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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition)
Autoren: Mary Janice Davidson
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Augen trauen.« Sie schaute mich an, und mir wurde ein wenig unbehaglich zumute, als ich unmissverständliche Bewunderung in ihrem Blick erkannte. »Und das hast du vollbracht? Das ist erstaunlich. Ich bin … erstaunt.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Es … ist einfach sehr, sehr eindrucksvoll.«
    »Hey, ich hab doch bloß ein Versprechen gegeben.« Selbst meiner Eitelkeit wurde diese grenzenlose Heldenverehrung allmählich zu viel. »Ich habe Garrett versprochen, dass ich alles daransetzen würde, Antonia zurückzubringen. Und hier ist sie.«
    »Nein«, sagte Garrett. Die beiden waren jetzt wieder bekleidet, und zwar mit ihren eigenen Sachen. Das war ja interessant. Es bedeutete nämlich, dass Garrett sämtliche Klamotten von Antonia aufgehoben hatte.
    »Hey, stell dein Licht bloß nicht unter den Scheffel. Antonia, er war die ganze Zeit dabei, mit Laura und mir. Stimmt’s, Laura? Du kennst doch den Spruch: ›Ich bin dir in die Hölle und wieder zurück gefolgt.‹ Das hat Garrett wirklich getan!« Hatte ich schon erwähnt, dass ich den Garrett dieses Zeitstroms wirklich mochte? Er war ruhig, blieb jedoch auch unter Druck cool und war absolut zuverlässig.
    Laura hatte schweigend ihren Smoothie geschlürft und nicht viel zur Unterhaltung beigetragen. Das war mir ganz recht, denn die Heldin der Geschichte war ich, und das erzählte ich auch gern jedem, der es hören wollte. Es waren ein paar lange, harte Tage gewesen. Ich konnte gut verstehen, dass sie so erschöpft war, die arme Kleine.
    »Nein«, wiederholte Garrett. Er hatte seinen Strickbeutel mitgebracht und ließ sich von Antonia beim Garnaufwickeln helfen. Was eine Arbeit ist, die ich nie verstehen werde. Die Wolle ist zu einem säuberlichen lockeren Knäuel gewickelt – das der Stricker entrollt. Um es sogleich zu einem neuen festen Knäuel zu wickeln. Dämlich. Wenn ich nur darüber nachsann, spürte ich schon, wie ich vor Langeweile ins Koma zu fallen drohte. »Ihr habt mir überhaupt nichts versprochen«, sagte er.
    »Ja, klar. Jedenfalls kam Satan dann mit ›Hey, du Miststück, das kannst du mir doch nicht in meinem eigenen Wartezimmer antun‹, und ich hab sie angeblafft: ›Dann ruf doch die Cops, du Arsch!‹ Und … Moment mal. Was hast du gerade gesagt, Garrett?«
    »Ihr habt es nicht versprochen.«
    Nun schauten wir alle, auch Antonia, ihn bass erstaunt an.
    »Es geht nicht um das, was Ihr getan habt, sondern um das, was ich getan habe«, erklärte Garrett seelenruhig, während er auberginenfarbene Wolle zu einem auberginenfarbenen Knäuel wickelte. »Als Ihre Majestät zurückkehrte und sich nicht mehr daran erinnerte, dass Jessica schwanger war und dass ich noch lebte … da habe ich gelogen. Betsy möchte sich nicht für einen schlechten Menschen halten, deshalb hat sie mir geholfen. Aber sie hat es nicht getan.« Er schaute mich ungefähr eine halbe Sekunde lang an, ein beiläufiger Blick, bevor er ihn senkte und in seinem Strickbeutel herumwühlte. »Sie hat mir nichts versprochen.«
    Wenn er sich vor meinen Augen aufgebläht hätte, hätte ich nicht erschrockener sein können. Es war schon schwer zu fassen, dass Garrett mehr als einen Satz von sich gab. Aber zu glauben, dass er … einen Plan ersonnen … und diesen dann ausgeführt … und noch dazu gelogen hatte? Das war schier unvorstellbar.
    »Ich … ich …« Ich hasste den neuen Garrett! Ich saß da und glotzte wie ein Goldfisch. »Ich weiß jetzt echt nicht, wie ich darauf reagieren soll.«
    ( Unternimm erst mal nichts! Lass uns später darüber reden, mein Liebes! Ausführlich .) Sinclairs Stimme in meinem Kopf klang zwar grimmig und kühl, doch der Blick, den er auf Garrett richtete, war freundlich. Manchmal finde ich Telepathie wirklich toll.
    ( Ich weiß nicht, was … Ich weiß nicht einmal, was ich davon halten soll. Und noch viel weniger, was ich jetzt machen soll .)
    (Wir reden später darüber. Ausführlich .)
    Lässig nahm ich mein Smoothie-Glas zur Hand und nickte. Sinclair hatte verdammt recht: Wir würden unter vier Augen darüber sprechen. Ausführlich. Ich hatte zwar nichts dagegen, reingelegt zu werden … okay, es machte mir schon was aus. Viel schlimmer wog jedoch, dass Garrett lügen konnte, und zwar so gut, dass niemand seine Worte in Zweifel gezogen hatte.
    »Hey, Marc ist immer noch nicht wieder heruntergekommen! Und ihr wisst doch, dass er darauf bestehen wird, alles haarklein zu hören«, bemerkte ich.
    »Ich glaube, er versucht gerade, eine Mütze
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