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Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Titel: Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)
Autoren: Sandra Braun
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finden. Hier befinden sich die meisten Herbergen und Unterkünfte und diese Straße ist auch der Ausgangspunkt unserer Wanderung.
    St. Jean Pied de Port , Beginn der Reise
    Ein kleines dreistöckiges Haus, sehr gepflegt, wie alle Gebäude der Stadt, wird unsere erste Herberge sein. Und wir haben Glück. Die Unterkunft wird von einer jungen Familie geführt. Zur Familie gehören 8-jährige Zwillinge, zwei Mädchen. Sie sind sehr freundlich und wir fühlen uns wohl. Unser Reich für diese Nacht ist ein Minizimmer von 2x3 Meter, in dem zwei Doppelstockbetten stehen. Zunächst sind wir noch allein und wir hegen die Hoffnung allein zu bleiben , aber zu früh gefreut. Bald klopft es wieder und die Wirtin schiebt zwei junge Männer, etwa 30 Jahre alt, in die Stube. Beide Seiten sind sicher nicht sehr entzückt, finden sich aber mit dieser Tatsache ab. Wir räumen das Feld, damit die beiden Gelegenheit erhalten sich einzurichten und das kann nur gelingen, wenn wir den Raum verlassen.
Im Zimmer neben uns haben 4 Franzosen ein ähnliches Minizimmer bezogen. Sie sitzen bei geöffneter Tür auf den Betten und beobachten das Geschehen auf dem Flur. Direkt vor den Zimmern befinden sich die Waschbecken mit Spiegeln. Als Karola nach dem Duschen ihren Föhn anwirft, bekommen die 4 große Augen. So was haben sie wohl noch nicht erlebt. Eine Rarität auf einer Pilgerfahrt, was Karola da aus ihrer Tasche gezaubert hat. Wahrscheinlich ist sie die einzige Pilgerin, auf dem Weg nach Santiago, die so ein Elektrogerät bei sich führt. Die 4 schauen ihr höchst interessiert und amüsiert bei ihrer Aktion zu und machen immer wieder die Geräusche des Wundertrockner`s nach. Karola lässt das kalt. Sie steht zu ihrem Föhn. Unsere Zimmergenossen sind mit ihrem Einzug schnell fertig - so ein Rucksack ist schließlich schnell entleert - und geben uns zu verstehen, dass wir wieder einziehen können. Wir tauschen uns noch kurz über Woher und Wohin aus. Das wohin ist klar und das Woher - sie kommen aus Mallorca.
Als wir uns eingerichtet haben und wieder frisch sind, versorgen wir das Internet mit den ersten Infos aus dem fremden Land und uns mit einem guten Vino Tinto. Gründe haben wir heute auf jeden Fall. Ein Grund: Karola hat heute Hochzeitstag. Vom Herbergsvater erfahren wir, dass wir um 8 Uhr frühstücken können. Alles ist geklärt und wir gehen in den ersten Stock in unser kleines Zimmer. Glücklicherweise fürchten die beiden Zimmergenossen auch keine Frischluft und so können wir in unsere erste Nacht entschlummern.
    Napoleon-Pfad / Pyrenäen-Überquerung
04. Oktober 2011, Dienstag, St. Jean Pied de Port - Roncesvalles,
25 km, Sonne, 36 °C
    Ich bin bereits vor dem Aufstehen wach und mache mich frisch. Der Wecker ist auf 7 Uhr gestellt und auch unsere beiden Pilgerkollegen haben ihren Wecker zu dieser Zeit gestellt. Wir geben uns die Klinke in die Hand. Karola ist, als ich ins Zimmer komme, gerade am Aufwachen. Ich gratuliere ihr als erste und einzige, an diesem besonderen Tag, ganz persönlich zu ihrem Geburtstag. Solch einen Geburtstag hat sie noch nie erlebt. Auch was noch am Tage folgen wird, geschieht wohl an Geburtstagen eher selten. Karola verlässt dynamisch ihr Nachtlager und wenig später sitzen wir in der Familienküche. Lassen uns vom Familienvater bewirten und genießen unser Frühstück. Bald gesellen sich die Zwillinge und die 4 Männer aus dem Nachbarzimmer zu uns an den Frühstückstisch. Die beiden Mädchen beobachten uns zurückhaltend und die vier Franzosen beginnen flott ein Gespräch. Sie sind neugierig, woher wir kommen. Berlin klingt in ihren Ohren wohl gut, einer der jungen Männer kann etwas deutsch und erzählt uns von seiner Teilnahme am Berlin- Marathon in diesem Jahr. Die vier wollen einige Tage in den Pyrenäen wandern und werden für diese Zeit hier wohnen. Wir verabschieden uns mit einem „Buen Camino“ und bevor wir aufbrechen, machen wir noch einige Aufnahmen. Die jungen Männer sind gerne bereit, das Fotografieren zu übernehmen.
Nun geht es also los, unser großes Abenteuer! „Der Jacobsweg“! Fast 9 Uhr verlassen wir endlich unsere Herberge. In der Stadt in einer Bar, besorgen wir noch unseren Pilgerstempel. Dafür war es gestern schon zu spät. Ab heute werden wir jeden Tag an den Stempeleintrag in unseren Pilgerausweis denken.
    St. Jean Pied de Port , erste Herberge, 4 neugierige Franzosen
    Er ist unsere Eintrittskarte in jede Pilgerherberge am Jacobsweg. Für manche Pilger entwickelt sich die
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