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Zwei Wochen danach (German Edition)

Zwei Wochen danach (German Edition)

Titel: Zwei Wochen danach (German Edition)
Autoren: Kathrin Schachtschabel
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sprang
    Mit leichtem Mut und Sing und Sang,
    Da sah sie plötzlich vor sich stehn
    Ein Feuerzeug, nett anzusehn.
    „Ei,“ sprach sie, „ei, wie schön und fein!
    Das muß ein trefflich Spielzeug sein.
    Ich zünde mir ein Hölzlein an,
    wie's oft die Mutter hat getan.“
     
    ***

(Nicole)
    Ich scheuche die Vorwürfe davon, denke nur noch an Renate. Wir müssen etwas tun. Schnell. Auch wenn es vielleicht schon zu spät sein wird.
    „Hol ein Taxi!“, schreie ich Renate fast an.
    Dann renne ich zurück ins Café zu meinen Kindern, die bereits angefangen haben, sich zu wundern.
    Sie bekommen den Auftrag zu zahlen, zu ihrem Vater zurückzugehen und bei ihm zu bleiben.
    „Was ist ...?“, fragt Raphael noch, doch ich bin schon wieder unterwegs nach draußen.
     
    ***

 
     
     
    Und Minz und Maunz, die Katzen,
    Erheben ihre Tatzen.
    Sie drohen mit den Pfoten:
    „Der Vater hat's verboten!
    Miau! Mio! Miau! Mio!
    Lass stehn! Sonst brennst Du lichterloh!“
     
     
    Pit blickt von seinen Bausteinen auf und horcht.
    Er kann noch nicht verstehen, welch schreckliche Geschichte sie da liest. Gott sei Dank. Aber er nimmt den Reim wahr.
    Heike gibt sich Mühe, langsam zu sprechen.
     
    ***

Es hat nicht lang gedauert, bis das Taxi gekommen ist. Ich musste Renate trösten. Sie muss doch durchhalten! Ich kann das nicht allein!
    „Er wird daheim sein. Bestimmt ist er bei euch!“, habe ich zu ihr gesagt und den Taxifahrer ermahnt: “Taufkirchen – Bergham! Beeilen Sie sich!“
    In der Cafeteria war mir Renate weinend in die Arme gefallen.
    „Nicole! Joachim ist weg!“, hatte sie laut gerufen.
    Im nächsten Moment fand sie ihre Beherrschung wieder und zog mich nach draußen.
    „Er will sich was antun!“ Sie hielt mir den Brief unter die Augen. Den Brief von Joachim. Ihre Hand konnte den Zettel kaum ruhig halten.
    Ich war verunsichert, was das sollte. Schnell überflog ich die Zeilen und als ich den Brief sinken ließ, war ich erschüttert.
    Das habt ihr nun von eurem lieben Gott!, dachte ich sarkastisch. So weit hat er euch gebracht!
    Ich spürte, wie mein Adrenalinspiegel von Zeile zu Zeile gestiegen war und auch mein schlechtes Gewissen. War Ralph deshalb so komisch? Hatte er etwas geahnt?
     
    ***

 
     
     
    Paulinchen hört die Katzen nicht!
    Das Hölzchen brennt gar hell und licht,
    Das flackert lustig, knistert laut,
    Grad wie ihr's auf dem Bilde schaut.
    Paulinchen aber freut sich sehr
    Und sprang im Zimmer hin und her.
     
    ***
     
     
     
     

Ich hab keine Lust, so lange hier zu sitzen und nichts tun zu können. Ich werde die Polizei anrufen, denke ich. Die sind vor uns da.
    Renate hat keine Kraft, um Widerstand zu leisten. Ich spüre ihre Zerrissenheit förmlich, als ich den Sachverhalt und die Straße durchgebe.
    Glaubt sie im Ernst, dass Joachim Scherze macht? Die Polizei wird nicht umsonst hinfahren! Scheiß auf die Nachbarn!
    Ich bin wütend. Auf mich und auf Joachim.
     
    ***

 
     
     
    Doch Minz und Maunz, die Katzen,
    Erheben ihre Tatzen.
    Sie drohen mit den Pfoten:
    „Die Mutter hat's verboten!
    Miau! Mio! Miau! Mio!
    Wirf's weg! Sonst brennst du lichterloh!“
     
     
    Marcus ergötzt sich an ihren Worten. Seine Füße zappeln dicht aneinander und Heike kann hören, wie er die Bilder vor seinen Augen tief einatmet.
     
    ***

Der Taxifahrer fährt schon in Unterhaching von der Autobahn ab und nimmt einen Schleichweg. Ich wundere mich erst, aber als ich sein Navi sehe, vertraue ich ihm.
    Ich starre auf die Straße und bin nicht mehr bereit zu denken.
    Auch Renate neben mir ist erstarrt, nachdem sie ihre Hand auf meine gelegt hat.
    Sie weint nicht mehr. Sie ist so ruhig!
    Wir fahren in die Dorfstraße. Gleich sind wir da.
    Als das Taxi abbiegt, sehe ich von weitem ein Blaulicht blinken. Die Ruhe verlässt mich, wenngleich ich erleichtert darüber bin, dass wir nicht als Erste hier sind.
    Bevor uns der Taxifahrer seinen Preis nennen kann, haben wir das Auto verlassen und rennen zum Haus.
     
    ***

Mitten im Lesen ist Pit auf den Po gefallen und hat sich an einem Baustein gestoßen.
    Heike musste zu ihm gehen und ihn trösten.
    Marcus tänzelt ungeduldig auf dem Sofa herum und wartet darauf, wie es weitergeht.
     
    ***  

Ich weiß immer noch nicht, was passiert ist. An der Schwelle zur Haustür ist Renate zusammengesunken und hat für kurze Zeit das Bewusstsein verloren.
    Jetzt liegt sie hinten im Rettungswagen, während wir mit viel zu vielen Stundenkilometern ins Giesinger Krankenhaus fahren.
    Der
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