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Zurück in den Armen des Prinzen

Zurück in den Armen des Prinzen

Titel: Zurück in den Armen des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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Ministern beraten. Sie haben argumentiert, dass es ein Fehler wäre, die alten Gesetze zu ändern, weil Castaldinien dadurch einen Teil seiner Identität verlieren würde. Ich habe dagegengesetzt, dass die Zukunft Castaldiniens in Gefahr wäre, falls es uns nicht gelingt, einen fähigen König zu wählen. Und vorgestern bin ich während der Sitzung für zehn Minuten ohnmächtig geworden.“
    Phoebe fuhr erschrocken auf, aber Benedetto griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Mir konnte nichts Besseres passieren“, erklärte er und lächelte schief. „Mein Zustand bringt sie endlich dazu, zu begreifen, dass wir nicht länger warten können und einen dieser drei Männer wählen müssen.“
    Sanft entzog Phoebe ihm die Hand, weil sie nicht wollte, dass er ihr Zittern bemerkte. „Das ist ein gewaltiger Schritt für den Kronrat“, sagte sie. „Wenn er zustimmt, das Nachfolgegesetz zu ändern, ist das Problem gelöst, nicht wahr?“
    Er verzog das Gesicht. „Keineswegs. Jeder dieser drei Männer hat Grund genug, mich und Castaldinien im Stich zu lassen. Sie haben jedes Recht, uns unserem Schicksal zu überlassen, ohne sich dabei auch nur im Geringsten schuldig zu fühlen.“
    „Aber Ihr seid der König. Ich weiß, dass es solch eine Situation noch nie gab, doch Ihr habt die Macht, sie zum Dienst am Vaterland zu zwingen.“
    Er schaute zu ihr auf und lachte harsch, was sein Gesicht noch mehr verzerrte. „Du weißt ja gar nicht, wie wenig Macht ich über diese Männer habe. Ich kann sie weder zu irgendetwas zwingen, noch darf ich es wagen, sie noch mehr gegen mich aufzubringen, als ich es schon getan habe. Denn sonst haben wir keine Chance mehr, Castaldinien einen fähigen König zu geben und das Land zu retten.“
    „Ein Mann, der so viel Macht besitzt und sie nicht dafür einsetzt, sein Land zu retten, ist es nicht wert, die Krone von Castaldinien zu tragen“, bemerkte Phoebe streng. „Was ist mit dem Paragrafen, dass der zukünftige König sich um sein Land verdient gemacht haben muss?“
    „Oh, glaub mir, sie alle haben sich um Castaldinien verdient gemacht. Mehr als ich jedenfalls.“
    „Ich weigere mich, das zu glauben.“
    „Danke für dein Vertrauen, figlia mia , aber ich hatte immerhin vierzig Jahre Zeit, ordentliche Arbeit zu leisten, und glücklicherweise ist mir mehr gelungen, als mir misslungen ist. Aber ich habe viele Fehler gemacht. Mir diese drei Männer zu Feinden zu machen war mein größter Fehler. Doch ich werde alles tun, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Der Kronrat hat beschlossen, dass wir zunächst jenen Kandidaten fragen, der das kleinste Übel darstellt.“
    Obwohl es so außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit lag, wusste Phoebe, welchen Namen er nun nennen würde.
    Am liebsten hätte sie auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre davongerannt.
    „Du kennst ihn gut. Es handelt sich um den Sohn meines verstorbenen Cousins Osvaldo. Prinz oder vielmehr Exprinz Leandro D’Agostino.“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und grub ihre Fingernägel in ihr Fleisch. Nie hätte sie gedacht, dass dieser Name sie so aus der Fassung bringen konnte. Acht Jahre lang hatte sie gegen ihre Sehnsucht, gegen ihr Verlangen, gegen die Erinnerungen gekämpft und geglaubt, alles sei überwunden.
    Leandro. Der Mann, den sie über alles geliebt hatte. Für den sie ihren Stolz und ihre Unschuld geopfert hatte. Der Mann, für den sie nichts als eine Affäre gewesen war, so wie vermutlich viele andere auch. Der Mann, der wie eine Dampfwalze durchs Leben ging und alles plattmachte, was ihm im Wege stand, damit er umso größer und strahlender dastand. Und dieser Mann war für Castaldinien das geringste Übel? Was waren dann die anderen beiden?
    Das Einzige, was sie ein wenig versöhnlich stimmte, war, dass König Benedetto, der Leandro einst aus Castaldinien verbannt hatte, nun milder und sogar mit einer Spur Zuneigung von seinem Neffen sprach.
    „Der Junge war erstaunlich, von Anfang an“, schwärmte der König. „Er konnte alles und hatte in allem Erfolg. Er hat ein Wirtschaftsimperium aufgebaut und war der beste Botschafter in den Vereinigten Staaten, den Castaldinien jemals hatte. Dabei war er damals erst achtundzwanzig!“
    Phoebe nickte zustimmend. Das war fast zehn Jahre her, und damals, bei der Märchenhochzeit ihrer Schwester, hatte sie ihn kennengelernt.
    „Doch dann haben wir uns entzweit“, fuhr Benedetto fort. „Wir hatten extrem unterschiedliche politische Ansichten, und irgendwann, wie du
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