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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
Autoren: Janet Chapman
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französischen Akzents. Aber warum sollte sie hier für Tom arbeiten, wenn der Waldbesitz ihrer Familie so groß ist wie halb Maine?«
    »Ich kenne André Segee«, sagte Grady nachdenklich. »Und er schien mir nicht der Mann zu sein, der eine Frau auch nur in die Nähe seines Betriebes lässt. Wie alt ist diese Anna Segee?«
    »Sie kann keinen Tag älter als zweiundzwanzig sein«, erklärte Ethan.
    »Vielleicht ist sie Andrés Tochter, die Streit mit ihrem Vater hatte«, mutmaßte Grady.
    »Warum möchte André Segee keine Frauen in seinem Betrieb?« , fragte Sarah. »Die schwere körperliche Arbeit übernehmen doch die Maschinen.«
    »Es ist noch immer eine männlich dominierte Branche«, antwortete Grady. »Und André hat mindestens zwei, wenn nicht drei Söhne, die das Geschäft übernehmen werden.«
    Ethan goss sich eine Tasse Kaffee ein. »Wir wissen nicht, ob Anna überhaupt mit den Segees in Quebec verwandt ist«, erwiderte er und setzte sich an den Tisch. »Aber ich weiß jetzt mit Sicherheit, dass ich nicht im Sägewerk arbeiten möchte. In Bishops Laden ist mehr Wirbel als in Greenville im Sommer.«
    »Lass uns eines klären«, sagte Grady und blickte Ethan mit zusammengekniffenen Augen an. »Du bist einem Ladegerät in den Weg getreten?«
    Ethan begegnete dem Blick seines Vaters nicht ganz. »Hm, ja.«
    »Und du hast die Absicht, Bishops Vorarbeiterin als Dank, dass Sie dir das Leben rettete, zu feuern, sobald uns
der Betrieb gehört, oder nicht?«, fragte Grady in sanftem Flüsterton.
    Ethan blickte ihm direkt in die Augen. »In einem Sägewerk haben Frauen nichts zu suchen.«
    »Tom Bishop ist anderer Meinung.«
    »Bishop wird alt«, entgegnete Ethan. »Er ist offenbar nicht mehr ganz richtig im Kopf. Werde ich Boss von Loon Cove Lumber sein oder nicht? Mit der Befugnis, Leute einzustellen und zu feuern?«
    »Wenn die Papiere unterschrieben sind, geht Tom Bishop sofort nach Florida«, erzählte Grady. »Ich konnte ihn nicht überreden, auch nur einen Monat länger zu bleiben und uns in der Übergangszeit zu helfen. Und du hast keine Ahnung, wie man ein Sägewerk führt. Bleibt nur Anna Segee.«
    »Es muss dort doch kompetente Männer geben«, sagte Ethan. »Bishop hat dreißig Leute.«
    »Und er hat Anna als Vorarbeiterin eingestellt.«
    Ethan starrte ihn finster an. »Habe ich nun freie Hand oder nicht?«
    »Kommt darauf an. Willst du dir ins eigene Fleisch schneiden? Loon Cove Lumber schreibt jetzt schwarze Zahlen, wenn du aber etwas reparierst, was gar nicht kaputt ist, wird es nicht lange so bleiben. Uns hat die Sache viel gekostet.«
    »Also gut, ich werde sie nicht feuern.« Ethan führte die Tasse an den Mund und grinste dahinter. »Es sei denn, sie zwingt mich dazu.«

3
    K ein Wunder, dass Sie hier in der Gegend keine Freunde finden, wenn Sie die Leute so empfangen«, sagte Tom, als er von einem Ohr zum anderen grinsend aus seinem Truck stieg. Er deutete auf die Flinte in ihrer Hand. »Ist sie geladen?«
    Anna klappte die uralte Waffe auf und schaute durch den leeren Lauf in den Himmel. »Ich traue Samuels alten Patronen nicht. Und ich hatte keine Zeit, neue zu kaufen.«
    »Dann besorgen Sie sich lieber gleich eine neue Schrotflinte. Die da könnte glatt nach hinten mitten in Ihr Gesicht losgehen.«
    Anna lehnte die nutzlose Waffe im Hausinneren an die Wand und drehte sich wieder zu Tom um, der die Verandastufen heraufkam.
    »Schrecklich, wie Sie aussehen«, erklärte er nach einem Blick in ihr Gesicht.
    »Danke.« Sie beugte sich zur Seite, um hinter ihn zu gucken. »Was haben Sie da?«
    »Es wird Ihre Wehwehchen heilen. Mildred hat für Sie einen Blaubeerkuchen gebacken.« Er zog einen tiefen, schwer aussehenden Teller hinter seinem Rücken hervor. »Und das da«, setzte er hinzu, griff in seine Tasche und holte eine Halbliterflasche heraus, »ist von mir.«
    Anna öffnete die Schokomilch auf der Stelle, trank einen tiefen Schluck und wischte ihren wunden Mund vorsichtig am Ärmel ab. »Danke.« Sie lächelte Tom zu. »Das habe ich gebraucht.«
    »Und jetzt sagen Sie mir, auf wen Sie schießen wollten.« Er scheuchte sie vor sich ins Haus.
    »Sie müssen ihnen unterwegs begegnet sein«, antwortete sie und ging voraus in die Küche. Tom erwartete natürlich, dass sie Mildreds milde Gabe mit ihm teilen würde.
    »Ich bin an einer Karre voller Anzugträger vorübergefahren. Ich schätze also, dass es die Bauleute und nicht die Historiker waren.« Er setzte sich auf einen Stuhl am Tisch und warf
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