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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition)
Autoren: Jennifer , Schreiner
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der Magie in diesem Raum zusammengehalten wurde.
    Sofias Satz: »Diese Entdeckung erschüttert gerade mein Weltbild!« riss Edward aus seinen Gedanken und in die Panik, bevor er ihren heiteren Tonfall bemerkte.
    Besorgt sah sie ihn an. »Was ist los?«
    »Entschuldigung! Ich kann mit dieser erhöhten Bewusstseinsstufe und den Emotionen noch nicht umgehen!«, meinte Edward. Eine Teilwahrheit. »Was hat dich erschüttert?«
    »Das Menschen, die solche Dokumente sammeln oder schreiben solche Fanatiker sein können!«
    »Dafür, dass du Geschichte magst, beschäftigst du dich nicht intensiv mit ihr, sonst würde dich das nicht überraschen!«, behauptete Edward, war aber schon wieder damit beschäftigt, weitere Papiere durchzugehen.
    Sofia rollte nur mit den Augen. »Ich meinte, dass ich es generell bei allen gebildeten und zivilisierten Menschen nicht verstehe!«
    »Ja, Mrs. Philanthrop«, lachte Edward.
    »Blöder Misanthrop!«, konterte sie und wandte sich wieder den Büchern, Zetteln und Mappen zu.
    »Suchen wir eigentlich etwas bestimmtes, oder sind wir nur neugierig?«, erkundigte sich Edward. Er wünschte sich, er hätte die Dokumente die den Magistraten betrafen, so platzieren können, dass Sofia sie fand.
    »Neugierig!«, behauptete Sofia und öffnete eine Schublade. Sie zog die oberste Pergamentrolle aus ihrem Fach und brach das Sigel.

34
     
    »Das ist doch Irrsinn!«, behauptete Sofia und starrte in die Dunkelheit.
    »Die Aufzeichnungen sagen aber …«, weiter kam Edward nicht, bevor Sofia fauchte. »Ich weiß, was die Aufzeichnungen sagen, ich kann lesen.«
    Trotzdem bewegte sie sich keinen Millimeter, sondern starrte auf das Mittelmeer, welches sich dreißig Meter unter ihr, am Fuße der Felsen brach.
    »Du kannst nur so tun, als hättest du das Versteck des Magistraten nicht gefunden und einfach mit mir weiterleben.« Edwards Stimme klang traurig, seine Emotionen schmeckten nach Abschied. Sofia nahm an, dass er Angst um sie hatte.
    Damit wurde sie seinem wahren Gemütszustand kein bisschen gerecht. Innerlich ging Edward durch die Hölle. Er wusste, Sofias Entscheidung war zum Greifen nahe, seine Erlösung oder Vernichtung und trotzdem wollte er die Wahl hinauszögern, wollte noch Zeit mit Sofia verbringen, sie lieben und das Leben genießen. Doch irgendwann würde sie es herausfinden, irgendwann sich entscheiden müssen, er konnte sie nicht für immer beschützen. Genauso wenig, wie er seine Familie hatte schützen können.
    »Liebst du mich, Sofia?!«
    Als Antwort stellte sich Sofia auf die Zehenspitzen und strich mit ihren Lippen vorsichtig über seine. Sie schmeckten salzig, obwohl die Gischt nicht bis zu ihnen sprühte. »Das ist eine bescheuerte Frage, meinst du nicht auch?«, fragte sie und lehnte sich gegen ihn. Ihren Felsen in der Brandung.
    »Wahrscheinlich finden wir dort unten sowieso nichts. – Außer Wellen, die uns gegen die Steine treiben, bis wir uns wünschen, niemals dort runter gesprungen zu sein!«, behauptete sie und ließ sich nach hinten fallen.
    »Bevor du es dir anders überlegst, hmmm?«, brummte Edward und sprang hinterher.
    Trotz der Dunkelheit und der Strömung benötigten sie nicht lange, um denEingang zu der Palastanlage zu finden, so wie sie auf dem Pergament beschrieben worden war. Das etwa vier mal vier Meter große Loch in der Felswand lag tief unter der Wasserlinie und es hatte Sofia all ihren Mut gekostet, in die Schwärze hineinzutauchen und darauf zu vertrauen, dass es auf der anderen Seite tatsächlich ein unterirdisches Gewölbe gab.
    Selbst der Gedanke daran, dass sie nahezu unsterblich war und nicht auf Luft angewiesen, beruhigte sie nicht. Zu empört schrieen ihre Instinkte auf und versuchten ihren Verstand zu manipulieren.
Lebendig begraben
, schrie ihr Körper seine schlimmste Befürchtung in ihre Logik hinein. Genau eine Sekunde, bevor sie den Lichtschein sah, der ihr den Weg an die Oberfläche wies.
    Sofia tauchte auf. Auf dieser Seite des Felsens war das Meer ruhig und klar. Nichts erinnerte mehr an die Urgewalt und die Strömung. Das Licht von unzähligen Fackeln warf ein stetes Licht auf die Szenerie, genau, wie das Pergament beschrieben hatte. Was die Aufzeichnungen nicht geschrieben hatten, war die Stagnation des Lichtes. Sofia drehte sich mit einer fließenden Bewegung im Wasser, ihr Blick streifte Edward und fiel dann auf eine der Fackeln. Die Flamme schien mitten in der Bewegung eingefroren, selbst das Licht welches den Raum erhellte, wirkte
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