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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf
Autoren: A.F. Morland
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aufgerissenen Maul des Scheusals.
    Zamorra hatte kein Mitleid mit der Bestie.
    Im Hotel begannen die Gäste zu schreien, die die Schüsse und das Gebrüll gehört hatten und nicht wußten, was das zu bedeuten hatte.
    Zamorra kümmerte sich nicht um die Menschen.
    Noch war die Gefahr nicht gebannt. Denn immer noch spielte die Uhr.
    Zamorra griff nach seinem Amulett. Er stürzte sich damit auf die teuflische Spieluhr und berührte das unheimliche Ding damit.
    Ein furchtbares Krachen erfüllte den Raum.
    Dann schoß eine hohe Flammensäule aus der Spieluhr.
    Die Melodie erstarb mit einem kläglichen Laut. Die ganze Kassette ging in Rauch und Flammen auf. Sie brannte wenige Sekunden lichterloh.
    Dann fiel sie in sich zusammen, wurde zu Asche und verschwand schließlich vor Zamorras verblüfften Augen.
    Gleichzeitig setzte die Rückverwandlung des Werwolfs ein. Die Krallen formten sich zu Händen. Das struppige Fell verschwand.
    Die schreckliche Wolfsschnauze, die fünf Menschen den Tod gebracht hatte, bildete sich zurück, wurde zu einem Mund in einem menschlichen Gesicht.
    Der Mann, der vor Zamorra auf dem Boden lag, hatte die lichten Augenbrauen der Rothaarigen und einen hellen Oberlippenbart.
    Sein Gesicht wirkte harmlos und erinnerte an ein zu groß geratenes Baby. Die Schultern dieses Mannes machten einem Fleischer alle Ehre.
    Vor Zamorra lag Hal Candrix!
    ***
    Obwohl sich Candrix äußerlich in einen Menschen zurück verwandelt hatte, schien er innerlich noch ein Werwolf zu sein. Eine tiefe Trance verschleierte seinen Blick. Er jammerte und stöhnte, denn die Verletzungen, die er als Werwolf erlitten hatte, hatte er auch als Mensch noch.
    Zamorra verlangte von den neugierigen Leuten, sie sollten schnellstens einen Krankenwagen anfordern.
    Langsam kam Hal Candrix wieder zu sich. Er hatte keine Ahnung, was er getan hatte, und war erschüttert, als er es von Zamorra erfuhr.
    Zutiefst traf ihn die Erkenntnis, daß er selbst seinen Bruder Fred ermordet hatte, ohne es zu wissen.
    Hathaways Wahl war auf ihn gefallen, als er mal mit Fred den Zirkel aufgesucht hatte. Hathaway hatte ihm die Rolle des Werwolfs zugedacht, und Hal Candrix hatte sie übernehmen müssen, ohne anschließend von seinen scheußlichen Taten zu wissen.
    Man transportierte den verwundeten Candrix ab und brachte ihn ins nächstgelegene Krankenhaus, um da seine Beinverletzungen zu behandeln.
    Zamorra gelang es, sich dem Zugriff des Hausdetektivs und der Polizei geschickt über die Feuertreppe zu entziehen. Im Augenblick war keine Zeit zu verlieren. Der Polizei Rede und Antwort stehen konnte er, wenn der letzte Akt dieses grausigen Dramas geschlossen war.
    Punkt halb zehn stieg er vor Hathaways Grundstück aus dem Taxi.
    Phil Logada war bereits da.
    Zamorra erzählte ihm mit kurzen Worten, was vorgefallen war.
    Dann betraten sie das Grundstück, um endgültig reinen Tisch zu machen.
    ***
    Raffael Hathaway hatte fast den Verstand verloren, als er hatte mit ansehen müssen, was mit seiner kostbaren Spieluhr passierte, denn nicht nur die Spielzeuguhr in Nicoles Zimmer war in Flammen aufgegangen, sondern auch jene, die sich in Hathaways Besitz befand.
    Sie war genauso zu Asche zerfallen wie die Uhr in Nicole Duvals Hotelzimmer.
    Das ging Hathaway nicht in den Kopf.
    Er fühlte sich vom Satan bestraft, ohne zu wissen, wofür.
    Und deshalb wollte er sich an Nicole rächen.
    Mit der Peitsche!
    ***
    Zamorra hörte die furchtbaren Schreie durch das Haus gellen.
    Er und Phil Logada stürmten in den Keller und erreichten die Folterkammer.
    Da lag Nicole. Nackt. Ihr schlanker Körper war von unzähligen blutigen Striemen bedeckt.
    Logada sprang Hathaway an und entriß ihm die Peitsche, ehe er erneut zuschlagen konnte.
    Hathaway kreiselte mit Schaum vor den Lippen herum. Als er Zamorra sah, suchte er sein Heil in der Flucht. Er riß eine Tür auf und hastete einen langen, dunklen Gang entlang.
    Professor Zamorra hetzte augenblicklich hinter ihm her.
    Während des Laufens zog er seine Pistole. Er blieb keuchend stehen und zielte sorgfältig.
    Zamorra war ein Mann, der Waffen eigentlich haßte wie die Pest.
    Und noch mehr haßte er es, Waffen gegen Menschen zu richten.
    Doch diesen Teufel wollte und konnte er nicht entkommen lassen.
    Wer konnte schon sagen, was Hathaway zukünftig noch anstellen würde, wenn er jetzt entkam. Das Leben vieler Unschuldiger stand auf dem Spiel.
    »Halt, Hathaway!« brüllte Zamorra hinter dem Fliehenden her.
    »Halt!«
    Hathaway ignorierte
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