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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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sich fest binden wollte. Jetzt musste er seinen Verstand benutzen, um es wiedergutzumachen. Dabei wusste er genau, dass es dem General schwerfiel, ihm zu glauben. Er selbst hätte sich diesen Sinneswandel ja auch nicht so einfach abgenommen, wenn er an Walts Stelle gewesen und Shelby seine Nichte wäre. Walt würde ihn offenbar wohl noch eine Zeit lang quälen. Luke vermutete, dass es einfach dazugehörte.
    Dann ging die Haustür auf, und Shelby rauschte herein. Die beiden Männer erhoben sich, doch Luke war schneller bei ihr und legte ihr den Arm um die Taille. „Hast du alles erledigt?“, fragte er leise.
    „Hmm“, antwortete sie und lächelte. „Ich konnte mich nicht schneller losreißen.“ Shelby hatte Virgin River verlassen, ohne Lukes Helfer Art Auf Wiedersehen zu sagen. Das war an sichnoch kein Verbrechen, aber Art war ein dreißigjähriger Mann mit Downsyndrom, und einfach ohne Erklärung oder Abschied zu verschwinden, hatte ihm den Eindruck vermittelt, verlassen worden zu sein.
    „Er war nicht böse auf mich – nur beunruhigt.“
    Dann wandte sie sich an ihren Onkel. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe, dass ich wieder zurückkomme, Onkel Walt. Ich musste erst noch etwas mit Luke klären.“
    Walt betrachtete das schöne, strahlende Gesicht seiner Nichte. Ihre haselnussbraunen Augen glänzten, und ihre Wangen waren vor lauter Aufregung gerötet. Doch das war nicht weiter überraschend. Ein Blick in Lukes Gesicht verriet ihm viel mehr. Luke hatte immer die Ausstrahlung eines bösen Jungen besessen. Eine Aura, die ihn gefährlich und jähzornig erscheinen ließ. Bis jetzt. Auf einmal waren seine rauen Kanten verschwunden und sein Gesichtsausdruck war ungefähr so feindselig wie der eines Hundewelpen.
    Lachend schloss Walt seine Nichte in die Arme und drückte sie fest an sich. „Shelby, Shelby“, sagte er und schaute sie grinsend an. „Es sieht so aus als hättest du diesen Kerl gezähmt. Er scheint überhaupt keinen Kampfgeist mehr zu haben.“
    „Gott sei Dank“, erwiderte sie. „Ich glaube nicht, dass ich es noch länger ausgehalten hätte. Er war wirklich ganz schön anstrengend. Trotzdem muss Luke noch ein bisschen an sich arbeiten, deshalb werde ich jetzt bei ihm wohnen. Ich komme aber jeden Tag hierher und helfe dir, so wie immer, mit den Pferden.“
    Shelby beugte sich hinunter, um die beiden Labradore zu kraulen. „Wo ist Muriel?“„In Hollywood. Sie dreht einen Film.“
    „Sag bloß?“, fragte Shelby breit grinsend. „Wie beeindruckend.“
    Muriel hätten die neuen Nachrichten gefallen, dachte Walt. Obwohl er Muriel erzählt hatte, dass er sie in allem, was ihr Herz begehrte, unterstützen würde, fühlte er sich nicht wie eine Stütze. Stattdessen war er eifersüchtig, einsam und stand total neben sich. Die Neuigkeiten von Shelby und Luke verstärktendieses Gefühl noch.
    Walt versuchte, es zu ignorieren. „Luke?“, sagte er und suchte Lukes Blick. Als Walt sich Lukes Aufmerksamkeit sicher war, nickte er ihm kurz zu. Das genügte. Luke Riordans Augen strahlten, als ob er von innen leuchtete.
    In der Nacht läutete das Telefon auf Walts Nachttisch. Er dachte zuerst, es sei Shelby, die ihre Sachen bei Luke untergebracht hatte, und hoffte, dass nichts schiefgelaufen war. Als Nächstes dachte er an Vanessa, Paul und den kleinen Matt, seinen Enkel. Auch Tom schoss ihm durch den Kopf. Doch ein mitternächtlicher Anruf auf West Point war höchst unwahrscheinlich.
    „Walt“, hörte er Muriels Stimme, bevor er sich gesammelt hatte, um angemessen zu reagieren. „Liebling, es tut mir leid … Ich weiß, wie spät es ist.“
    Liebling? Hatte sie ihn Liebling genannt? Aber in Hollywood nannte vermutlich jeder jeden Liebling. „Ist schon in Ordnung“, erwiderte er verschlafen. „Wie geht es dir?“
    „Mir geht’s gut. Ich habe zum ersten Mal seit Tagen Zeit, dich anzurufen. Doch das wird nicht so bleiben. Hoffe ich jedenfalls.“
    „Was ist los?“
    „Na ja. Eine ganze Menge. Die Produktionsfirma gibt an allen wichtigen Orten in der Stadt kleine Partys, um schon einmal die Begeisterung für unseren Film anzufachen, indem sie uns Schauspieler auf diese Partys schickt. Ich lese mich in die Rolle ein und verbringe ziemlich viel Zeit mit dem Drehbuchautor, der meinen Text, sobald ich ihn auswendig gelernt habe, wieder ändert. Ich probiere meine Garderobe, spreche mit dem Produktionsdesigner über das Storyboard, nehme Einladungen zu Mittagessen, Drinks,
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