Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
ignorierend kroch sie nach vorne und spähte über die Rückenlehne.
    »Er hätte eine Überraschung für nachher sein sollen.« Ethan richtete sich neben ihr auf die Knie auf und griff auf den Vordersitz. »He, hör auf, an deiner Schleife zu kauen, sie wird ganz nass und verdrückt. Na, komm schon, kleines Hundevieh.« Er hob etwas über die Kopfstütze und ließ es in ihren Schoß plumpsen.
    Der zappelnde Schatten leckte ihre Hände ab. »Ein Hündchen!«
    Ethan knipste eine der schwachen Leselämpchen an der Deckenkonsole an, und Anna lachte laut, als der Welpe
hochsprang und seine kleine rosa Zunge ihr ins Gesicht fuhr. »Ethan, er ist zu niedlich. Woher hast du ihn? Und seit wann?« Sie kämpfte darum, das zappelnde, leckende schwarze Bündel zu bändigen.
    Der Hund, der offenbar merkte, dass bei ihr nichts zu machen war, sprang plötzlich auf Ethan zu, der ihn lachend auffing und ihn sofort beruhigte und ihn an die Brust drückte, worauf sofort einer seiner Hemdknöpfe angenagt wurde. »Es bedurfte einiger Nachforschungen, dennoch habe ich herausgefunden, dass der alte Bear seinerzeit den einen oder anderen Wurf zeugte«, berichtete Ethan. »Das kleine Kerlchen ist einer von Bears Ururenkeln.«
    »Perfekt!«, rief sie und tätschelte den kleinen schwarzen Labrador. »Wie hast du ihn genannt?«
    »Das überlasse ich dir. Autsch!« Er entzog dem Hund seine Finger. »Ich habe ihn einfach Puddle genannt, weil ich in meiner Hütte den ganzen Nachmittag Pfützen trockenlegen musste.«
    Ethans Blick nahm einen leidenden Ausdruck an, als er den Hund vom Schoß hob. »Verdammt! Warum halten Babys und Welpen mich für eine Toilette?« Er begutachtete den dunklen Fleck auf seiner Hose.
    Anna nahm ihm das Tier lachend ab und drückte es an sich. »Zieh dein Hemd aus«, forderte sie ihn auf.
    »Meine Hose ist nass geworden.«
    »Die ziehst du auch aus. Dein Hemd tust du in die Kiste, damit er darauf schlafen kann«, schlug sie vor. »Dein Geruch wird ihn beruhigen. Er wird bald einschlafen.«
    Ethan zog das Hemd aus und legte es in die Hundekiste auf dem Vordersitz, dann hob er den Hund hinein.
    »Jetzt die Hose«, sagte sie heiser und wollte das Deckenlicht ausknipsen.
    Ethan hinderte sie daran. »Lassen wir es an.«
    Anna änderte die Richtung, griff stattdessen nach ihm und schlang die Arme um seinen Nacken, um ihn auf sich zu ziehen. »Ich liebe dich, Ethan Knight. Für immer und ewig.«
    »Du wirst mich also am Sonntag heiraten?«
    Anna nickte. »Aber unseren Hochzeitstag werden wir mit heutigem Datum feiern, und wir werden die nächsten sechzig Jahre diese Nacht wie heute in unserem Truck verbringen.« Als er grinste, runzelte sie die Stirn. »Was ist so komisch daran?«
    Er schüttelte den Kopf, seine Augen strahlten belustigt. »Ich versuche mir nur vorzustellen, wie wir uns mit neunzig im Heck eines Trucks lieben werden. Wir tun gut daran, unsere Vitaminpillen gewissenhaft einzunehmen.« Er nahm ihren Mund mit einem Kuss in Besitz, aus dem die Verheißung dessen sprach, was vor ihnen lag.

Brief vom Lake Watch
     
    Liebe Leserin,
    sehr oft wache ich schreibend auf. Meist zwischen drei und vier Uhr morgens, wenn die Personen der Geschichte, an der ich gerade arbeite, sich in meinem Unterbewusstsein zu regen beginnen, mich aus meinen irdischen Träumen reißen und mich in ihre ätherische Welt zwingen. Dass ich noch eine Stunde Schlaf vertragen könnte, spielt keine Rolle; sie haben es so eilig, im Leben weiterzukommen, dass meines sie wenig kümmert. Schließlich mussten sie sich in Geduld üben und ihre Probleme hintanstellen, während ich meine mentalen Batterien aufladen konnte. Und da ich so kühn war, sie mir auszudenken, bin ich auch ihre einzige Hoffnung auf ein glückliches Ende.
    Ich erwache und höre Geflüster, höre, wie etwas in einem Winkel meines Schlafzimmers zu Boden poltert, gelegentlich auch Rufe, die scheinbar nur für mich vernehmlich sind. Indem ich einen Trick meines Sohnes anwende und mich schlafend stelle, versuche ich, diese hartnäckigen Fantasiegebilde zu ignorieren. Ich versuche, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, denke an Einkäufe und Erledigungen. Manchmal aber rufe ich zurück, wie ich zugeben muss. Doch die Inspiration ist eine unbarmherzige Triebkraft, so dass ich schließlich doch aufstehe, mich anziehe, in mein Studio gehe und mich ans Schreiben mache.
    Leicht fällt es mir mitten im Winter nicht, wenn das Außenthermometer zehn Grad minus anzeigt, draußen ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher