Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Titel: Zwei Neue auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
Zeichen.“
    Beni saß dem langen Andreas gegenüber. Er hatte den Kopf weit zurückgelehnt und blies Rauch senkrecht nach oben in die Luft.
    „Es ist also sein Feuerzeug“, sagte Stefan und schaute auf seine Uhr. „Nein, die sind bestimmt noch nicht weg.“
    Andi bog um die Ecke des Camping-Anhängers und kaufte sich auch eine Bockwurst. Laut redend und lachend und mit Musikbegleitung aus einem Transistorgerät kam da eine Gruppe von Jungen auf Fahrrädern die Straße herauf. Vor der Eisdiele hielten sie, stiegen ab und lehnten die Räder gegeneinander. Der lange Andreas hob den Arm, um auf sich aufmerksam zu machen. Lässig schlenderten seine Freunde, sechs an der Zahl, zu dem kleinen Tisch, wo Beni noch immer saß und ihnen entgegensah. Mit Händen und Füßen zogen sich die Jungen Stühle von anderen Tischen her und setzten sich zu Andreas und Beni.
    Die Ritter auf der anderen Straßenseite starrten gebannt hinüber. Keiner biss mehr in seine Bockwurst. Was würde mit Beni geschehen?
    „Sechs Mann und der Lange. Das geht ja“, meinte Dampfwalze zuversichtlich.
    „Ein paar kommen mir bekannt vor. Alles Ebert-Leute“, sagte Stefan.
    Zunächst geschah gar nichts. Die neuen Gaste bestellten bei einer Serviererin. Beni lehnte den Kopf wieder zurück und blies Rauch nach oben.
    „Beni“ sagte Mücke aufgeregt. „Er gibt wieder Zeichen.“
    „Was bedeutet das?“ fragte Andi.
    „Weiß auch nicht“, meinte Ottokar. „Wir haben nur für das Feuerzeug ‘n Zeichen ausgemacht.“
    „Dann hat er noch mehr Sachen entdeckt, die uns gehören“, schloss Stefan.
    „Klar! Den Transistor!“ sagte Dampfwalze. „Der von Werner fehlt doch.“
    „Schaut euch das an!“ rief Andi. „Ja, ist es denn die Möglichkeit?“
    Beni war aufgestanden und verteilte Zigaretten an alle. Ottokar lächelte, blieb aber misstrauisch.
    „Noch haben sie ihn nicht erkannt.“
    „Er macht das goldrichtig“, meinte Stefan. „Er schindet Zeit, um möglichst viel zu erfahren. Da!“
    Stefan deutete hinüber. Beni hatte seine letzte Zigarette verschenkt. Er stand in der Mitte. Abermals legte er den Kopf zurück und blies Rauch senkrecht in die Luft. Dann setzte er sich.
    „Wenn man nur wüsste, was das bedeuten soll?“ masselte Mücke. „Hat er wieder was entdeckt, was uns gehört?“
    Ottokar winkte ab: „Ich glaube, er will uns sagen, dass die ganze Blase mit der Sache zu tun hat.“ Stefan nickte. „Ganz meine Meinung.“
    „Mann!“ schwelgte Dampfwalze und blähte sich auf. „Das wäre ja wie Weihnachten.“
    „Ich brauch mehr Senf!“ murmelte Andi, der mit seiner Bockwurst noch schwer beschäftigt war.
    „Hast du jetzt keine anderen Sorgen?“ fragte Mücke sauer.
    Andi hörte es nicht. Er war schon vorn am Büfettfenster. Doch schneller, als er bei bester Bedienung zu dem gewünschten Senf gekommen sein konnte, stand er schon wieder da und flüsterte: „Vorsicht!“
    Ein bekanntes Brummen wurde laut und lauter. Hinter dem Camping-Anhänger drängten sich die Ritter zusammen. Durch die Spanngardine konnten sie ungehindert am Wurstverkäufer vorbei die Straße überblicken. An der Gehsteigkante hielt ein schwerer Feuerstuhl. Zwei Gestalten erhoben sich und gingen auf den Wurstverkäufer zu. Jerry und Udo.
    „Sie sind’s“, flüsterte Stefan den anderen zu. Jerry bestellte sich etwas, doch er war in dem allgemeinen Straßenlärm nicht zu verstehen.
    „Ich geh mal horchen!“ sagte Mücke leise und kroch unter dem Wagen so weit vor, dass er den beiden mit ausgestrecktem Arm die Schnürsenkel hatte Öffnen können.
    „Magst du nichts?“ hörte er Jerry sagen.
    „Wir essen ja gleich Eis“, antwortete Udo.
    Oben sahen Ottokar und Stefan, wie Jerry in eine Wurst biss.
    Andi und Dampfwalze riskierten Blicke um die Ecken des Wagens. Andi wagte sich ziemlich weit vor; Dampfwalze dagegen kam rasch wieder zurück.
    „Klaus und Dieter sind da!“ flüsterte er.
    „Wo?“ fragte Stefan.
    „Drüben im Fotogeschäft, neben der Eisdiele.“
    „Versuch, ihnen Zeichen zu geben, dass sie nicht rüberkommen“, flüsterte Ottokar.
    Dampfwalze nickte. Kaum war er um die eine Ecke des Wagens verschwunden, kam um die andere Andi zurück.
    „Diese Idioten!“ zischte er. „Drüben sind Klaus und Dieter. Ich hab wie ein Irrer gewinkt, sie sollen drüben bleiben. Aber die schauen überhaupt nicht und kommen pfeilgerade rüber.“
    Mücke unter dem Wagen wusste von alldem nichts. Er versuchte, das Gespräch der beiden zu verstehen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher