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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition)
Autoren: Jennifer , Schreiner
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triumphieren, oder?«
    Für Sekunden weckten ihr mitfühlender Blick Edwards Hoffnung. Hier an diesem Ort wirkte sie wieder jung und verletzlich. Doch der Eindruck verflog und plötzlich war sie wieder die Morna, wie er sie bei und nach ihrem Fluch kennengelernt hatte. Es war keine wirklich optische Veränderung, sie blieb wunderschön und makellos, doch etwas spiegelte sich in ihren Augen wider. Wie ein Bruch, der sich durch ihre Seele zog.
    »Ist die Verwechslung der Zwillinge Absicht gewesen?« Selbst in ihrer Stimme schien sich der Riss fortzusetzen.
    Edward schauderte, nickte aber.
    Morna verzog ihre vollen Lippen zu einem wohlwollenden Lächeln. »Damit sie überlebt, dich findet und tötet?«
    Wieder nickte der Vampir.
    »Und die Liebe zu ihr nur ein Zufall?«
    »Ja!«, gab er zu.
    Morna schüttelte den Kopf, während sie sich ihm näherte und murmelte mehr zu sich, als zu Edward: »Magnus, Magnus, so ein durchtriebener Bruder!«
    Edward verharrte gelähmt, wie ein geblendetes Reh auf einer Landstraße, vom Lichtkegel gefangen und den Tod vor Augen.
Sie weiß es? Seit wann und woher?
    Morna lächelte ein geheimnisvolles Lächeln, wusste, was er sich fragte, ließ ihn aber im Unklaren. »Du hast von Anfang an alles getan, damit Sofia dich hasst, nicht wahr? Und ausgerechnet dann kam die Liebe ins Spiel. Ist das Leben nicht unfair?« Morna lachte. »Mit deinem Tod hätte ich tatsächlich leben können – ich hätte einfach zugesehen. Aber so gefällt mir das Ende noch besser. Ausgerechnet du wirst von der Liebe zu Fall gebracht. Nicht nur die Befreiung deiner Familie scheitert, oh nein! Die Frau, die du liebst, lässt dich im Stich.« Ihr Lachen kippte ins Hysterische. »Selbst ein verleugnetes Gefühl – etwas nicht Existierendes kann wehtun, nicht wahr?«
    Edward ballte seine Hände zu Fäusten, bis sich seine Fingernägel in die Handballen bohrten und die Schmerzen ihn zur Besinnung brachten, ihn von Mornas Worten befreiten und den Verlust Sofias überlagerten. Er konnte fühlen, wie sich das Blut zu kleinen Tropfen sammelte und der Schwerkraft folgte. Er erinnerte sich. Die Familienfeier, zu der alle erschienen waren. Morna, eine Freundin seiner Schwester, war ebenfalls geladen. Er wusste, dass sie sich in ihn verliebt hatte,wusste, dass es falsch war, eine Nacht mit ihr zu verbringen. Aber er sagte nicht nein zu einer schönen Frau – niemals. Wieso auch? Wenn sie an seine Liebe glauben wollte, war das ihr Problem nicht seines. Er wollte nur Lust.
    Als Morna ihm am nächsten Tag ihre Liebe gestanden hatte, hatte er sie ausgelacht, über ihre Träume gespottet und ihre Hoffnungen zertreten.
    Liebe gibt es nicht, Morna! Sei nicht albern! Zwischen uns ist nichts – Liebe existiert nicht, ist ein Hirngespinst, welches Menschen sich ausgedacht haben, um andere Menschen in ihr Bett zu bekommen! Ein Mythos für Dummköpfe, ein Gerücht welches Lebensüberdrüssigen Hoffnung gibt.
    Wortlos war sie gegangen, nur um wenig später wieder zu erscheinen. Sie war wunderschön gewesen. Doch der anmutige Engel hatte sich direkt vor seinen Augen in eine Rachsüchtige Fee verwandelt.
Ich verfluche dich und deine Familie!
Er erinnerte sich an sein Lachen. Trotzdem hatte er sich auf einer unbewussten Ebene bei ihren Worten unwohl gefühlt.
Macht- und leblos werden die, die dir und deinem Herzen am nächsten sind, von dir und deinem Schicksal abhängen
. Ein Wind war plötzlich von Morna ausgegangen, hatte ihre Haare zum Knistern gebracht und erfasste alle Anwesenden. Edward sah sich selbst in seiner Erinnerung aufspringen, doch es war zu spät gewesen. Seine Familie war mitten in ihren Bewegungen erstarrt, leblosen Statuen gleich, während sich der Wind immer weiter ausgebreitet und das gesamte Gebäude eingeschlossen hatte.
    Edward, du wirst ewig leben; jung gehalten durch das Blut der Sterblichen. Nur alle zehn Jahre darfst du eine Frau in einen Vampir verwandeln, und nur sie allein kann dich erlösen. Durch deinen Tod oder ihre Liebe. Und da Liebe nur etwas für Dummköpfe ist, für die Lebensüberdrüssigen und für Menschen ohne Sinn im Leben, werden es auch nur die Lebensüberdrüssigen Frauen sein, die du umwandeln darfst. Nie wirst du ihnen von dem Fluch erzählen dürfen oder warum du sie zum Vampir gemacht hast. Für diese Frauen nie die Wahrheit. Doch in ihre Hände lege ich dein Schicksal. An diesem Ort kann dich eine einzige Frau erlösen – oder du wirst deine Familie sterben sehen! Ihr Lachen hatte sich in
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