schleppend zu dem aufgeregt in das Visifon sprechenden Ferronen hinüber. Auf dem Bildschirm war außer dem Gesicht seines Gesprächspartners noch eine große, gewölbte Halle sichtbar.
    „Mit welcher Schulung?" fragte die Arkonidin verblüfft zurück. Crests Züge hatten sich gespannt. Bully zeigte ein düsteres, wissendes Grinsen. Er kannte seinen ehemaligen Major von Grund auf. Für Rhodan existierte der Begriff „unmöglich" nicht. Sieben meiner Männer sind bei dem Treffer gefallen. Demnach haben Sie in Ihrer Eigenschaft als ehemalige Kreuzerkommandantin dafür zu sorgen, daß die dreiundvierzig überlebenden Soldaten fähig sind, die wichtigsten Kontrolleinheiten eines Superschlachtschiffes zu beherrschen. Oder kann es ebenfalls von nur einem Mann bedient werden?"
    „Ausgeschlossen. Wenigstens dreihundert ausgebildete Personen sind trotz der hohen Automatisierung erforderlich. Perry, Sie sind verrückt! Niemals werden Sie ...!"
    „Ich werde, und zwar bald", unterbrach Rhodan unpersönlich. „Oder hatten Sie angenommen, ich wollte für den Rest meines Lebens auf einem Wega-Planeten bleiben? Ferronische Raumschiffe sind nur einfach lichtschnell, für uns also uninteressant. Mit den überlichtschnellen Konstruktionen der Topsider kommen wir niemals klar. Also bleibt uns nur die Wahl, uns ein wenig um das Arkonidenschlachtschiff zu kümmern, dessen Einrichtungen hinlänglich bekannt sein dürften. Wir werden uns den dicken Brocken holen. Beginnen Sie unverzüglich mit der Schulung! Danke!"
    Das war alles. Die anwesenden Menschen warfen sich bezeichnende Blicke zu. Nur die beiden Arkoniden waren total verstört. Schließlich flüsterte Thora: „Haben Sie auch bedacht, daß dieses Schiff wahrscheinlich auf dem achten Planeten gelandet wird?"
    Rhodan zeigte ein flüchtiges Grinsen. Ironie kräuselte seine Lippen. „Ich beginne eben damit", sagte er sanft. „Sehen Sie dieses Fernbild? Bemerken Sie auch die schweren säulenförmigen Geräte mit den mächtigen Kabelanschlüssen? Sie sollten sich daran erinnern, daß mir Crest etwas von sogenannten Materie-Transmittem erzählte, mit deren Hilfe die Versetzung einer jeden Materie möglich sein soll. Schön, was da eben in den leuchtenden Kraftfeldern auftaucht, dürfte wohl identisch mit organischem Leben sein."
    Sie vernahmen das dumpfe, aus den Lautsprechern dringende Brausen. Chaktor tippte aufgeregt gegen den Bildschirm und schrie einige Worte zu Betty hinüber. Sie übersetzte sofort: „Er denkt an eine hochstehende Persönlichkeit. Der Begriff war klarer. Er nennt den Hohen Thort, aber das ist kein gewöhnlicher Name, sondern ein Titel. Ja, ein Titel, so wie Kaiser oder König, aber so ist es nicht genau gemeint. Der Thort
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