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0003 - Die Teufelsklause

0003 - Die Teufelsklause

Titel: 0003 - Die Teufelsklause
Autoren: Jason Dark
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erledigte.
    »Dad!«
    »Natürlich, Judy. Die Autoschlüssel.«
    Porter griff in die Tasche seines Jacketts, das er über der Rückenlehne eines Stuhls hängen hatte und holte die Schlüssel hervor. Er warf sie Judy zu.
    »Danke, Dad«, rief das Girl und lief aus dem Zimmer.
    Dean Porter blickte ihr aus zusammengekniffenen Augen nach.
    Er merkte gar nicht, wie das Böse langsam von ihm Besitz ergriff, wie es sich förmlich in seine Seele drängte.
    Dean Porter stand auf. Er trat an den Tresorschrank, der an der Schmalseite seines Büros stand, stellte die Zahlenkombination ein und öffnete die schwere Tür.
    Mit einem saugenden Geräusch schwang sie zurück.
    Neben einigen Geschäftsunterlagen und etwas Bargeld, stand noch ein Gegenstand in dem Tresorschrank, der normalerweise gar nicht dort hineingehörte.
    Ein Gewehr!
    Dean Porters Finger umfaßten den Lauf. Einen Moment nur blieben sie auf dem kühlen Metall liegen. Dann zog Porter mit einem entschlossenen Ruck die Waffe aus dem Schrank. Er legte sie auf den Schreibtisch und trat ans Fenster.
    Ein Glück, der Bentley stand noch unten.
    Dean Porter hielt nun nichts mehr. Er schlüpfte in sein Jackett, lief aus seinem Büro und schloß gut ab. Das Gewehr lag ruhig und sicher in seiner linken Hand. Es war geladen und gut in Schuß.
    Auf leisen Sohlen verließ Porter das Haus.
    Ein bis jetzt unbescholtener Mann, der durch die Mächte des Teufels zum Mörder an seiner eigenen Tochter werden wollte.
    Porters Holzfabrik lag vier Meilen südlich von Cardigan, eingebettet zwischen saftigen Wiesen. Eine schmale, auf seine Kosten gebaute Betonstraße, stellte die Verbindung mit der Landstraße her, die weiter nach Cardigan führte.
    Nach etwa einer halben Meile machte die Landstraße einen Bogen und führte durch ein kleines Wäldchen.
    Hier konnte sich Porter ungestört auf die Lauer legen.
    Mit langen Schritten rannte der Holzfabrikant über die Landstraße. Er war nicht mehr der jüngste, und schon bald ging sein Atem laut und keuchend. Kein Mensch begegnete ihm. Schließlich war es fast zweiundzwanzig Uhr, und die Einwohner von Cardigan schliefen um diese Zeit bereits.
    Immer wieder sah sich Porter um. Doch von dem Bentley war noch nichts zu sehen.
    Schließlich hatte er das kleine Wäldchen erreicht.
    Keuchend hielt er sich an einem Baumstamm fest. Nur langsam beruhigte sich sein Atem.
    Als er noch einmal sein Gewehr überprüfte, merkte er, daß seine Hände zitterten.
    Eine Zigarette tat ihm jetzt gut.
    Porter rauchte hastig. Wiederholt kam ihm die ganze Tragweite seines Entschlusses vor Augen. Doch seltsamerweise spürte er nicht einen Funken Mitleid. Satan persönlich hatte schon von ihm Besitz ergriffen, hatte alles Gute in ihm ausgelöscht.
    Eiskalt führte Dean Porter die Vorbereitungen zu seinem abscheulichen Verbrechen aus.
    Er suchte sich eine Stelle, von wo aus er die Straße gut übersehen konnte und wo ihn die Scheinwerfer des Wagens auch nicht blendeten.
    Dean Porter hatte bald die Stelle gefunden.
    Den Lauf des Gewehres legte er auf einen Ast und preßte den Kolben fest gegen die rechte Schulter. So, wie er es beim Militär gelernt hatte.
    Jetzt hieß es nur noch warten.
    Warten auf das ahnungslose Opfer.
    Nach etwa fünf Minuten blitzte aus der Richtung seiner Holzfabrik ein Scheinwerferpaar auf.
    Dean Porter wurde jetzt ganz ruhig. Sein Gesicht glich einem Granitblock. Kein Muskel zuckte darin.
    Schon hörte er den Motor des Wagens.
    Porter leckte sich über die Lippen.
    Die Scheinwerfer wurden größer, streiften für Sekunden den Waldrand.
    Jetzt mußte der Bentley in die Kurve einbiegen.
    Porters Finger krümmte sich um den Abzug.
    Der Bentley heulte heran, war mit dem Mann auf gleicher Höhe.
    Porter zog den Stecher der Waffe durch.
    Einmal, zweimal.
    Dünn peitschten die Schüsse. Das Blei jagte aus dem Lauf, traf den Wagen…
    Der Bentley begann zu schleudern, drehte sich plötzlich um die eigene Achse, rutschte noch ein Stück weiter, stellte sich wieder quer, bekam das Übergewicht und knallte mit dem Dach zuerst gegen einen Baum.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte Dean Porter auf das sich ihm bietende Schauspiel.
    Das Geräusch des gequälten kreischenden Blechs drang wie ein Messerstich in seine Ohren.
    Dann war es plötzlich still. Und dunkel. Denn die Scheinwerfer des Bentley waren zersplittert.
    Ein teuflisches Grinsen legte sich um Dean Porters Lippen, als er den Wald verließ und langsam auf den zertrümmerten Wagen zuging.
    Es war
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