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Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe
Autoren: Michelle Conder
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sofort das Internat gewechselt.
    Mit einem stillen Seufzer kehrte er an seinen Schreibtisch zurück. „Jo, ich habe zu arbeiten. In einer halben Stunde muss ich zu einem Meeting.“
    „Ich weiß, dass du gegen Drogen bist, Tristan, aber Lily ist unschuldig.“
    „Und woher weißt du das?“
    „Ich kenne Lily. Sie hasst Drogen.“
    „Vergisst du da nicht etwas? Die Party an deinem achtzehnten Geburtstag? Und dass ich sie mit einem Joint erwischt habe, als sie noch vierzehn war? Ganz zu schweigen von den Fotos in der Presse, auf denen sie komplett high ist.“
    Jordana schüttelte den Kopf. „Die Fotos sind manipuliert. Die Presse jagt sie schon ihr ganzes Leben – wegen ihrer Eltern. Gerade deshalb ist sie viel zu vernünftig, um sich auf Drogen einzulassen.“
    „Und weil sie ach so vernünftig ist, gab es auch den Skandal zu deinem Achtzehnten, oder was?“
    Jordana verdrehte die Augen. „Das war alles ganz anders, als es ausgesehen hat. Das eine dumme Foto …“
    „Das eine dumme Foto“, fiel er ihr ins Wort, „hätte deinen Ruf zerstört, wenn ich nicht eingegriffen hätte.“
    „Du meinst, wenn du Lily nicht die Schuld zugeschoben hättest.“
    „Lily war schuld!“ Wut und Ärger von vor sechs Jahren meldeten sich erneut. Doch Tristan war niemand, der sein Temperament die Oberhand gewinnen ließ. „Vermutlich hätte ich ihren Stiefvater schon beim ersten Mal unterrichten sollen, dann würde sie heute vielleicht nicht in diesen Schwierigkeiten stecken.“
    Jordana senkte den Blick. „Du hast mir nie Gelegenheit zu einer Erklärung gelassen. Was, wenn der Joint damals gar nicht ihr gehörte? Was, wenn es meiner gewesen wäre?“
    Tristan schnaubte. Er hatte keine Zeit für diesen Unsinn, trotzdem zog er Jordana in seine Arme. Seine Schwester wollte ihre Freundin verteidigen, und dafür liebte er sie umso mehr. Aber so viel Loyalität hatte die leichtlebige Blondine gar nicht verdient. „Du nimmst die Schuld auf dich, weil du sie beschützen willst. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie nichts als Schwierigkeiten macht. Soll ihr Stiefvater ihr helfen.“
    Jordana schluchzte an seiner Brust. „Sie haben sich nie wirklich nahegestanden. Bitte, Tristan! Der Beamte, mit dem ich heute Morgen gesprochen habe, meinte, dass man sie an Thailand ausliefern wird. Das darf ich nicht zulassen!“
    Still fluchend musste er zugeben, dass auch er sich nur ungern vorstellte, wie die schöne Lily Wild in einem thailändischen Gefängnis dahinsiechte. „Jo, ich bin Fachanwalt für Gesellschaftsrecht, und nicht für Strafrecht.“
    „Aber irgendetwas musst du doch tun können!“
    Er ließ seine Schwester los und trat einen Schritt zurück. Unwillkommene Bilder von Lily Wild stürzten auf ihn ein. Seit Jahren schon suchte sie ihn in seinen Träumen heim. Er schloss die Augen, um die automatische Reaktion seines Körpers zu unterbinden, doch das machte es nur schlimmer. Jetzt stand ihm nicht nur ihr Bild vor Augen, sondern er meinte sogar, ihren Duft riechen zu können. Und als Jordana die Hand auf seinen Arm legte, glaubte er für einen Moment tatsächlich, es wäre Lily.
    Er fluchte leise. „Jo, vergiss Lily Wild und konzentrier dich auf deine Hochzeit.“
    Jordana hob kämpferisch den Kopf. „Wenn Lily nicht dabei ist, findet die Hochzeit nicht statt!“
    „Jetzt wirst du melodramatisch.“
    „Und du bist grausam. Lily wird zu Unrecht beschuldigt.“
    „Die Frau ist auf frischer Tat ertappt worden!“
    In Jordanas Miene lag plötzlich tiefer Schmerz. So tief, wie er ihn das letzte Mal bei der Beerdigung ihrer Mutter gesehen hatte. Damals hatte er sich geschworen, dass seine kleine Schwester nie wieder so leiden sollte, dass er alles tun würde, damit sie glücklich sein konnte.
    Doch sie verlangte das Unmögliche.
    „Tristan, ich weiß, du hasst Drogen – wegen Mum. Aber Lily ist nicht so. Sonst setzt du dich doch auch sofort für die gute Sache ein.“
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Das ist der springende Punkt – eine drogenabhängige Schauspielerin lässt sich nicht als ‚gute Sache‘ bezeichnen.“
    Jordana sah ihn entsetzt an, so als hätte er einen unschuldigen Welpen getreten, und er wusste, dass er geschlagen war. Er konnte nicht zulassen, dass seine Schwester so schlecht von ihm dachte. Außerdem ging ihm das grauenvolle Bild von Lily in einer thailändischen Gefängniszelle nicht aus dem Kopf.
    Er stieß die Luft aus. „Das ist ein Riesenfehler, das weiß ich schon jetzt. Und
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