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0001 - Im Nachtclub der Vampire

0001 - Im Nachtclub der Vampire

Titel: 0001 - Im Nachtclub der Vampire
Autoren: Jason Dark
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öffneten und schlossen sich krampfhaft. Pfeifend kam der Atem. Irgend etwas war mit ihr geschehen, und im nächsten Moment erkannte John auch schon was.
    Sie war gebissen worden!
    Deutlich erkannte John die beiden Punkte an Marinas weißem Hals. Er sah aber auch noch mehr. Die Kratzspuren zum Beispiel, die lange Fingernägel hinterlassen. Marinas Kleidung war zerfetzt. Sie mußte sich gewehrt haben. Und doch hatte Lara es geschafft, das junge Mädchen zu einer Untoten zu machen.
    Oder?
    John Sinclair sah sich die Bißwunden genauer an. Er ließ sein Feuerzeug aufflammen, um genügend Licht zu haben. Und er entdeckte, daß die Wunden nicht allzu tief waren. Noch war die dämonische Saat nicht aufgegangen. Wenn er aber noch eine Stunde wartete, dann…
    John wartete nicht.
    Mit einem Griff holte er das Walkie-talkie hervor und zog die schmale Antenne aus dem Apparat. Die Polizeifrequenz war eingestellt.
    Und dann machte Oberinspektor John Sinclair gewissen Leuten Feuer unter dem Hintern, wie man so schön sagt: Krankenwagen, Polizeieinheiten – sie sollen rasch anrücken.
    Der zuständige Beamte versprach, alles sofort in die Wege zu leiten.
    Dann kümmerte sich der Geisterjäger wieder um Marina Held. Sie redete wirres Zeug, manchmal stöhnte sie so laut, daß es John Sinclair durch Mark und Bein ging.
    Er hob den Kopf des Mädchens an und sprach beruhigend auf Marina ein. Dabei fiel sein Blick auf ein Tastenfeld, das unter dem Tresen angebracht war.
    John hatte eine Idee. Er probierte die vier Haupttasten durch.
    Zuerst flammte Licht auf.
    Bei der zweiten Taste begann der Projektor zu laufen. John schaltete ihn wieder ab.
    Die dritte Taste war für Musik zuständig. Schrille Klänge dröhnten aus versteckt angebrachten Lautsprechern.
    Bei der vierten Taste hatte der Oberinspektor Glück. Mit einem Ruck fuhren die Rolläden hoch.
    John sah die Menschen, die sich draußen drängten. Neugierige Gesichter preßten sich gegen die Scheiben. Doch niemand wagte, das Lokal zu betreten. Keinem war es so recht geheuer.
    Die Gäste wollten Fersengeld geben, doch die Stimme des Geisterjägers stoppte sie.
    »Sie bleiben hier!« rief John. Gleichzeitig hielt er seinen Dienstausweis in die Höhe.
    Die Männer zogen sich wieder zurück, blieben aber dicht an der Tür stehen.
    Draußen heulten schon die ersten Sirenen. Rotlicht zuckte geisterhaft über Häuserfassaden. Die Gaffer verschwanden blitzartig. Mit der Polizei wollte keiner etwas zu tun haben.
    Der Ambulanzwagen hatte die Einfahrt schon passiert. Er stoppte mit kreischenden Reifen dicht vor dem Lokal. Zwei Träger schoben eine Bahre in den »Shocking Palace«.
    John winkte ihnen zu.
    Die Träger quetschten sich hinter die Bar. Ein Arzt kam mit wehendem Kittel. John schnappte sich den Mann. Er deutete auf Marina Held, die immer bleicher geworden war, und deren Atem schwächer wurde. »Das Mädchen braucht sofort eine Bluttransfusion«, sagte der Oberinspektor. »Außerdem muß sie wahrscheinlich unter das Sauerstoffzelt.«
    Der Arzt nickte.
    »Wo bringen Sie sie hin?« erkundigte sich John.
    »University Hospital.«
    Der Oberinspektor war einverstanden.
    Es war eines der besten Krankenhäuser, das er kannte.
    Marina wurde abtransportiert. Der Arzt lief neben der Bahre her. Er zog schon eine Spritze auf.
    Dann kamen die Polizisten. Der Mannschaftswagen paßte nicht durch die Einfahrt. Zehn Beamte rannten über den Hof und in das Lokal hinein.
    John Sinclair übernahm sofort die Leitung. Dann startete er eine großangelegte Durchsuchung. Sie fanden den Eingang zum Keller. Es waren feuchte, weitverzweigte Räume.
    In einem Verlies standen drei Steinsärge.
    Die Polizisten, die mit ihren Lampen den Raum ausleuchteten, waren ratlos. John aber wußte Bescheid. Hier hatten die Vampirfrauen ihre Schlafplätze gehabt.
    Der Geisterjäger zog die Tür wieder zu. Im nächsten Raum fanden sie das, wonach John eigentlich gesucht hatte.
    Die Blutkonserven.
    Leer! Die Gefäße enthielten nicht einen Tropfen mehr dieses kostbaren Lebenssafts.
    John wurde gefragt, was es mit den beiden männlichen Leichen oben im Lokal auf sich habe.
    »Die Erklärung folgt später«, sagte er dem zuständigen Leiter der Gruppe.
    Der Mann nickte nur. Er wußte, mit welchen Sondervollmachten Oberinspektor John Sinclair ausgestattet war.
    Nun, das waren die Sorgen des Sergeants. John hatte andere. Lara, die Hauptakteurin, war entkommen. Trotz intensiver Suche hatte der Geisterjäger sie nicht finden können.
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