Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
Flybert und sein Taucher Creoly, das Schiff, die Absicht, die ›Patronia‹ zu heben, und schon gar nicht dieses verdammte, verstümmelte Telegramm unseres Chefs. Wir besprachen die Lage. Natürlich hatten wir keinen Ansatzpunkt, um Flybert und seine Leute zu verdächtigen. Außerdem befanden wir uns nicht auf amerikanischem Boden, wenn es auch um amerikanisches Eigentum ging. Wir gelangten zu dem Ergebnis, daß wir zur Untätigkeit verdammt waren, bis wir klare Nachricht aus New York hatten.
    »Daß er uns nicht gern unter Wasser herumkrebsen läßt, wenn die ›Patronia‹-Diamanten in Reichweite liegen, kannst du ihm nicht verargen«, sagte Phil.
    »Einerlei! Wir werden dafür sorgen, daß er nicht an unsere Geräte kann. Rago, weißt du ein gutes Versteck für unser Boot?«
    Er nickte eifrig.
    »Okay, zeig uns, wo es ist!«
    Er legte sich eifrig in die Riemen. Der Platz, den er uns dann zeigte, war ideal. Das Meer hatte dort eine Spalte zwischen zwei Klippen genagt. Dahinter zeigte sich eine winzige Bucht, in der man das Boot kaum drehen konnte. Eine Steilklippe schützte den Platz gegen Einblick von der Landseite.
    »Von Land erst schwimmen, über Klippe klettern, dann hier«, erläuterte uns Rago. »Ich zeigen nachher Weg.«
    Als wir am Nachmittag wieder in den Hafen ruderten, trafen wir Single-Pag, den Polizisten. Wir winkten ihm zu, aber er grüßte nur steif und zeremoniell zurück. Ich ging zu ihm.
    »Hören Sie, Single-Pag«, sagte ich. »Sie wissen, ich bin Amerikaner. Sie wissen, daß Mr. Flybert gekommen ist, um die ›Patronia‹ zu heben. Sie ist Eigentum der Vereinigten Staaten. Als Amerikaner verlange ich, daß Sie die Berechtigung Flyberts zur Hebung des Schiffes prüfen.«
    »Oh, er hat wunderschönes Papier. Alles okay«, antwortete Single-Pag. Eine wunderschöne Whiskywolke schwang in seiner Antwort mit.
    Ich faßte seinen Arm. »Ich weiß genau, daß Sie nichts geprüft haben«, fauchte ich, »darum wünsche ich, daß Sie sich alle Unterlagen zeigen lassen, oder ich werde mich bei Ihrem Chef in Celebes beschweren.«
    Er wurde böse. »Ist alles geschehen«, schnauzte er. »Alles in Ordnung. Sie ganz ruhig, sonst ich Ihnen verbieten zu tauchen.« Mit einem leichten Ruck drehte er sich um und ging, leicht schwankend, von dannen.
    Ich sah ihm nach und pfiff durch die Zähne. Flybert schien gar nicht so ungeschickt zu sein. Ich ging zum Boot zurück. »Fahr ins Versteck, Rago!« befahl ich. »Komm morgen zu Fuß und zeige uns den Landweg!«
    »Na?« fragte Phil.
    »Dieser Flybert hat den Leuten hier bereits die Augen mit Dollarscheinen zugepflastert«, fluchte ich. »Wenn Mr. High uns tatsächlich informiert, daß wir gegen ihn vorgehen sollen, werden wir es schwer haben, Hilfe zu finden.«
    Wie schwer wir es im schlimmsten Falle haben würden, merkten wir, als wir zum Abendessen in Panhackers Bretterhotel gingen. So voll hatten wir die Bude noch nicht gesehen. Flybert und Creoly waren da und die Hälfte von der Mannschaft der ›Flyer‹. Außerdem wimmelten sämtliche Hafenmischlinge herum. Es war offensichtlich, daß der Besitzer der Yacht ihnen freies Saufen gewährte.
    Bis vor zwölf Stunden noch die erlauchten Gäste der Insel, wurden wir behandelt wie Dreck. Es dauerte eine Weile, bis Panhacker sich überhaupt herbeiließ, nach unseren Wünschen zu fragen; dann knallte er uns den Teller mit Bambusspitzen, Bataven und geröstetem Ferkelfleisch auf den Tisch, als seien wir schmierige Vagabunden.
    Phil knirschte mit den Zähnen. »Ich hätte nicht wenig Lust, auszuprobieren, ob die Leute von der ›Flyer‹ so gut boxen wie sie verleumden«, knurrte er.
    »Schlag vorläufig die eigenen Zähne ins das Spanferkel«, besänftigte ich ihn. »Du wirst, fürchte ich, noch Gelegenheit genug haben, dich mit anderen Leuten herumzuschlagen.«
    Es sah so aus, als sollte dieser Spaß beginnen, kaum daß wir mit dem Essen fertig waren. Denn Flybert, Creoly, der Taucher und der Mann mit der ehemals weißen Mütze, den ich für den Kapitän hielt, standen auf und latschten auf uns zu.
    Ich schob den Teller weg und probierte durch leichtes Ankippen die Schwere des Tisches. Wenn es losging, mußten wir uns schnell einen Weg ins Freie bahnen, weil wir im Hotel keine Freunde finden würden. Und auf jeden von uns kamen mehr als ein Dutzend Gegner.
    »Gestatten?« sagte Flybert und zeigte auf einen Stuhl. Wir nickten. Er zeigte auf den Weißmützigen, dem schiefe Augen im feisten Gesicht standen. »Wilms Bread,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher