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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)
Autoren: Erin Kellison
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drei weitere. Und eine vierte dort drüben.
    Das Tor stand nackt vor ihr und riss an seinen Pfosten.
    Kat-a-kat-a-kat: Er hat Kathleen mehr geliebt.
    Layla reichte dem Schattenmann den Hammer. »Willst du ihm die Ehre erweisen?«
    Kat-a-kat-a-kat: Er hat sie stärker begehrt.
    »Mit Vergnügen.« Sein Ausdruck war wild, brutal und voller Begeisterung.
    Kat-a-kat-a-kat: Er wird nie …
    Mit dem ersten Schlag des Schattenmanns verstummte das Tor.

20
    Zwei Monate später
    Khan hielt den zappelnden Wicht mit einer Schattenblase in Schach. Das Wesen zitterte in der Luft, als wollte es sich auflösen, doch es konnte nicht sterben. Zumindest nicht ohne ihre Hilfe.
    »Ruhig … «, warnte Talia, während sie den Schatten befahl, das Tumulusgrab hinter ihnen zu verdecken.
    Der Grabhügel war eine Konstruktion aus alten Zeiten, die sie modernisiert hatten. Von außen sah er wie ein typischer Grashügel aus. Doch im Inneren befand sich eine riesige Stahlkapsel, die den Wicht tief in die Erde beförderte.
    »Jetzt!«, schrie Khan und schleuderte die Schattenblase in den Grabhügel.
    Der Wicht kreischte in der Dunkelheit. Ein Metalldeckel schloss ihn ein, konnte das Wesen jedoch nicht auf Dauer halten. Ein bereitstehender Laster kippte reichlich dunkle Erde auf den silbernen Eingang. Khan trat zur Seite, damit ein weiteres Fahrzeug sie festklopfen konnte.
    Der Wicht war begraben, würde jedoch niemals Ruhe geben.
    Der Hügelwächter, ein Mann namens Chuck, sprang von einem der Fahrzeuge herunter. Er stellte sicher, dass die Erde nicht erodierte.
    Talia ging zu ihnen, schlang die Arme um ihren Körper und trat von einem Fuß auf den anderen. »Hat es geklappt?«
    Khan fror ebenfalls, doch ihm gefielen die kleinen Wolken, die von seinem Atem in den nächtlichen Himmel aufstiegen. »Spürst du den Tod noch?«
    Er beobachtete, wie seine Tochter den Kopf neigte und sich nachdenklich umdrehte. Nach einem Augenblick sagte sie: »Nein. Ich spüre nur die Kälte.«
    »Dann hat es funktioniert«, schloss er. »Bringen wir dich ins Warme.« Er winkte Chuck zum Abschied zu. In den vergangenen Wochen hatten sie sich gut kennengelernt. Künftig bekamen sie dazu noch mehr Gelegenheit.
    Khan gewöhnte sich an den Hummer. Am liebsten fuhr er selbst. Vor allem in kalten Nächten genoss er die Hitze, die von dem Wagen ausging. Er lenkte ihn über das Feld, das man für die Hügelgräber bereitgestellt hatte, und fuhr auf die Bergstraße, die zum Sicherheitstor führte.
    Talia hatte es sich auf ihrem Sitz bequem gemacht. Als sie die Wollmütze von ihrem Kopf nahm, lockten sich ihre Haare. »Äh … «, hob sie an und klemmte ein paar Strähnen hinter ihre Ohren. »Ich glaube, ich muss dich warnen. Adam will dich für spezielle Aufträge in Segue unter Vertrag nehmen.«
    Khans Blick glitt zu seiner Tochter. Vertrag. Das gefiel ihm nicht.
    »Er will dich zu nichts verpflichten«, fuhr sie fort. »Er will nur sichergehen, dass du für deine Arbeit eine Vergütung erhältst.«
    »Er will mir Geld geben«, stellte Khan klar. Adam hatte Layla bereits als neue PR -Managerin in Segue eingestellt. Angeblich, damit sie sich um den »Mist« (Adams Worte) kümmerte, den sie mit ihrem Artikel ausgelöst hatte. Khan war sich nicht sicher, doch er vermutete, dass Laylas Gehalt deutlich über dem Durchschnitt lag. Andererseits war sie jeden Penny wert.
    Talia seufzte gereizt. »Nein. In der realen Welt bezahlt man Menschen für ihre Arbeit.«
    »Meine Arbeit ist kostenlos.« Er lächelte sie an.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Okay, aber vielleicht willst du irgendwann dein eigenes Haus haben.«
    Darüber musste er laut lachen. »Strapazieren wir eure Gastfreundschaft?«
    »Nein. Natürlich nicht. Bleibt so lange ihr wollt.« Jetzt war sie durcheinander. »Und mach dir keine Gedanken. Ich sage Adam, dass du es ablehnst.«
    Sie schwieg, doch als er kurz zu ihr hinübersah, registrierte er eine kleine Sorgenfalte zwischen ihren Brauen.
    »Keine Angst«, sagte Khan. »Ich finde meinen eigenen Weg in dieser Welt, sofern es die Arbeit mit den Geistern und Wichten zulässt.« Er lächelte vor sich hin. Die Hoffnung auf eine Zukunft erfüllte ihn mit Heiterkeit und Wärme. »Ich genieße es sehr, die Chance dazu zu haben.«
    Als Khan von den Grabhügeln zurückkehrte, starrte Layla auf ihr Telefon. Ihr neues Superhandy klingelte, doch sie kam nicht heran. Obwohl sie es direkt vor sich sah, war es vermutlich für immer verloren.
    Sie hörte, wie Khan die Schlüssel auf
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