Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
erschien in unserer Mitte. Die acht Männer erschraken zutiefst. Nur ich hatte keine Angst vor dem Meister. Das gefiel dem Satan. Er wandte sich an mich und sagte mir, daß er mir, dem Furchtlosen, ein Geschenk machen wolle. Er überreichte mir eine Spieluhr. Und er sagte mir, daß mich diese Uhr sehr reich machen würde. Sie würde mir jeden Wunsch erfüllen. Jeden! Auch den ausgefallensten! Eine einzige Verpflichtung legte mir der Satan auf: Ich mußte mich bereit erklären, mich seiner Gunst würdig zu erweisen. Ich sollte das Böse auf der Welt verbreiten, ich mußte ihm versprechen, zu quälen, zu schinden, zu stehlen, niemals etwas Gutes zu tun. Sogar morden sollte ich. Ich war zu allem bereit. Dafür machte mir der Meister die magische Spieluhr zum Geschenk.«
    Raffael Hathaway fuhr sich aufgeregt über den Mund. In seinen Augen loderte ein teuflisches Feuer.
    Er selbst schien der Teufel zu sein. Jedenfalls wohnte das Böse tief in seinem Inneren.
    Er lachte mit gefletschten Zähnen.
    Nicole Duval rieselte es eiskalt durch den Körper.
    »Ich hatte acht Mitwisser, als der Satan verschwunden war!« fuhr Hathaway mit steinharter Miene fort. »Acht Menschen wußten, wozu ich mich verpflichtet hatte. Acht Menschen wußten, daß mir der Meister die magische Spieluhr geschenkt hatte, die mich reich machen konnte, die mir jeden Wunsch zu erfüllen imstande war. Mein erster Wunsch war, diese acht Menschen sollten vergessen, was sie erlebt hatten. Und sie vergaßen tatsächlich. Aber ich war mißtrauisch. Ich hatte die Befürchtung, daß im Unterbewußtsein dieser acht Männer irgend etwas haften geblieben war, das ich möglicherweise nicht auszulöschen vermochte. Ich wollte auf Nummer Sicher gehen und beschloß, diese acht Menschen zu beseitigen. Ich hatte dem Meister versprochen, zu morden, brauchte das aber nicht unbedingt selbst zu tun. Die Spieluhr ermöglichte es mir, einen Menschen völlig in meinen Bann zu bekommen. Wenn ich es will, verwandelt sich dieser Mensch in einen Werwolf und vernichtet jeden, der mir nicht genehm ist. Professor Zamorra wird durch diesen Werwolf sterben. Es wird ein Kinderspiel für mich sein, den Professor zu vernichten, du wirst es erleben. Erst wenn Zamorra tot ist, wirst auch du sterben.«
    Wieder stieß Hathaway ein teuflisches Gelächter aus.
    »Du wirst deinem Chef nach drüben folgen.«
    Nicole Duval war verzweifelt.
    Noch nie hatte sie sich in einer so ausweglosen Situation befunden.
    Sie hatte es bisher abgelehnt, an übersinnliche Kräfte zu glauben, und sie weigerte sich auch jetzt, alles für wahr hinzunehmen, was Hathaway ihr gesagt hatte.
    Aber sie wußte, daß an dieser Geschichte ein Quentchen Wahrheit war.
    Und letzten Endes würde das Resultat aus zwei weiteren Leichen bestehen – aus der ihren und aus der von Professor Zamorra.
    Trotzdem brachte sie den Mut auf, diesem Teufel in Menschengestalt einige Fragen zu stellen, die die Spieluhr betrafen.
    Hathaway gab bereitwillig Antwort.
    »Alle Welt wundert sich darüber, daß die Spieluhr, die den Werwolf zu seinem Opfer lockt, stets nach dem Mord verschwunden ist. Spurlos!« Raffael Hathaway lachte begeistert. »Es ist ein kleiner Trick dabei. Ich kann meine Spieluhr jedem übermitteln, ohne sie wirklich hergeben zu müssen, verstehst du das? Es bildet sich in diesem Augenblick sozusagen ein Zwilling. Man kann diesen Zwilling anfassen. Man hört ihn spielen. Aber es gibt ihn nicht wirklich. Sobald der Mord geschehen ist, erlischt diese Halluzination, die man hören und anfassen kann. Sie ist nicht mehr da, so als wenn man einen Projektor abschaltet, der ein Bild an die Leinwand strahlt. Aus! So einfach ist das!«
    Hathaway lachte schrecklich.
    Er ließ Nicole einfach auf der Streckbank liegen und verließ die kalte Folterkammer.
    Zamorras Sekretärin sah einer schrecklichen Zukunft entgegen.
    ***
    Zwei Beamte von Scotland Yard saßen am frühen Abend im ›Tropicana‹ und schauten sich gelangweilt die heiße Show der etwas zu alten Stripperin an.
    Das ›Tropicana‹ war keine Bar für vornehme Leute. Dementsprechend benahm sich auch das Bedienungspersonal, zu dem auch Rachel Stein, Jack Procters Freundin, gehörte.
    Die Scotland-Yard-Beamten hielten ein Auge auf dieses Mädchen, denn nach Horace McNees Auffassung würde Procter früher oder später versuchen, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
    Rachel Stein war eine üppige Schwarzhaarige, die mit ihren Reizen nicht geizte.
    Ihre schwarzen Netzstrümpfe saßen schief an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher