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Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Titel: Zwei Neue auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Aber sie redeten nicht viel. Und das wenige war ziemlich uninteressant. Da Jerry futterte, sprach vor allem Udo.
    „Nun mach schon endlich, damit wir rüberkommen!“
    „Ich muss erst was Festes im Magen haben, nach dem Zahnarzt. Die laufen uns ja nicht davon“, antwortete Jerry.
    Mücke dachte gerade, wie merkwürdig es doch sei, den noch vor ein paar Wochen als neuen Ritter-Typ gepriesenen Jerry jetzt unter dem Wagen Hegend zu belauschen. So konnte es gehen, wenn sich einer von Anfang an gleich allzu sehr bewährte. Plötzlich wurde die bisher recht einseitige Unterhaltung interessant.
    „Wir kommen gleich!“ rief Udo über die Straße.
    „Schau mal! Was sitzt denn da für ein Typ neben Andreas?“ fragte Jerry.
    „Keine Ahnung!“ antwortete Udo.
    „Das ist Beni!“ Jerry war plötzlich sehr aufgeregt.
    „Meinst du, die haben was spitzgekriegt?“ fragte Udo.
    „Da! Dieter und Klaus. Verdammt!“ schimpfte Jerry.
    „Dann wissen sie alles!“ antwortete Udo. Die Füße, noch eben greifbar vor ihm, entfernten sich zur Seite und eine ihm bekannte Stimme sagte: „Hallo, Sportsfreunde!“
    Klaus und Dieter, die immer noch nicht sahen, auf wen sie zuliefen, hatten den Gehsteig noch nicht erreicht, da trat Dampfwalze in Einschüchterungshaltung, als könne er vor Kraft kaum gehen, hinter dem Wagen hervor. Jerry und Udo reagierten schneller.
    „Vorsicht, Langer!“ brüllte Udo zu Andreas hinüber.
    „Hallo, Sportsfreunde.“
    Um die andere Ecke des Wagens kamen Ottokar, Stefan, Andi und zuletzt Mücke. Endlich erfassten auch Klaus und Dieter die Lage.
    „Einen recht schönen Afternoon“, witzelte der Witzbold.
    „Was tut ihr denn alle in Neustadt?“ fragte Jerry, sichtlich um einen arglosen Ausdruck bemüht.
    „Wir suchen das, was auf der Müllkippe gefehlt hat“, antwortete Stefan.
    Inzwischen hatte man auch auf der anderen Straßenseite bemerkt, dass sich hier etwas zusammenbraute. Die sechs Ebert-Schüler und der lange Andreas standen drohend um Beni herum. Da sprang der auf einmal auf, griff nach dem Langen und im nächsten Augenblick kg der neben dem Tisch. Judo!
    Fast gleichzeitig hatte vor dem Würstchen wagen Dampfwalze Hand an Jerry gelegt, und auch Jerry lag auf dem Boden. Stefan nahm sich Udo vor. Da kamen die Ebert-Leute über die Straße gestürmt. Und jetzt zeigte sich, dass die Schreckensteiner Lebensart auch in Ausnahmesituationen hält.
    „Senf, bitte“, sagte Ottokar höflich und legte dem Würstchenverkäufer ein Geldstück auf die Theke, nahm die flache Schüssel mit der gelben Würze in die eine Hand und fasste mit der anderen Hand mitten hinein.
    „Super!“ jubelte Dieter und folgte mit Andi und Mücke seinem Beispiel.
    Klaus, der sich als letzter bediente, stellte die Schüssel auf die Theke zurück: „Verbindlichen Dank!“
    Als die Ebert-Männer angriffen, klatschten die Ritter jedem eine Ladung Senf ins Gesicht, dass sie fürs erste nichts mehr sahen.
    „Unverschämtheit!“ brüllte der Würstchenbändiger. „Ich rufe die Polizei!“

    „Aufhören! Ihr Lümmel!“ riefen Passanten. Aber da war kein Halten mehr. Auch drüben vor der Eisdiele sammelten sich Neugierige. Andreas hatte sich wieder erhoben und setzte sich schmerzverzerrt auf seinen Stuhl. Beni hatte die Serviererin herbeigewinkt und sagte: „Der Herr bezahlt!“ Ohne sich noch einmal umzusehen, ging er Über die Straße.
    Vor dem Würstchenwagen war die Keilerei in vollem Gange. Jeder der Ritter rang mit einem Gegner. Dampfwalze, das Kraftgebirge, kämpfte gegen zwei.
    „Ich weiß alles“, rief Beni den Rittern zur Aufmunterung zu.
    „Das ist die ganze Blase, die unsere Sachen weg hat.“ Und er sah einen Ebert-Mann, der sich ‘gerade anschickte, Dampfwalze von hinten anzugehen.
    Gleiches mit gleichem — dachte Beni, kam auch seinerseits von hinten und legte den Burschen mit einem Hebelgriff aufs Kreuz, dass er nicht so bald wieder aufstehen würde.
    Das Bild des Kampfes, das sich ihm bot, beruhigte ihn. Selbst der körperlich unterlegen wirkende Mücke führte seinen Gegner mit Geschicklichkeit und schnellen Bewegungen an der Nase herum, dass es eine helle Freude war. Ottokar hatte sich Jerry vorgenommen, und Stefan kümmerte sich hautnah um Udo.
    Die beiden Freunde hielten die beiden Vettern im Schwitzkasten und stießen mit dem Ruf „Hau ruck!“ deren Köpfe gegeneinander. Und da stand, sauber am Gehsteig geparkt, das Motorrad.
    Beni erkannte die Gelegenheit. Er wusste, wie die Fußschaltung
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