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Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe
Autoren: Michelle Conder
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von sich, als sie leicht zur Seite kippte und ihr Kopf im Schlaf gegen die Scheibe stieß.
    Tristan drehte ihr kurz das Gesicht zu. Eine Gattin, die das genaue Gegenteil dieser Frau war.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sie mit einem Ruck den Kopf wieder aufrichtete. Dann wiederholte sich das Spiel. Das konnte unmöglich gut sein bei ihren Kopfschmerzen …
    Nicht, dass es ihn interessierte. Trotzdem … bevor ihr Kopf erneut gegen die Scheibe prallen konnte, hielt er sie an der Schulter fest. Woraufhin sie sich schlaftrunken umdrehte und sich an seine Seite kuschelte. Ihr Haar kitzelte ihn am Kinn, ihr warmer Atem drang durch den Hemdstoff bis auf seine Haut. Als sie einen zufriedenen Laut hören ließ, der wie ein Schnurren klang, reagierte sein Körper prompt in typisch männlicher Manier.
    Großer Gott! Wenn er sie jetzt zurückschob, würde sie aufwachen. Und, ehrlich gesagt, er konnte gut ohne die Fragen auskommen, die sie ihm stellen würde. Er hatte doch gemerkt, wie mühsam sie sich zurückgehalten hatte. Wenn er nicht vorsichtig war, könnte diese ganze Situation sehr schnell außer Kontrolle geraten.
    Na gut, fünf Minuten würde er ihr geben. Fünf Minuten, dann würde er wegrutschen und sich um die E-Mails kümmern, die auf seinem Smartphone eingegangen waren …
    Zwanzig Minuten später kündigte der Chauffeur an, dass sie da seien.
    Natürlich, als ob er es nicht bemerkt hätte! „Fahren Sie uns zum Hintereingang, Bert“, wies Tristan den Fahrer an und versuchte gleichzeitig, Lily aufzuwecken. Er strich ihr übers Gesicht, worauf sie ihre Wange so vertrauensvoll in seine Hand schmiegte, dass sich ein eiserner Ring um seine Brust spannte.
    Gott, sie war schön! Wie konnte jemand, dem die Natur so viele Vorzüge mitgegeben hatte, einfach alles für Drogen wegwerfen? Sicher, sie hatte ihre Eltern früh verloren, aber andere Menschen hatten ein schlimmeres Schicksal ertragen und waren daran gewachsen.
    Dabei behauptete Jordana, Lily sei vernünftig, bodenständig und zurückhaltend.
    Klar. Und er war der Kaiser von China.
    „Alles in Ordnung, Sir?“
    Na bestens. Zum zweiten Mal wurde er dabei ertappt, wie er vor sich hin träumte. Er musste aufhören, ständig über Lily nachzudenken. Sonst würde er bald vergessen haben, dass er sie weder mochte noch respektierte.
    „Ja, natürlich.“ Er schob sich aus dem Wagen, hob die schlafende Lily vom Rücksitz. Sie schmiegte sich an ihn und schlief weiter. Die Kombination von Schock und Jetlag musste zu viel für sie gewesen sein.
    Auf den höflichen Gruß des Wachmanns reagierte Tristan nur mit einem unverständlichen Laut. Kate, seiner stets effizienten Sekretärin, die im zehnten Stock von ihrem Schreibtisch aufsprang und die Tür seines Büros für ihn öffnete, warf er nur einen warnenden „Fragen Sie erst gar nicht“-Blick zu.
    „Ich bin im Moment nicht zu erreichen“, sagte er noch, dann schob er die Tür mit dem Fuß zurück ins Schloss.
    Er legte Lily auf dem weißen Ledersofa ab. Sie rollte sich zusammen und zog sein Jackett enger um sich, ohne aufzuwachen.
    Die chemische Reinigung würde er vergessen und das blöde Jackett einfach in die Altkleidersammlung geben.

4. KAPITEL
    Ihr war heiß. Viel zu heiß. Und jemand zerrte an ihr, wollte sie nach unten ziehen. Jonah?
    Lily blinzelte und sah sich um. Wo war sie? Das Zimmer war ihr fremd …
    „Fehlt dir dein Freund schon, Honey?“, drang eine männliche Stimme zu ihr.
    Lily stützte sich auf einen Ellbogen. Tristan saß an einem großen Schreibtisch, halb verdeckt durch Stapel von ledergebundenen Büchern und Aktenordnern. Verwirrt starrte sie ihn an, dann stürzten die Ereignisse des Vormittags wieder auf sie ein.
    Der Flug, die Drogen, das Verhör, Tristan …
    „Du hast seinen Namen im Schlaf gerufen, mehrere Male.“
    Wessen Namen? Lily wusste nicht, wovon Tristan sprach. Sie hatte keinen Freund, hatte noch nie einen gehabt. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und übers Gesicht. Schrecklich verschwitzt und verklebt fühlte sie sich, als hätte sie tagelang geschlafen. Das hatte sie doch hoffentlich nicht, oder?
    Sie riskierte einen Blick zu Tristan. Er trug noch immer das weiße Hemd und die rote Krawatte, nur dass er die Ärmel aufgekrempelt und den Krawattenknoten gelockert hatte. Es war also noch immer Freitag, Gott sei Dank.
    Sie sah sich genauer um. Das Büro war erstaunlich groß und – erstaunlich unordentlich. Nicht nur auf dem Schreibtisch stapelten sich
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