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Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe
Autoren: Michelle Conder
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ersparen, es anzusprechen.“
    „Ich bin nicht verlegen.“ Er versuchte sich zu erinnern, was genau er eigentlich gesagt hatte. „Das war nicht für dich bestimmt.“
    Lily zuckte gespielt gleichgültig die Schultern. „Ich bin sicher, früher oder später hättest du das Gleiche zu mir gesagt.“
    Langsam fiel es ihm wieder ein. Gott, hatte er wirklich gesagt, dass sie niemand Besonderes war, dass sie nicht zu seinen Kreisen gehörte und dass sie nur hinter seinem Titel her war? Okay, jetzt verstand er nur zu gut, warum sie beleidigt war. Er wäre es auch gewesen.
    Er schob sich das Haar aus der Stirn und lächelte. „Ich weiß, dass du nicht an meinem Titel interessiert bist.“
    „Na, da bin ich aber froh.“
    „Nach letzter Nacht musst du doch wissen, dass du ein besonderer Mensch für mich bist.“
    „So? Wie besonders?“, fragte sie sofort.
    Was für eine Frage war das denn? Er griff sich an den Hemdskragen, doch da hob sie schon die Hand.
    „Du brauchst nicht zu antworten, ich denke, ich kenne die Antwort.“ In ihrer Stimme lag so viel verächtlicher Spott, dass auch er langsam wütend wurde.
    Warum fühlte er sich so schuldig? Sie waren beide erwachsen, sie hatten es beide gewollt. Nicht nur das, sie hatte ihn förmlich angefleht! „Gestern Nacht habe ich keine Beschwerden von dir gehört.“
    „Weil ich mich nicht beschwert habe“, stimmte sie zu.
    „Wo liegt dann das Problem?“
    „Es gibt kein Problem. Wir hatten einen netten Abend zusammen, und das war’s.“
    „Einfach so?“
    „Hättest du gern Blumen zum Abschied?“
    „Lily …“
    Sie rang die Hände. „Tristan, ich kann das nicht!“
    „Wie wär’s dann hiermit?“ Er zog sie an sich und presste seinen Mund auf ihren.
    Ungefähr eine halbe Sekunde wehrte sie sich, dann öffnete sie die Lippen, und er nahm die Einladung an. Seine Hände strichen über ihre Seiten, während Lily sich an seine Schultern klammerte und sich an ihn schmiegte.
    Doch dann löste sie ruckartig den Kuss und stieß ihn von sich. „Wenn du mich noch einmal anrührst, fängst du dir eine“, fauchte sie.
    „Du wolltest es“, behauptete er unbeeindruckt.
    „Nein, du wolltest es. Ich bin darüber hinweg. Sicher, rein körperlich hast du wohl einiges zu bieten, aber ansonsten will ich nichts von dir.“
    Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Was machte er hier eigentlich? Sollte er etwa betteln? Um was? Um eine weitere Nacht? Nicht einmal sein Vater war so dumm gewesen! Wusste sie denn nicht, dass er praktisch jede Frau haben konnte?
    Er lächelte abfällig. Himmel, da hätte er wegen dieser Frau doch fast den Boden unter den Füßen verloren. Und das wegen Sex? Niemals!
    „Gut zu wissen“, murmelte er. „Denn du hast auch nichts, was ich will, Honey Blossom.“
    Ihr Kinn ruckte hoch, wie in Zeitlupe wischte sie sich mit dem Handrücken über den Mund; dann drehte sie sich um und stolzierte zur Tür. Tolle Szene, dachte er nur. Wäre sie noch da, hätte er wahrscheinlich applaudiert.
    Dann fluchte er unterdrückt. Er hasste sie. Gott, wie er sie hasste. Er war heilfroh, dass sie weg war. Warum hatte er nicht gleich auf seinen Instinkt gehört, der hatte es von Anfang an gewusst: Lily Wild machte nichts als Schwierigkeiten.

12. KAPITEL
    Nichts als Schwierigkeiten.
    Die Worte hallten immer wieder durch Tristans Kopf, als er am nächsten Morgen neben Oliver in Frack und Zylinder vor der altehrwürdigen Kathedrale stand und Small Talk mit dem nicht enden wollenden Zug von ankommenden Hochzeitsgästen machte.
    Es war ein strahlend schöner Tag, sogar die Sonne hatte sich entschlossen, zur Feier des Tages herauszukommen – genau wie mindestens die Hälfte aller Paparazzi der westlichen Welt. Die Kombination aus englischer Adelshochzeit und Lily Wilds Anwesenheit hatte sie alle aus ihren Löchern gelockt. Die lokale Polizei hatte Absperrungen aufgestellt, und gemeinsam mit den bulligen Sicherheitsmännern, die schon bei der Premiere von Lilys Film für Ordnung gesorgt hatten, achtete sie darauf, dass die vielen Schaulustigen auch dahinter blieben.
    Wenn Tristan sich heute mehr als nur leicht elend fühlte, dann lag das wohl an dem Scotch, dem er gestern noch reichlich zugesprochen hatte, nach einem Dinner, an das er sich sein Lebtag als das schrecklichste aller Dinner erinnern würde. Den ganzen Abend neben Amanda Sutton sitzen und höfliche Konversation betreiben zu müssen, hatte seine Stimmung unter den Nullpunkt sinken lassen, vor
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