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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf
Autoren: A.F. Morland
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Logada in seiner Redaktion an.
    ***
    Es war Mittag. Nicole Duval war vor zehn Minuten schwer bepackt nach Hause gekommen. Sie verstreute alles, was sie in Boutiquen und Kaufhäusern erworben hatte, im Hotelzimmer und ließ sich dann müde in den Sessel fallen, den sie für diesen erquickenden Zweck freigelassen hatte. Jetzt holte sie erst mal tief Luft.
    War das ein Gedränge und Geschiebe gewesen. Fix und fertig war sie. In einem Kaufhausrestaurant hatte sie Spaghetti al sugo gegessen und hinterher ein delikates Hähnchen.
    Eine kalte Dusche würde ihr bestimmt jetzt guttun.
    Träge erhob sie sich. Langsam knöpfte sie die mit bunten Schmetterlingen bedruckte Bluse auf, zog sie aus. Dann hakte sie den Verschluß ihres Rockes auf und zog den Reißverschluß nach vorn.
    Der Rock rutschte über ihre schwellenden Hüften und fiel auf den Boden. Nun trug sie nur noch den winzigen Slip und den Halbschalen-BH, in dem ein üppiger, sonnengebräunter Busen ruhte.
    Schnell nahm sie den Büstenhalter ab. Dann schob sie die Daumen in den Gummirand ihres Höschens und streifte es mit einer gleitenden Bewegung nach unten.
    Nachdem die Wäschestücke auf den Sessel geflattert waren, begab sie sich ins Bad.
    Gleich darauf rauschte die Dusche.
    Nadelfein rauschten die Strahlen aus dem Brausekopf. Sie bohrten sich eiskalt in die warme Haut des Mädchens und belebten Nicole mit ihrer harten Massage. Während sie nach der duftenden Seife griff, klapperte sie belustigt mit den Zähnen.
    Draußen öffnete sich die Tür.
    Ein Schatten schlich in Nicoles Zimmer. Der Mann war häßlich. Er hatte keine Haare auf dem Kopf. Sein Schädel war ohne Fleisch. Die pergamentene gelbliche Haut spannte sich nur über den Knochen.
    Tief lagen zwei schwarze, unheimlich funkelnde Augen in den großen Höhlen, über denen es keine Brauen gab. Die Lippen des Mannes waren hart und farblos. Ein grausamer Ausdruck lag um seinen Mund.
    Mit schnellen, vorsichtigen Schritten schlich er durch den Raum auf das Badezimmer zu…
    ***
    »Gut, daß Sie anrufen, Professor!« sagte Phil Logada am anderen Endes des Drahtes. »Ich hasse es, allein zu speisen. Wollen wir es gemeinsam tun, oder haben Sie heute Ihren Hungertag?«
    »Wo treffen wir uns?« fragte Zamorra.
    »Wo sind Sie jetzt?«
    »In der Baker Street.«
    »Oh. Dann waren Sie also in der Töpferei?«
    »Ja.«
    »Hat sich der Besuch gelohnt?«
    »Ich glaube schon.«
    »Waren Sie auch bei Melvin Prewitts Witwe?«
    »Da war ich vorher.«
    »Wie gefällt Ihnen die Frau?«
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht.«
    »Ich meine, kommt es Ihnen nicht auch so vor, als würde Mrs. Prewitt ein bißchen zuviel um ihren Mann trauern?«
    »Das ist mir nicht aufgefallen.«
    »Mir schon«, sagte Phil Logada. »Aber ich kann mich natürlich auch irren. Was war in der Töpferei los?«
    »Wenn ich Ihnen das alles am Telefon erzähle, vergeht höchstwahrscheinlich eine halbe Stunde, und hinterher habe ich kein Tischgespräch.«
    Logada lachte.
    »Mann, wenn ich so könnte, wie ich wollte – ich würde Sie glatt gegen Inspektor Horace McNee austauschen.«
    »Wenn Sie mir jetzt noch ein Lokal verraten, wo man gut essen kann, bin ich schon unterwegs!« sagte Zamorra.
    »Sie kommen mit dem Taxi?«
    »Möchten Sie, daß ich mit der U-Bahn fahre?«
    »Sagen Sie dem Fahrer, er soll Sie zu Billy’s Pub bringen. Er wird Sie an der richtigen Adresse abliefern. Jeder Londoner Taxifahrer kennt Billy’s Pub.«
    »Und wenn ich an einen Fremdarbeiter gerate?«
    »Dann müssen Sie das Taxi wechseln«, erwiderte Phil Logada lachend.
    Zamorra hängte ein.
    ***
    Der Häßliche war dem Badezimmer schon gefährlich nahe gekommen.
    Ein furchterregendes Grinsen huschte über die pergamentenen Züge des Kerls. Er bleckte die Zähne und stieß den Atem durch die kurze Nase aus.
    Vorsichtig langte er in die Tasche. Er holte einen matten, bläulich schimmernden Gegenstand heraus und kniff nun böse die Augen zusammen.
    Er lugte durch die offenstehende Tür zur Dusche, unter der sich Nicoles aufregender nackter Körper schlängelte. Er sah, wie sie sich einseifte, wie die weißen Seifenschaumflocken vom Wasser über ihren makellosen Körper gespült wurden.
    Eine heiße Begierde erfaßte den Häßlichen, und er hätte beinahe den eigentlichen Grund seines Hierseins vergessen.
    Alles in ihm fieberte nach diesem Mädchen. Sein heißer Blick saugte sich an ihrem üppigen Busen fest.
    Nur mühsam konnte er sich beherrschen. Zornig schüttelte er den
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