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Zur Liebe verurteilt

Titel: Zur Liebe verurteilt
Autoren: Jude Deveraux
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Geschenken, weil die Leute mir immer nur nützliche Sachen, ihr dagegen lauter schöne Dinge schenkten. Das führte dazu, daß ich 25 Meter gelben Seidenstoff mit eingestickten Schmetterlingen, sie zehn Bände über das Leben Byrons bekam und wir beide unzufrieden waren. Aber sie tat es aus Liebe zu mir.«
    »Sie mögen Byron.«
    »Ich liebe Bücher. Und ich studiere gern. Ich bin die Sensible, und Rowena ist der Star. Wenn ich sehe, daß Flammen aus einem Haus schlagen, rufe ich die Feuerwehr. Ich stürze mich nicht ins Feuer, ich renne vor ihm davon.«
    »Dann bin ich mehr so wie Sie«, sagte Cole lächelnd.
    »O nein«, sagte sie mit Nachdruck. »Sie, Mr. Hunter, sind wie Rowena.«
    Das sagte sie in einem Ton, als wäre es die schlimmste Beleidigung, die man ihm je zugefügt hatte. Zuerst wollte er aufbegehren. Aber wogegen? Sie hatte ihre Schwester ja in den höchsten Tönen gepriesen.
    »Ich habe ausgiebige Erkundigungen über Sie eingezogen, Mr. Hunter. Sie sind genauso todesverachtend heldenhaft wie meine Schwester. Sie handeln sofort und denken erst später. Aus bestimmten Quellen weiß ich, daß Sie zwei Weidekriege geschlichtet haben, und dabei gab es weniger Tote als vorher befürchtet wurde.«
    Gegen seinen Willen kam er auf ihre frühere Bemerkung zurück. »Nein, Ma'am, ich bin, wie Sie sehen, nur ein alternder Revolverheld.«
    »Ja, vom Äußeren her. Und es stimmt, daß Sie keine Zukunft mehr haben. Wenn Ihre Sehkraft nachläßt, sind Sie erledigt. Soviel ich weiß, haben Sie kein Geld auf der hohen Kante, weil Sie oft für wenig oder nichts gearbeitet haben. Auf der einen Seite sind Sie ein Held, auf der anderen ein Dummkopf.«
    »Sie verstehen es, einem Mann zu schmeicheln, Miß Latham. Mir unverständlich, warum Sie nicht verheiratet sind und ein halbes Dutzend Kinder haben.«
    »Gegen Beleidigungen von männlicher Seite bin ich immun. Also brauchen Sie es gar nicht erst zu versuchen. Ich will Sie nur für einen Job engagieren. Das ist alles. Nach zwei Wochen sind Sie von meinem Anblick für immer befreit.«
    »Und warum wünschen Sie, daß ich Sie heirate?«
    »Sie sollen mich ja gar nicht wirklich heiraten, sondern sich nur für meinen Ehemann ausgeben. Und zwar zwei Wochen lang. So lange, wie meine Schwester hier in Texas bei mir zu Besuch ist.«
    »Das macht mich neugierig, Miß. Warum gerade ich? Meinen Sie nicht auch, daß ein alternder Revolverheld die schlechteste Wahl für einen Ehemann ist?« Sie hatte inzwischen zwar einiges Nette über ihn gesagt, aber die Bemerkung über sein Alter war ihm unter die Haut gegangen. Und dann die Sache mit seiner Sehkraft. Er konnte doch heute noch so scharf sehen wie mit 18. Na ja, kann sein, daß die Buchstaben in der Zeitung etwas kleiner geworden waren, aber ... Er verfolgte den Gedanken nicht weiter. Noch eine herabsetzende Bemerkung von ihr, und er würde sie erwürgen.
    »Meine Wahl ist gerade deshalb auf Sie gefallen, weil Sie so sind, wie Sie sind. Ich möchte auf meine Schwester ... Eindruck machen.« Wie in Verzweiflung hob sie die Hände: die erste Emotion, die sie zeigte. »Wer versteht schon, was Liebe ist? Ich bestimmt nicht. Wenn man einen Mann heiratet, soll man sich meiner Meinung nach einen nehmen, der für einen sicheren Lebensunterhalt sorgt, verläßlich ist und ein guter Vater zu werden verspricht. Aber andere Frauen denken nicht so. Sie wünschen sich einen gefährlichen Mann, der ausgesprochen dumme, ja, kindische Dinge tut. Zum Beispiel schneller schießt als seine Gegner. Kurzum, Mr. Hunter, die meisten Frauen wünschen sich einen Mann, wie Sie es sind.«
    Cole blieb die Luft weg. Er vergaß sogar, die Zigarre weiterzurauchen. Er war auf einmal so fasziniert von ihr, daß er auf einem brennenden Pulverfaß hätte sitzen können, ohne es zu merken. »Und ich würde Eindruck auf Ihre Schwester machen?« fragte er leise.
    »O ja. Sie sind genau der Typ, der auf Rowena Eindruck machen wird. Sie ähneln ihrem Jonathan, nur daß er seine ... Sie würden es wohl nicht Talente nennen ... sagen wir also, er hat seine Fähigkeiten dazu benutzt, um eine irre Menge Geld zu machen, indem er andere Leute in Angst und Schrecken versetzt.«
    »Hört sich ja so an, als sei er ein richtiger Teufel.«
    »Ist er auch. Aber gerade das scheint den Frauen zu gefallen. Ich will damit nicht sagen, daß Jonathan ein schlechter Mensch ist. Man hält ihn allgemein für einen sehr guten Geschäftsmann. Und in seiner Art ist er ebenso verständnisvoll wie
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