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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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ungewiss sei, und reiste ab.“
    Walt lehnte sich zurück. Shelby war fünfundzwanzig und Luke achtunddreißig Jahre alt. Von Anfang an hatte Walt befürchtet, dass die Beziehung seiner Nichte zu diesem kantigen Hubschrauberpiloten schmerzlich für sie enden würde. „Warum überrascht mich das jetzt nicht?“, erwiderte Walt unfreundlich.
    „Ich habe sie gehen lassen, Sir, weil ich dachte, dass es besser sei. Ich fand den Gedanken, dass sie jemandem wie mir vertrauen könnte, furchtbar.“
    Walt grinste. Er selbst hätte es nicht besser ausdrücken können. „Ich hätte Sie einfach erschießen sollen“, sagte er. „Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht.“
    Luke gelang es nur mühsam, seine Verärgerung zu unterdrücken. „Das kann ich mir vorstellen, Sir.“ Luke hatte noch nicht lang genug seinen Militärdienst quittiert, um die Hierarchie außer Acht zu lassen. Für ihn würde der General immer der General bleiben, und darum verdiente er den entsprechenden Respekt, auch wenn er sich wie ein Mistkerl benahm und Lukes Leben bedrohte.
    „Sie sollten sich lieber bei meiner Nichte entschuldigen, statt bei mir“, meinte Walt.„Darum habe ich mich schon gekümmert, Sir. Unglaublicherweise hat sie mir verziehen.“
    „Sie haben mit ihr geredet?“
    „Ja, Sir. Sie ist zurück und war höllisch sauer auf mich, aber ich habe mich ihrer Gnade ausgeliefert, und sie hat mir noch eineChance gegeben. Diesmal werde ich es nicht vermasseln.“
    Walt machte große Augen und zog die buschigen schwarzen Augenbrauen hoch. „Shelby ist zurück?“
    „Ja, Sir. Sie bat mich, Ihnen zu sagen, dass sie gleich hierherkommt. Sie hat noch etwas zu erledigen, und ich wollte vorher mit Ihnen sprechen.“
    „Um sich zu entschuldigen“, grummelte Walt. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich meine Nichte gerne sehen.“
    „Sie wird gleich hier sein. Doch da ist noch etwas anderes. Ich hätte gerne Ihr Einverständnis, bevor ich Shelby bitte, meine Frau zu werden.“
    Walt knirschte mit den Zähnen. „Sie strapazieren Ihr Glück aber wirklich.“
    „Oh, Sie wissen noch nicht mal die Hälfte.“ Luke lachte in sich hinein. „Ich bin jetzt fast neununddreißig Jahre alt und will das volle Programm. Dabei gehört das nicht einmal zu Shelbys Bedingungen – aber ich will es so. General Booth, Ihre Nichte bedeutet mir alles. Ich kann nicht mehr ohne sie leben. Ich dachte, es ginge vielleicht. Ich habe es sogar versucht, aber es ist zu spät. Ich liebe Shelby. Ich werde sie immer lieben. Für den Rest meines Lebens.“
    Walt setzte sich aufrecht hin und rutschte unruhig auf dem Sessel herum. „Was ist mit ihrer Ausbildung? Mit ihrer Familie? Ich glaube zwar auch, dass meine Nichte eine Familie haben will, aber falls ich mich nicht irre, hatte ich Sie sagen hören, dass Sie nicht …“
    „Sie haben vermutlich schon eine ganze Reihe von Dingen von mir gehört. Ich hatte ja auch gedacht, dass ich es so meine, doch das ist nicht der Fall, Sir. Shelby kann von mir verlangen, was sie will. Sie kann machen, was sie will – ich werde sie unterstützen. Und ich werde Shelbys Zeit nicht verschwenden, Sir. Wenn sie mich heiratet, gebe ich ihr alles, was ich habe, und gehe mit ihr, wo immer sie hinwill. Sie wird mein Haus nie wieder in dem Glauben verlassen, sie sei mir egal. Das hätte der schlimmste Fehler meines Lebens werden können.“Unfreiwillig musste Walt lächeln. „Sie haben Ihre Lektion gelernt, mein Junge, was?“
    Luke störte es nicht, dass sein Militär-Idol ihn „mein Junge“ nannte. Aber dass der Mann die Wahrheit so lässig ausgesprochen hatte, traf ihn gewaltig.
    „Oh Mann“, stieß er kopfschüttelnd aus. „Sie ahnen nicht, wie recht Sie haben.“Walt lehnte sich wieder zurück. „Es gefällt mir, Sie so demütig zu sehen, Riordan. Was wäre, wenn ich Ihnen meine Erlaubnis nicht geben würde?“
    „Oh, dann werde ich trotzdem um Shelbys Hand anhalten. Ich werde ihr erklären, dass Sie nicht damit einverstanden sind, und bitte sie dennoch um ihr Jawort. Allerdings würde ich es diesmal gerne richtig machen, Sir. Ich habe schon genug Fehler gemacht – und will nicht noch mehr machen.“
    „Hmm“, murmelte Walt. „Das ist vermutlich nicht die einzige Überraschung …“
    „Sir?“
    „Ich hatte Sie gar nicht für so intelligent gehalten.“
    Luke schüttelte den Kopf. Nun bekam er, was er verdiente. Er war mit der Nichte des Generals ins Bett gegangen und hatte ihr erzählt, dass er kein Typ war, der
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