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0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett
Autoren: A.F. Morland
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wäre nicht ausgeschlossen, daß Cappa das getan hat. Wenn man in Betracht zieht, was wir in diesem Beerdigungsinstitut erleben mußten… Cappa hatte einen Hang zur Schwarzen Magie, zum Okkultismus. Die Leute behaupten, er hätte den Teufel angebetet. Ich sage, das hat er sicher getan. Ich hatte nicht oft mit ihm zu tun. Aber mich schauderte jedesmal vor seinem abgrundtief bösen Blick. Daß sich Candice Cappa nicht wohl bei ihm gefühlt hat, kann ich mir vorstellen.«
    »Sie hat ihn betrogen, und er hat sie dafür nach seinem Tod bestraft«, sagte Zamorra.
    Haxford nickte.
    »Scheint so. Aber es geht einfach über meinen Horizont, was ich erlebt habe.«
    »Wenn er mit dem Teufel ein Bündnis eingegangen ist, ist das durchaus möglich«, sagte Zamorra ernst.
    »Man hat mir erzählt«, erwähnte Jo Haxford nachdenklich, »daß Professor Shepherd und Cappa mal gute Freunde gewesen waren. Auch der Boxer Randy Cole und der Schlagersänger Ed Bowler gehörten Cappas Freundeskreis an.«
    »Hat Ed Bowler nicht eine eigene Fernsehshow?« fragte Bill Fleming nun zum erstenmal dazwischen.
    »Die hat er. Hat heutzutage aber schon jeder, der ein bißchen trällern kann«, meinte Haxford abwertend. »Cole, Bowler, Shepherd und Cappa sollen unzertrennliche Freunde gewesen sein. Sie machten bei allen möglichen Geisterbeschwörungen mit und sollen irgendwann mal dem Teufel ihre Seelen angeboten haben, wenn er sie dafür reich und erfolgreich und mächtig mache. Eines dieser vier Angebote soll der Satan schließlich angenommen haben. Und zwar Cappas Angebot. Kurz darauf zerbröckelte die Freundschaft. Die frühere Zuneigung wandelte sich in erbitterten Haß. Und man munkelt sogar hinter der vorgehaltenen Hand, daß Cole, Bowler und Shepherd daran gedreht haben sollen, damit es zu Cappas tödlichem Autounfall kam. Da man für dieses Gerücht aber keinerlei Beweise hat, wird die Sache wohl schon sehr bald einschlafen. Zudem ist es mehr als fraglich, ob etwas Wahres an diesem Gerücht ist.«
    Zamorra war mit dem, was ihm Haxford erzählt hatte, sehr zufrieden.
    Er bedankte sich herzlich für die Gastfreundschaft und verließ mit Bill Fleming die Wohnung des Footballspielers.
    Als sie in Flemings Wagen saßen, fragte dieser: »Nun? Zufrieden?«
    Professor Zamorra nickte bedeutungsvoll.
    »O ja, Bill. Sehr.«
    »Ziehst du schon irgendwelche Schlüsse?« fragte Fleming.
    »Vor allem möchte ich akzeptieren, was Jo Haxford uns erzählt hat. Und zwar vollinhaltlich. Ich bin davon überzeugt, daß es der Satan diesem Hexer ermöglicht hat, in Gestalt des Skeletts den glä- sernen Sarg zu verlassen. Cappa hat seine Frau für ihre Treulosigkeit bestraft, und ich befürchte, daß es nicht bei diesem einen Mord bleiben wird, Bill. Wenn Cole, Bowler und Shepherd tatsächlich hinter diesem Autounfall stehen, dann wird Cappa auch sie töten.«
    ***
    Frank ging mit wippenden Schritten nach nebenan.
    »Aus dem wäre ein prima Hinterlader geworden, wenn er nicht so scharf auf junge Mädchen wäre«, sagte Len Prissy grinsend. Der Rocker neben ihm grinste zwar mit, aber er war merklich nervös.
    Schnell ließ er seine Zunge über die trockenen Lippen huschen.
    Dann strich er sich die fettige Mähne aus dem Gesicht.
    Plötzlich stieß Frank im Nebenraum einen irren Schrei aus.
    Prissy fuhr mit funkelnden Augen herum. Mit weiten Sätzen strebte er der Tür zu.
    Frank stand vor dem toten Slim und neben dem ohnmächtigen Mädchen. Und er schrie so hysterisch, als wollte er nie mehr damit aufhören.
    Slim lag verdreht auf dem Boden. Seine Kleidung war total in Unordnung.
    Sein Blick war gebrochen und drückte selbst jetzt noch namenloses Grauen aus. Die Zunge hing ihm aus dem Mund.
    Frank streckte zitternd die Hand aus. Mit teigigem Gesicht brüllte er: »Da! Da!«
    »Verdammt, was ist los, Frank?« knurrte Len Prissy gereizt.
    »Seht ihr es denn nicht? Da! In der Ecke! Es ist doch deutlich zu sehen!« kreischte Frank.
    »Was denn? Was!« brüllte ihn Prissy zornig an. »Da ist nichts, Frank. Überhaupt nichts ist da.«
    »Das Skelett! Ihr müßt doch das Skelett sehen!« schrie Frank.
    »Der Junge hat am Stand durchgedreht!« sagte Delmer, der vierte Rocker.
    »Jetzt ist es weg!« keuchte Frank.
    »Was ist weg?« fragte Prissy.
    »Das Skelett.«
    »Delmer!« knurrte Len Prissy.
    »Hm?«
    »Knall ihm eine, damit er wieder zu sich kommt!«
    Delmer schlug zu. Die Ohrfeige warf Frank beinahe um.
    »Verdammt, bist du meschugge?« schrie ihn Frank wütend
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