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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition)
Autoren: Jennifer , Schreiner
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zufrieden zu sein. »Versprich mir, dass du nicht eingreifen wirst, egal, was geschieht.«
    »Versprechen gegeben!«
    Der Magnus nickte. Edward hatte noch nie ein Versprechen gebrochen.
    »Auf welcher Seite bist du eigentlich?«, erkundigte sich die Königin und ihr angespannter Blick wanderte zwischen Edward und dem Magnus hin und her.
    »Ist das nicht offensichtlich, Schatz?« Der Magnus strich Maeve mit einer zärtlichen Geste eine blutige Haarsträhne von der Wange. »Auf der Seite der Liebe.«
    Für Sekunden schien sich die Königin unter der Liebkosung des Magnus zu winden, ihr Gesichtsausdruck wurde weicher, ihre stete Anspannung fiel ebenso von ihrab wie der grausame Ausdruck um ihren Mund. Doch als die Königin einen Schritt zurück machte, aus dem Griff des Magnus heraus, verflog der Eindruck so rasch, dass sich Edward nicht sicher war, ob er sich das Gesehene nur eingebildete hatte.
    Er suchte im Gesicht seines Freundes nach einer Bestätigung, fand jedoch zu seiner Erleichterung keine Spur der seinen Verdacht bestätigte. Der Dialog zwischen Magnus und der Königin war kein Hinweis für Edward. Liebe im Plan des Magnus hätte Edward dazu gebracht ihn zu verwerfen. Edward hatte noch nie an Liebe geglaubt – oder an das Vertrauen zwischen zwei Menschen, die für sie notwendig war. Hass und Wut waren da etwas ganz anderes. An Hass und Wut glaubte er. Und jetzt musste er nur noch die Frau dazu bringen, ihn zu töten. Eine Frau, die er nicht kannte und die ihm nichts bedeutete. – Außer einem nagenden Schuldgefühl.
    Das war der Plan und der Plan war gut.
    »Na, wie lange glaubst du, wird deine neue Hoffnungsträgerin durchhalten?«, fragte Morna spöttisch.
    «Solange sie muss!«
    »Und wie lange wird das sein? Ein Jahr, zwei Jahre, zehn Jahre?« Die Hexe lachte, um ihm zu zeigen, was sie annahm. »Glaubst du, sie schafft in einem Jahr, was keine vor ihr vollbracht hat? Glaubst du, solange verzichtet Melanie auf einen weiteren Selbstmordversuch?«
    Edward wurde wütend. Hauptsächlich, weil er ärgerlich auf sich selbst war, weil er wegen der Unbekannten Gewissensbissen hatte.
    »Ja!«, entgegnete er deswegen.
    »Ja?!« Morna lachte. «Dann steht der Deal?«
    «Ja!«, bestätigte Edward.
    »Narr!«, murmelte Morna, doch sie schien zufrieden mit sich zu sein, denn sie stolzierte aus dem Raum bevor Edward einen Rückzieher machen konnte.
    Der Magnus schüttelte den Kopf, als die Tür hinter der Hexe zufiel. »Wieso hast du sie herausgefordert?«
    »Ich mag sie nicht.« Edwards Stimme war leise. Er wusste, dass er sich wie ein Trotzkopf verhalten hatte.
    »Oh, großartig, einfach großartig. Wieso bin ich nicht selbst auf diese geistreiche Antwort gekommen?«, höhnte Magnus. »Du hättest es wissen müssen! Morna ist daran gewöhnt, zu bekommen, was sie will!«
    »Ihr Problem, nicht meines!«
    »Sie wird es zu deinem Problem machen.«
    »Hat sie doch schon!« Und Edwards bitterer Tonfall ließ den Magnus verstummen. Beide wussten, dass nicht die letzte Provokation gemeint war, sondern der Zauber.

7
     
    Sofia konnte es körperlich spüren.
    Schauder der Angst und des Unwohlseins jagten über ihren Rücken und ließen eine Gänsehaut entstehen.
Das Sterbliche es nicht bemerken!
Sie schüttelte den Kopf, während sie weiterging und dem Mann durch das Gedränge der Menschen folgte.
    Sie fühlte sich merkwürdig enttäuscht darüber, dass es so einfach gewesen war. Sofia hatte eine lange, weltweite Suche nach Vampiren eingeplant. London hatte es bei ihrer Suche nur aus einem Grund als erstes getroffen: Die Stadt gefiel ihr seit sie beim Schüleraustausch zwei Wochen hier gelebt hatte.
    Immer hatte sie sich gewünscht, zurückzukehren. Sich den Tower noch einmal anzusehen, Pauls Cathedral und Camden Market. Traurig warf sie einen Blick nach rechts auf einen Straßenkünstler. Als sie letztes Mal in Covent Garden gewesen war, war Melanie bei ihr gewesen. Sie hatten zusammen gelacht und Spaß gehabt.
    Das war genau drei Tage vor der Nacht gewesen, die ihr beider Leben für immer verändert hatte. Schlagartig war alles anders geworden. Sofia hatte sich solche Mühe gegeben und so sehr gekämpft, dass sie beinahe vergessen hatte, dass es auch einmal anders gewesen war. Vierzehn Jahre Glück, Liebe und Geborgenheit an der Seite ihrer Großmutter verspielt in einer verdammten Autofahrt. Und dann ihre Eltern… Sofia war schlagartig erwachsen geworden, Melanie krank.
    Wut stieg in Sofia auf, während sie sich den
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