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0003 - Die strahlende Kuppel

Titel: 0003 - Die strahlende Kuppel
Autoren: K. H. Scheer
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zu der begründeten Ansicht gekommen, daß Sie als Dritte Macht weiterhin existieren müssen. Das sind unsere Gründe, ganz kurz umrissen."
    Rhodan dachte nicht lange nach. Kleins Ziele schienen klar zu sein, nur übersah er eine wesentliche Tatsache; nämlich die, daß die von ihm bewunderte und als wünschenswert angesehene Dritte Macht wahrscheinlich am Ende war.
    Rhodan sah aus tiefliegenden Augen zum Krankenabteil hinüber. In wenigen Stunden war der Tagesbericht an Thora fällig und - Crest lag noch immer in seiner unbegreiflichen Starre.
    „Sie müssen etwas tun", fiel Klein ungefragt ein. „Es ist mir bekannt, daß vor einigen Stunden drei irdische Raumschiffe gestartet sind. Den genauen Termin kann ich Ihnen nicht sagen, wohl aber das Ziel. Die Raketen sind dafür bestimmt. Ihren Mondstützpunkt mit einer neuartigen Atomwaffe anzugreifen. Tun Sie etwas."
    Reginald Bull umklammerte die dünne Lehne seines Hockers. Auf den Bildschirmen der Ortungsgeräte flackerten die grellen Explosionsblitze. Rhodan verzog ungläubig den Mund.
    „Drei Mondschiffe - gestartet?" echote er verblüfft. „Wissen Sie, was Sie da reden? Auf der Erde wird kein Atomtriebwerk anlaufen, mein Wort darauf."
    „Aber jenseits der 120-Kilometer-Grenze", stöhnte Klein. Mit einem unsicheren Lächeln ließ er sich auf den Hocker sinken. Er fühlte seine Beine zittern. „Das wußten Sie wohl nicht, wie? Wir, der Osten und die AF haben je einen Großraumer gestartet. Erste und zweite Stufen rein chemisch. Als sie oben waren, begannen auch die kernchemischen Aggregate zu laufen. Sie haben einen verteufelten Fehler begangen, Major Rhodan! Deshalb bin ich gekommen. Lassen Sie jetzt die ganze Fragerei nach Sinn und Zweck meiner Handlung. Hier geht es nur darum. Ihren Mondstützpunkt zu erhalten!"
    Bully befeuchtete die Lippen. Er war sehr blaß geworden. Rhodan tastete ebenfalls nach einem Stuhl.
    „Erzählen Sie, bitte", sagte er rauh. „Was ist geschehen? Aber genau berichten."
    Klein verschwieg keine Einzelheit. Die Konferenz in Grönland wurde erwähnt. Die Schilderung der Wirkungsweise der Katalyse-H-Bombe war für Rhodan leicht erfaßbar. Damit war genau das eingetreten, was er befürchtet hatte.
    Klein schloß mit dem Hinweis auf das Arbeitspensum, das vom größten Computer der Erde geleistet worden war. Als er schwieg, kam wieder das dumpfe Wummern des Trommelfeuers durch. Der Arkoniden-Reaktor leuchtete in einem hellblauen Farbton. Es sah beängstigend aus. Rhodan fragte sich verzweifelt, welche Vorgänge wohl innerhalb der Maschine ablaufen mochten. Nur Crest konnte darüber Auskünfte erteilen, vorausgesetzt, es war mit solchen Informationen überhaupt noch getan. Rhodan glaubte viel eher an einen baldigen Zusammenbruch des Meilers.
    Ehe er zu sprechen begann, richtete er den Psychostrahler auf die beiden anderen Besucher. Kosnow und Li erwachten schlagartig. Es genügten einige knappe Erklärungen, um sie über die Situation zu informieren.
    „Verzichten Sie bitte auf Fragen und Beschwerden", kam es aus den Lautsprechermuscheln der Helme, „Captain Klein hat mich über alles informiert. Okay, machen wir es kurz."
    Seine Hand deutete auf den Reaktor. „Sehen Sie das? Das Leuchten ist nicht normal. Ich befürchte, daß wir mit unserer Macht am Ende sind."
    Klein fuhr auf. Ungläubig starrte er den großen Mann an. Rhodan verzog die Lippen zu einem bitteren Auflachen. „Das Funkgerät der Arkoniden ist gestört. Sicherlich infolge der starken Bodenerschütterungen. Crest, den die Berechnungen des großen Computers ganz richtig als erkrankt ausgewiesen haben, liegt in einem rätselhaften Dämmerschlaf. Damit ist die Funkverbindung zum Mond abgeschnitten. Wenn Crest bis acht Uhr früh nicht erwacht, werde ich kapitulieren, zumindest aber um einen Waffenstillstand ersuchen. Sie können sich nicht vorstellen, welches Unheil über die Menschheit hereinbrechen kann, wenn dem Fremden etwas geschieht. Nein, fragen Sie nicht. Die Dinge liegen zu kompliziert, um in wenigen Augenblicken tiefgreifend erläutert zu werden."
    „Aber die drei Atomschiffe!" stöhnte Kosnow. „Wird man sie unschädlich machen können? Und - das ist eine andere Frage - was geschieht mit den Besatzungen, wenn die Leute des Mondstützpunktes zum Angriff ansetzen?"
    „Wollen wir hoffen, daß die Sache human abgeht", erklärte Rhodan betont sachlich. „Die Kommandantin des Raumschiffes wird die letzte Entscheidung haben. Schließlich handelt es sich um
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