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Zweite Chance - zu dritt

Zweite Chance - zu dritt

Titel: Zweite Chance - zu dritt
Autoren: MELISSA MCCLONE
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gerührt und seine Gefühle für sie nur noch vertieft.
    Jetzt nahm er ihre Hand. „Komm, wir gehen gleich nachsehen.“
    Als sie so Hand in Hand den Flur entlangliefen und gemeinsam den Aufzug betraten, hatte er das Gefühl, als hätte sich nichts zwischen ihnen geändert. Als wären sie immer noch zusammen, immer noch ineinander verliebt.
    Er hatte sich damals auf den ersten Blick von Kate angezogen gefühlt, und die Faszination war noch gewachsen, als er herausfand, dass sie nicht nur schön, sondern auch klug und intelligent war. Sie hatten einander perfekt ergänzt. Das ideale Paar.
    Ihm fehlten die Gespräche und sogar die Auseinandersetzungen mit ihr. Er vermisste alles an Kate, von ihrem Lachen bis zu dem Muttermal auf ihrer linken Schulter. Besonders fehlte ihm, wie sie sich geliebt hatten – ihre Probleme waren nie bis ins Schlafzimmer gedrungen. Und doch war ihre Ehe irgendwie schiefgelaufen.
    Als ihnen eine Krankenschwester entgegenkam, blieb er stehen. „Ich bin Jared Reed, und das ist Kate Malone. Wir wollen zu Cassidy Lukas.“
    „Ich bin Rachel.“ Die Schwester lächelte nun freundlich. „Mr. Phillips hat Sie schon angekündigt.“
    „Wie geht es ihr?“, fragte Kate.
    „Zum Glück erholt sie sich prima. Sie liegt auf Zimmer 402.“ Die Schwester warf einen Blick über die Schulter. „Ich sage dem Doktor, dass er mal bei Ihnen reinschauen soll.“
    „Vielen Dank“, sagte Kate.
    Behutsam betraten sie Zimmer 402. In dem kleinen Raum standen unter einem breiten Fenster zwei Stühle, ein Nachttisch und ein Ausziehsofa. Und dann erblickten sie das an die Wand geschobene Kinderbettchen. Das winzige Mädchen, das darin lag, schlief und ignorierte ihre Besucher genauso wie die vielen Apparate, an die es angeschlossen war. An den Armen und im Gesicht hatte die Kleine Schnittwunden und rote und gelbe Prellungen, und um den Kopf trug sie einen weißen Verband.
    Eine Welle von Beschützergefühlen überkam Jared. Er und Kate waren jetzt für dieses Baby verantwortlich.
    „Sie ist so wunderschön“, flüsterte Kate nun fast ehrfürchtig.
    Als er sie so in den Anblick des Babys versunken sah, wurde tief in ihm eine Saite angerührt.
    Kate seufzte. „Sie ist Susan wie aus dem Gesicht geschnitten.“
    Selbst Jared bemerkte die Ähnlichkeit, vor allem um den Mund und die Augen. „Aber sie hat Bradys Kinn. Hoffentlich ist sie nicht so dickköpfig wie er“, versuchte er zu scherzen.
    Kate lächelte schwach. „Ja, hoffentlich.“
    Er sah sich in dem Zimmer um. Auf einem Rollwagen saß ein Teddybär neben einem Korb voller Blumen. Jared las die beiliegenden Karten. Der Teddy kam von Don Phillips und seiner Frau, die Blumen von Bradys Arbeitskollegen.
    Weshalb stapelten sich hier nicht die Blumen, Plüschtiere und Karten? Wo versteckten sich die ganzen Besucher?
    „Wieso ist Cassidy hier eigentlich ganz allein?“, fragte er.
    „Sie hat niemanden außer uns“, sagte Kate.
    „Aber Susan und Brady hatten doch Freunde …“
    „Mit einem eigenen Leben und eigener Familie“, erklärte Kate. „Nicht jeder hat so eine Familie wie du, Jared. Viele Menschen landen am Ende allein im Krankenhaus. Sogar Babys.“
    Diese Vorstellung widersprach ganz und gar Jareds eigener Erfahrung. Als seine Schwester ihr drittes Kind bekam, hatte seine komplette Familie im Krankenhaus kampiert. Er schüttelte wortlos den Kopf.
    „Von jetzt an soll sie nie mehr allein sein. Wir wechseln uns ab“, sagte Kate entschlossen.
    Das hieß, sie verbrachten ihre Zeit hier nicht gemeinsam. Nicht ganz das, was Jared sich erhofft hatte.
    „Stimmt was nicht?“, fragte Kate.
    Jared seufzte innerlich. Aber beim Anblick des Babys, das an den leise piepsenden Apparaten hing, wurde er weich. Dieses Kind hatte Vorrang. Seine eigenen Bedürfnisse kamen erst weit dahinter.
    „Willst du die erste Schicht übernehmen? Dann fahre ich zurück zu Don Phillips“, bot er an.
    Kate hängte schon ihr Jackett über die Stuhllehne, ordentlich wie immer. „Ja, ist mir recht.“
    Es war ein eigenartiges Gefühl, die beiden hier allein zurückzulassen. Jareds Blick wanderte wieder zu Cassidy.
    „Mit ihr ist alles in Ordnung“, bemerkte Kate leicht nervös.
    Um das Baby machte er sich keine Sorgen. Aber Kate sah so unendlich müde aus.
    „Geh schon.“ Sie wies zur Tür. „Je eher du zum Nachlassverwalter ernannt wirst, desto eher bekommen wir die Vormundschaft.“
    „Wenn du irgendwas brauchst …“, begann Jared.
    „Dann rufe ich dich
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