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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
Autoren: Janet Chapman
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sie sich bequem hingelegt hatte, und träumte von Ethan Knight, wie er in jenem längst vergangenen Sommer zur ihrer Rettung herbeigeeilt war.

2
    E than hatte das Gefühl, die Strecke um den See würde kein Ende nehmen, als er nach Hause fuhr. Mit einer lauten Verwünschung haute er auf das Lenkrad ein. Nicht zu fassen! Man hatte ihn gefeuert. Ausgerechnet an seinem ersten Tag im neuen Job! Er hatte sich bei Loon Cove Lumber gar nicht richtig umsehen können.
    Genau das hatte er nämlich getan, als er vor den Lader gelaufen war, den diese überhebliche Vorarbeiterin steuerte. Fast wären sie beide durch seine Schuld ums Leben gekommen. Nachdem sie dem Tod im Wrack knapp entgangen war, hätte er sie fast mit seiner Faust ins Jenseits befördert. Verdammt! Er hatte nicht wissen können, dass der Vorarbeiter eine Frau war. Er hatte nur gesehen, dass eine zornentbrannte Gestalt mit einem Stück Eisen auf ihn losgegangen war, dann hatte sein Instinkt die Oberhand gewonnen.
    So wie Anna ihm instinktiv das Leben gerettet hatte, als sie den Lader in den Graben lenkte.
    Wieder haute Ethan auf das Lenkrad ein, als er an der Zufahrt zu seinem alten Zuhause vorüberfuhr, das nun in Schutt und Asche lag. Er hätte bleiben und seiner Familie helfen sollen, sich im Sport-Camp drei Meilen weiter am Seeufer einzurichten, aber nein. Alle hatten darauf bestanden, dass er heute seinen neuen Job bei Loon Cove Lumber antreten sollte.
    Zu Mittag wurde Ethan klar, dass er lieber ganz tief in den Wald hätte fahren sollen als nach Hause.
    »Man hat mich gefeuert«, sagte er zu seiner elfjährigen Nichte Delaney.
    »Gefeuert!«, wiederholten sein Vater und sein jüngerer Bruder Paul unisono.
    Ethan blickte sie finster an. »Dieses verrückte Frauenzimmer hat mich entlassen!«
    »Frauenzimmer?«, fragte Delaney, die an seinem Ärmel zog, um sich wieder seine Aufmerksamkeit zu sichern.
    »Entlassen?«, wiederholte Paul.
    »Na ja, ich habe sie glatt umgeworfen, dass sie auf ihrem Hintern … ihrem Gesäß gelandet ist«, erklärte Ethan dümmlich.
    »Du hast sie geschlagen?« Delaney konnte es kaum fassen.
    »Was?«, rief Grady laut.
    Ethan sah seinen Vater zur Hintertür eilen, vermutlich, um einen Eimer zu holen, da Grady die Gewohnheit hatte, seine Söhne mit kaltem Wasser zu überschütten, wenn er wütend auf sie war.
    Delaney versetzte ihm einen Rippenstoß. »Schäm dich!«, rügte sie ihn.
    »Da wusste ich noch nicht, dass sie eine Frau ist«, wiederholte er, wobei ihm deutlich bewusst war, dass er seine Geschichte falsch aufgebaut hatte.
    Seine Schwägerin Sarah schüttelte den Kopf, dann aber zog sie einen Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln hoch. »Bei Loon Cove Lumber gibt es eine Frau, die in der Position ist, dich zu feuern?« Sie lachte. »Das hätte ich zu gern gesehen.«
    Ethan hob die Hand, um seinen Vater abzuwehren, der den Eimer eben an der Spüle gefüllt hatte. »Ich wusste nicht, dass es eine Frau ist!«, verteidigte er sich. »Sie trug einen Arbeitshelm und kam mit einem Montiereisen auf mich zu, so wütend, dass sie nicht gezögert hätte, es anzuwenden.« Er fuhr mit der Hand durch sein Haar. »Ich reagierte und holte aus. Erst als sie umsank und der Helm herunterfiel, war ihr Haar zu sehen.« Er sah Sarah und Delaney flehentlich an. »Ich dachte, es wäre ein kleiner, drahtiger Franzose.«
    »Und warum ging sie mit einem Montiereisen auf dich los?«, fragte Paul.
    »Ich … ähm … also, ich geriet ihrem Ladegerät in die Quere. Es hatte eine volle Gabel Holz geladen, und sie musste die Maschine in den Graben fahren. Die kippte prompt um, verlor die Stämme und landete auf der Seite.« Ethan schloss die Augen. »Die Dame kletterte fluchend heraus und schwang das Stück Eisen.«
    »Aber wer ist sie?«, wollte Alex wissen. »Wie kommt es, dass wir von ihr noch nichts gehört haben?«
    Ethan schüttelte den Kopf. »Eine dumme Sache. Aber nach allem, was ich mitbekommen habe, respektieren die Männer sie. Ron Davis begleitete mich auf ihre Anweisung hin zu meinem Truck und sagte, sie könne mit allem, was einen Motor hat, besser umgehen als jeder Mann im Betrieb. Er sagte, sie hieße Anna Segee. Bishop hat sie vor drei Monaten eingestellt, als sie in die Stadt kam.«
    »Segee?«, wiederholte Alex und runzelte die Stirn. »So wie in Segee Logging and Lumber in Quebec?«
    »Woher soll ich das wissen?« Ethan schüttelte den Kopf. »Mit den Segees in Quebec kann sie unmöglich verwandt
sein, trotz ihres leicht
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